Ein friedlicher Sommertag geht zu Ende. Nichts Böses ahnend gehen die Bewohner von Saint-Gervais am Abend des 11. Juli 1892 zu Bett. Während sie schlafen, bahnt sich im Inneren des Tête-Rousse-Gletschers am Fuß des Mont Blanc eine Katastrophe an. Zwischen den Eismassen hat sich im Lauf der Zeit ein gefährlich großer See aus Schmelzwasser gebildet, umhüllt von einem Panzer aus Eis. In der Nacht zum 12. Juli wird der Wasserdruck im Inneren des Gletschers zu groß: Die Wassermassen sprengen die Eisschicht weg. Eine gewaltige Flutwelle stürzt ins Tal und reißt alles mit sich, was sich ihr in den Weg stellt. Die Schlammlawine überrollt auch den Kurort Saint-Gervais. In der Masse aus Wasser, Schlamm und Gestein, die in Richtung Genfer See strömt, sterben 175 Menschen. Viele der Toten werden erst Tage später geborgen, andere werden nie gefunden.

Quelle: Colourbox