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Argusaugen für die Tierwelt: Satelliten-Telemetrie Unter
den Tierarten gibt es eine ganze Reihe von Globetrottern. Dazu zählen
Störche, Eisbären und Wale, die im Laufe eines Jahres weit auseinanderliegende
Lebensräume und Nahrungsgebiete aufsuchen.
Die Verfolgung mit Richtantennen zu Fuß, per Auto,
Schiff oder Flugzeug stößt da schnell an Grenzen. Eine neue
Möglichkeit der globalen Überwachung tat sich auf, als 1957
der russische Satellit Sputnik I die Erde umrundete. Wissenschaftler der
amerikanischen John-Hopkins-Universität bemerkten, dass sich die
Frequenz der empfangenen Funksignale deutlich veränderte, je nach
dem ob sich der künstliche Erdtrabant einer Empfangstation näherte
oder von ihr entfernte. Herzstück des ARGOS-Systems sind spezielle
Sendeempfänger mit denen einige Wettersatelliten ausgerüstet
sind. Sie umkreisen die Erde vierzehn mal pro Tag auf polaren Bahnen in
850 Kilometer Höhe. In Europa werden die ARGOS-Daten vom CLS (Collecte
Localisation Satellites) in Toulouse verarbeitet. Von dort erhalten die
Nutzer die Koordinaten ihres verwendeten Senders z.B. per Internet. [argosinc.com] Solange sich der Sender im Empfangbereich des Satelliten befindet, registriert dieser eine Folge von Frequenzen die sich als Dopplerkurve darstellen lassen. Im Wendepunkt sind Empfangsfrequenz F und Sendefrequenz f identisch. Der Satellit befindet sich dann genau über dem Sender. Aus den Bahnkoordinaten des Satelliten können die geographischen Koordinaten des Senders abgeleitet werden. Mit dem Dopplerverfahren lässt sich die Position auf 150 bis 1000 Meter genau bestimmen. Es ist zwar weniger präzise, als das GPS-Verfahren, reicht aber für die Erfassung großräumiger Wanderbewegungen von Wildtieren aus. Der Zug der Störche Seit
August 2001 tragen sechs Weißstörche aus der Elbtalaue Miniatursender
auf dem Rücken. Die Namen der Tiere: Jonas, Prinzesschen, Sophie,
Annamaria, Felix und Valinka. Die erfahrenen Altstörche haben schon mehrmals im Osten Afrikas überwintert.
Sie nehmen zwar stets den Luftwegüber Südeuropa,
die Türkei und den Nahen Osten. Doch diese Route variiert von Jahr
zu Jahr, je nachdem welcher Gruppe von Artgenossen sie die Störche
angeschlossen haben Aus den Satellitenmessungen geht hervor, dass Prinzesschen
inden letzten Jahren keineswegs immer die gleichen Strecken geflogenist.
Auch hat die Störchin ihr Winterquartier in verschiedenen Ländern
Afrikas aufgeschlagen. Trotzdem fand sie immer wieder zum Storchenhof
Loburg in Sachsen-Anhalt zurück. Von dort ist Prinzesschen am 24.
August 2001 gestartet, hat von Mitte September bis Ende Oktober Rast im
Sudan gemacht. Anschließend nahm sie Kurs auf die Küste Südafrikas
und erreichte sie Mitte Januar 2001. Am 21. Februar hat die reiselustige
Weißstörchin den Rückflug angetreten und war bereits einen
Monat später in Israel.Weitere Informationen
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