Seit Anfang Mai hat sich eine britische Expedition zum Gipfelsturm auf den höchsten Berg der Erde bereit gemacht. Ein Dutzend erfahrener Bergsteiger, 35 Bergführer und 350 Träger mit 18 Tonnen Ausrüstung sind seit dem Frühjahr von Katmandu aus auf dem Weg zum Fuß des Everest. Ein erster Angriff auf den Gipfel erfolgt am 26. Mai. Doch die Bergsteiger Tom Bourdillon und Charles Evans scheitern an einem defekten Sauerstoffgerät: Kurz vor dem Ziel müssen die beiden umkehren.
Das ist der Moment für Edmund Hillary und Tenzing Norgay, die im Basislager auf ihre Chance warten. Als zweites Team beginnen sie mit dem gefährlichen Aufstieg. Am 28. Mai verbringen sie in Höhe von 8500 Metern eine eisige Nacht. Am nächsten Morgen um 4 Uhr früh starten sie ihre letzte Etappe: 350 Höhenmeter und eine senkrechte Felsstufe liegen noch vor ihnen – in dieser Höhe kaum zu bewältigen. Doch um 11.30 Uhr haben die beiden es tatsächlich geschafft: Sie stehen auf dem höchsten Punkt der Erde, die Welt liegt ihnen zu Füßen! Tenzing schlingt die Arme um Hillary. Der Neuseeländer zückt den Fotoapparat, um die Situation festzuhalten: Der „dritte Pol“ ist erreicht! Nach 15 Minuten auf dem Gipfel machen sich die beiden Helden an den gefährlichen Abstieg.
Lange Zeit galt der 8848 Meter hohe Mount Everest als unbezwingbar. An dem berüchtigten Riesen im Himalaya waren in den vergangenen Jahrzehnten schon viele Expeditionen gescheitert. Die Briten George Mallory und Andrew Irvine hatten es womöglich sogar vor Hillary und Tenzing geschafft. Sie kamen jedoch beim Abstieg ums Leben und blieben verschollen. Bis heute weiß niemand, ob sie tatsächlich auf dem „Berg der Berge“ standen.

Quelle: imago stock&people

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Quelle: imago/blickwinkel