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Aus der Automobilentwicklung ist der Windkanal heute nicht mehr wegzudenken. Jeder Prototyp muss erst umfangreiche Tests bestehen, bevor er in Serie gehen kann. Denn durch kleine Änderungen der Form lassen sich mitunter große Verbesserungen im Luftwiderstand erreichen. Sie führen Treibstoffeinsparungen und besserer Straßenlage des Fahrzeugs.

Im Windkanal lassen sich an kleinen Modellen Untersuchungen machen, ohne dass ein Modell in voller Größe zum Test benötigt würde. Bei Cabrios kann man beispielsweise schon früh in der Planung verschiedene Formen und Winkel der Windschutzscheibe testen, um zu vermeiden, dass den Insassen ständig die Haare ins Gesicht wehen.


BMW im WindkanalVW-Käfer im Windkanal

Der Vergleich im Windkanal an Modellen zeigt: Der BMW ist aerodynamisch deutlich günstiger als der Käfer -
es entstehen sehr wenig Wirbel. © Andreas Gwosdz

Kölner Kryokanal (KKK)

Die Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) betreibt den Kölner Kryokanal (KKK). Das ist einer von drei Kryokanälen auf der ganzen Welt. In dieser speziellen Art von Windkanal weht eine eisige Brise mit Temperaturen unter - 170 °C.

Da es keinen Windkanal gibt, in den ein komplettes Flugzeug passt, muss mit kleineren Modellen gearbeitet werden. Die Verkleinerung des Maßstabs führt Ungenauigkeiten bei der Messung, auch verhält sich die Strömung etwas anders. Auf die Realität übertragbare Messungen erhält man durch ein Absenken der Temperatur. Die Abkühlung ändert das aerodynamische Verhalten der strömenden Luft. Damit wird eine ähnliche Situation wie bei einem orginalgetreuen 1:1-Modell in Luft bei Normaltemeperatur erzielt. Deshalb sind Messungen in Kryokanälen wesentlich genauer als im herkömmlichen Windkanal.