Gefahr durch Gletscher

Gletscher können für den Menschen eine große Gefahr darstellen. Gletscherseen, die plötzlich über ihre Ufer treten, haben schon großen Schaden angerichtet. In Gletscherspalten sind Menschen ums Leben gekommen, weil sie nicht rechtzeitig aus ihnen gerettet werden konnten.

Gefahr durch Gletscherspalten (Alpen)
Quelle: Colourbox

Gletscherspalten sind tiefe Risse im Eis. Sie entstehen, wenn der Gletscher über einen hügeligen Untergrund gleitet oder wenn das Gletschereis unterschiedlich schnell fließt. Solche Gletscherspalten sind vor allem für Bergsteiger und Skifahrer gefährlich, denn manchmal sind sie durch eine darüber liegende Schneedecke nicht zu erkennen.

Für Wanderer und Skifahrer gefährlich: Gletscherspalten
Quelle: Colourbox

Wenn das Schmelzwasser aus einem Gletscher abfließt, können sich an seinem Fuß große Mengen von Wasser sammeln: Ein Gletschersee entsteht. Läuft in kurzer Zeit zu viel Schmelz- und Regenwasser in den Gletschersee, tritt er über seine Ufer und das Wasser stürzt plötzlich ins Tal.

Grindelwald, Gletschersee mit kleiner Bergkulisse
Quelle: Colourbox

Besonders gefährlich sind Gletscherseen, wenn sie sich unter einem Eispanzer bilden. Solche Seen heißen Wassertaschen und sind von außen nicht zu erkennen. Daher können sie unbemerkt immer größer werden. Wenn der Druck des eingeschlossenen Wassers zu groß wird, sprengt es die umgebende Eisdecke weg, das Wasser bricht aus. Seine Flut reißt auf dem Weg ins Tal alles mit, was sich ihr in den Weg stellt.

Orte, die unterhalb von Gletscherseen liegen, sind von solchen Ausbrüchen bedroht. Deshalb kontrollieren dort Fachleute regelmäßig das Ausmaß der Gletscherseen, um das Wasser rechtzeitig abzupumpen und vor einem Ausbruch zu warnen.

Was ist ein Gletscher?

Wie weiße Zungen fließen Gletscher von den Bergen herab. Andere bedecken als mächtige Eisflächen riesige Landmassen. Gletscher bestehen vor allem aus Eis und können Hunderte von Metern dick und mehrere Kilometer lang sein. Der größte Teil des Süßwassers auf der Erde ist zu Eis gefroren! Doch wie kommen solche Eismassen überhaupt zustande?

Gletscherzungen in den Schweizer Alpen
Quelle: Colourbox

Gletscher-Eis bildet sich dort, wo es das ganze Jahr über sehr kalt ist. Solch niedrige Temperaturen herrschen weit oben in Gebirgen, zum Beispiel in den Alpen. Der Schnee, der dort fällt, taut nicht einmal im Sommer völlig ab. Die Schneedecke wird deshalb immer dicker und schwerer. Unter dieser Last werden die lockeren Schneeflocken mit der Zeit erst zu körnigem Firn und dann zu dichtem Eis gepresst.

Schmelzende Gletscher in den Schweizer Alpen
Quelle: Colourbox

Auch in den Gebieten rund um Nordpol oder Südpol fällt das ganze Jahr über mehr Schnee als wieder abtauen kann. Dann entstehen, selbst in flachen Landschaften, Gletscher. Die Gletscher der Polargebiete sind Tausende von Metern dick. Sie haben die Form von riesigen Schilden und heißen darum Eisschilde.

Gletscher in der Antarktis
Quelle: Colourbox

Gletscher fließen unter der Last des eigenen Gewichts sehr langsam hangabwärts. Schmelzwasser an ihrem Grund erleichtert ihnen das Gleiten über den Boden. Mit ihrer Eismasse schleppen sie auch Sand und Gesteinsbrocken mit sich, die durch Frost vom Untergrund abgesprengt wurden.

Gletscher in Norwegen
Quelle: Colourbox

Dringt ein Gletscher schließlich in wärmere Regionen vor, dann schmilzt sein Eis. Das Schmelzwasser fließt in einem Rinnsal ab; bei großen Wassermengen bildet sich ein Fluss. Sammelt sich das Schmelzwasser in einer Mulde, entsteht darin ein Gletschersee.

Schmelzwasserfluss in Lappland
Quelle: Colourbox