Spitzmäuse (Soricidae) sehen Echten Mäusen (Murinae) sehr ähnlich und zeigen auch ein ähnliches Verhalten; sie sind aber nicht mit ihnen verwandt. Während Spitzmäuse zur Säugetier-Ordnung der Insektenfresser gehören, sind Echte Mäuse eine Unterfamilie der Säugetier-Ordnung der Nagetiere.
Insektenfresser vs. Nagetiere
Tatsächlich ist die Spitzmaus - ihrem Namen zum Trotz - keine echte Maus. Sie ist gar kein Nagetier, sondern gehört, wie ihre Verwandten Maulwurf und Igel, zur Säugetierordnung der Insektenfresser. Sie ernährt sich zum Beispiel von Würmern und Käfern.
Echte Mäuse bilden dagegen zusammen mit den Ratten eine Unterfamilie der Ordnung der Nagetiere (Rodentia). Diese größte Säugetier-Ordnung umfasst 2.277 Arten, darunter so unterschiedliche Tiere wie Biber und Nacktmull, Präriehund, Murmeltier und Siebenschläfer. Sie sind meist Pflanzenfresser. Ihr Lebensraum und ihr Erscheinungsbild sind höchst verschieden. Ihr wichtigstes gemeinsames Merkmal sind die als Nagezähne bezeichneten vier vergrößerten Schneidezähne, die paarweise in Ober- und Unterkiefer sitzen. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Gattung der Echten Mäuse ist die Hausmaus (Mus musculus).
Spitzmaus und Hausmaus – Unterschiede bei Skelett, Schädel und Gebiss
Das Skelett der Spitzmaus ist etwas zierlicher als das der Hausmaus. Ihr Schädel ist dagegen länger; die Schnauze läuft spitz zu. Der größte Unterscheid zeigt sich beim Gebiss. Die Hausmaus hat in Ober- und Unterkiefer jeweils zwei lange und sehr scharfe Schneidezähne. Diese wachsen ständig nach und werden beim Nagen abgeschliffen. Dadurch behalten sie die richtige Länge und werden zugleich nachgeschärft. Das Gebiss der Nagetiere ist perfekt geeignet für harte pflanzliche Kost, wie Wurzeln, Nüsse oder Getreidekörner. Das Gebiss der Spitzmaus ist dagegen an eine räuberische Lebensweise angepasst. In Ober- und Unterkiefer sitzen viele kleine und sehr spitze Zähne mit einer sehr harten Schmelzschicht. Sie bilden das Gebiss eines Insektenfressers.
Im Reich der Mäuse
Die meisten Mäuse leben in Alpentälern, an Flussufern, auf Wiesen und in Wäldern. Sie sind extrem anpassungsfähig. Für Unterricht in Biologie.
Spitzmäuse: Erfolgreiche Jäger - zu Lande und zu Wasser
Mit ihrem Gebiss können Spitzmäuse ihre Beute gut packen und die harten Panzer von Käfern und Grashüpfern knacken. Auch Würmer und Spinnen stehen auf ihrem Speiseplan. Die Wasserspitzmaus, die auch unter Wasser auf die Jagd nach Fliegenlarven oder Bachflohkrebsen geht, besitzt unter der Zunge Drüsen, die ein Nervengift produzieren. Mit diesem Gift kann sie ihre Beute lähmen und so auch Tiere überwältigen, die größer sind als sie selbst. Zum Beispiel Frösche, Molche oder kleine Fische.
Besonderheiten der Spitzmaus - rasanter Stoffwechsel
Spitzmäuse haben einen höheren Stoffwechsel als alle anderen, bei uns heimischen Säugetiere, sogar in Relation zur Körpergröße. Sie bewegen sich extrem schnell; ihr Herz schlägt 800 bis 1.000 Mal pro Minute. Da sie ausschließlich aerob arbeitende Muskelfasern aufweisen, bekommen sie, obwohl sie unermüdlich unterwegs sind, niemals Muskelkater. Sie legen praktisch keine Fettreserven an. Die Menge an Beutetieren, die sie täglich verspeisen müssen, übersteigt ihr eigenes Gewicht. Finden sie keine Nahrung, verhungern sie schon nach wenigen Stunden.
Speziell in den Kältemonaten ist es für Spitzmäuse, die keinen Winterschlaf halten, eine Herausforderung, ihren hohen Energiebedarf zu decken. Erstaunlich ist, dass im Norden Europas heimische Spitzmäuse eine geringere Körpergröße aufweisen als im Süden beheimatete.
Wissenschaftliche Studien an Waldspitzmäusen zeigen, dass die Tiere im Winter schrumpfen, um Energie zu sparen. Dabei verlieren sie bis zu 20 Prozent an Körpergewicht. Die Größenveränderung betrifft das Skelett, das Gehirn und viele andere Organe. Im darauffolgenden Frühjahr wachsen sie wieder auf Originalgröße.
Alle Themen zum Schwerpunkt Frage trifft Antwort
Haben Insekten einen Geschmackssinn?
Insekten haben zum Teil eindrucksvolle Stech-, Saug- und Beißapparate. Aber können sie auch schmecken, was sie zu sich nehmen?
Wie dreht es sich am schnellsten?
Kann man eine Drehung durch Gewichtsverlagerung beschleunigen? Experimente zeigen, wie wir den Drehmoment beeinflusst können. Physik ab Klasse 5
Wohin fliegt der Ball?
Wir werfen einen Ball rückwärts aus einem fahrenden Auto, das sich entgegengesetzt mit gleicher Geschwindigkeit bewegt - was passiert? Experiment für Physik
Wie schwingt ein Pendel?
Kann ein Pendel 100 Stundenkilometer schnell schwingen? Im Experiment testen wir es mit einem riesigen Pendel und Kränen. Für NwT und Physik.
Kann Wasser einen Apfel schneiden?
Experiment: Lässt sich ein Apfel mit einem scharfen Wasserstrahl und hohem Wasserdruck zerschneiden? Physik und Sachunterricht ab 3. Klasse.
Fährt ein Auto mit Zitronensaft?
Ein Elektromotor wird mit Batterien aus Zitronensaft und Kupfer-/Magnesium-Elektroden betrieben. Reicht der Strom aus, um das Auto zu bewegen? Chemie
Wie wiegt man einen Elefanten ohne Waage?
Fügt man einem Floß Gewicht hinzu, verändert sich dessen Tiefgang im Wasser. Lässt sich so das Gewicht eines Elefanten bestimmen? Film für Physik
Mit Magneten klettern?
Einen Elektromagneten selbst zu bauen, ist kein Problem. Aber kann so ein Magnet auch das Gewicht eines erwachsenen Mannes halten?
Wie fallen Kugeln?
Welchen Gesetzen folgen fallende Kugeln? Der Film zeigt verschiedene Versuche zum Verhalten von Kugeln. Sachunterricht und Physik ab Grundschule.
Was ist Ba’ Game?
Auf den Orkney-Inseln in Schottland spielen Männer eine ungewöhnliche Sportart ohne Regeln und unbegrenzte Spieleranzahl. Geografie ab Klasse 6.