Luftaufnahme eines Atomkraftwerks. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Tschernobyl

total phänomenal · Kernkraft (2016) | Unterricht

Stand
Autor/in
Lucia Hefti


Themen
● Atomkraftwerk
● Fukushima
● Radioaktivität

Fächer
● Physik
● Gemeinschaftskunde/Politik
● Deutsch

Klassenstufen
● ab Klasse 8, alle Schularten

Luftaufnahme Kernkraftwerk. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Luftaufnahme des baden-württembergischen Kernkraftwerks Philippsburg Bild in Detailansicht öffnen
Blick durch Scheibe auf zerstörtes Atomkraftwerk. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Überreste des 2011 zerstörten AKW Fukushima in Japan Bild in Detailansicht öffnen

Bezug zu den Bildungsplänen

Der geplante Atomausstieg Deutschlands bis zum Jahre 2022 lässt die Frage offen, was mit den zahlreich vorhandenen Kernkraftwerken in Deutschland geschieht. Schließlich stellen sie selbst in abgeschaltetem Zustand noch Jahre später ein Sicherheitsrisiko dar. Bezugnehmend auf die atomare Katastrophe von Fukushima im Jahre 2011 wird den Schülern in dem Kurzfilm „Kernkraft“ aus der Reihe „total phänomenal“ verdeutlicht, welchen Risiken Mensch und Natur durch die Nutzung atomarer Energie ausgesetzt sind. Hierzu werden kurz Aufbau und Abläufe im Inneren eines AKWs beschrieben, um das Ausmaß der Katastrophe in Fukushima erfassen zu können. Gleichzeitig lädt ein Blick auf die Reaktion anderer Länder nach dem Reaktorunglück von Fukushima zum Nachdenken ein.
Dass ein Ausstieg aus dem Geschäft der Kernenergie allerdings mehr beinhaltet, als den AKW den Rücken zuzuwenden, wird anschaulich verdeutlicht, wenn es um die Entsorgung atomarer Abfälle geht.

Der Film kann im Einsatz ab Klasse 8 Schüler dazu motivieren, sich dem Thema „Kernkraft“ zu nähern, um fachlich relevante Informationen zu erhalten. Diese sollen zum kritischen Reflektieren über einen zukünftigen Umgang mit Kernkraftwerken anregen und darüber hinaus auch das Interesse an politischen Entscheidungen wecken.
Fachlich gesehen ist der Film in der Physik anzusiedeln, wo er das Themengebiet „Kernenergie“ durch mehrere Themenfelder vertieft. Denkbar ist auch ein Einsatz in den Fächern Politik, Gesellschafts- beziehungsweise Gemeinschaftskunde sowie im Deutschunterricht, begleitend zu Literatur über atomare Katastrophen.

Empfehlenswert erscheint aufgrund der entstehenden Themenfelder zu „Kernkraft“ ein Einsatz des Films im projektorientierten Unterricht. Hierbei als Einstieg ins Projekt, um Hinweise auf mögliche Gruppenbildungen zur Ausarbeitung der Einzelthemen zu geben. Die Schüler erwerben durch das handlungsorientierte Vorgehen im Projekt neben fachlichen auch personale, soziale und methodische Kompetenzen. Darüber hinaus besteht die Chance, gemeinschaftliches Tun zu reflektieren und Berührungspunkte mit Schlüsselkompetenzen zu erhalten, beispielsweise: individualisierte Lernwege planen; problemlösendes Verhalten einsetzen; mit anderen gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Wegen der Fülle an individuellen Lernanlässen, die über den alltäglichen Unterricht hinausgehen, fordert der Bildungsplan explizit den Einsatz von Projekten an der Schule, wozu die Sendung und der nachfolgend beschriebene Unterricht einen Beitrag leisten können.

Simulation Kernreaktor. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Simulation in der Sendung: Vorgänge im Inneren des Reaktors

Methodische Erläuterung

Im Vordergrund des Kompetenzerwerbs steht der Gedanke, das Thema Kernkraftwerk und Atomausstieg kritisch zu beleuchten. Durch die intensive Arbeit im Projekt soll eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema zustande kommen. Dadurch wird den Schülern die Möglichkeit gegeben, die Tragweite des Themas zu erfassen, das bis in die eigene Lebenswelt reicht, wenn es beispielsweise atomare Katastrophen oder gar den persönlichen Energiebedarf betrifft.

Projektunterricht sollte über die übliche Unterrichtszeit von 45 Minuten hinausgehen, um Raum für eine selbstständige und intensive Auseinandersetzung zu schaffen. Hierbei empfiehlt es sich, eine Zeit von circa fünf Unterrichtsstunden einzuplanen, die nicht zwingend am Stück bereitgestellt werden müssen. Dies ist nötig, damit die Schüler eigene Lernwege planen und gehen können. Eine Begleitung innerhalb des Projekts bietet das folgende Unterrichtsmaterial mit Projektübersicht und Arbeitsblättern. Die Lehrperson nimmt währenddessen die Position eines Begleiters und Beraters ein, was die Möglichkeit bietet, die Schüler außerhalb des regulären Unterrichtsrahmens zu beobachten.

Projektverlauf

Das Übersichtsblatt „Projektverlauf Kernkraft“ gibt Einblicke zur möglichen Stunden- und Zeitplanung für die Lehrkraft und zeigt den Einsatz der Arbeitsblätter in der entsprechenden Phase. Gleichzeitig werden die einzelnen Projektphasen kurz beschrieben

Phase I: Einstieg ins Projekt
Diese erste Stunde führt zum Projektthema „Kernkraft“ hin und gibt Einblicke in fünf mögliche Themenfelder, die von den Schülern zur Bearbeitung ausgewählt werden können.

EINSTIEG INS PROJEKTInhaltSozialformMedien
StundeneinstiegBildimpuls zu Unfällen in Atomkraftwerken (z.B: Fukushima, Tschernobyl)
HinführungSuS sammeln Wissen über Kernenergie an der TafelPlenum
Erarbeitung I- Lehrer gibt Arbeitsblatt 1 aus
- Schüler schauen den Film „Kernkraft“
PlenumFilm, Arbeitsblatt 1
Erarbeitung IIZuteilung der Gruppen und ThemenGruppenarbeitArbeitsblatt 2

Zu Beginn des Unterrichts empfiehlt es sich, anhand von Bildern zu den Unfällen in Atomkraftwerken (Fukushima, Tschernobyl) ein erstes Unterrichtsgespräch zu initiieren.
In einem nächsten Schritt wird mögliches Vorwissen abgefragt, indem die Schüler an der Tafel ihr Wissen über das Thema „Kernkraft“ sammeln.
Danach kündigt der Lehrer das Filmthema „total phänomenal - Kernkraft“ an und gibt Arbeitsblatt 1 dazu aus. Als Arbeitsauftrag ist dort vermerkt, dass die Schüler sich während des Films Notizen zu den einzelnen Themenfeldern der Mindmap machen sollen.
Nach dem Film besteht nun die Möglichkeit für die Schüler, sich in Gruppen zu einem Themenfeld einzuteilen. Zur Vermeidung ungleicher Gruppengrößen kann auch die Lehrkraft eine zufällige Einteilung in gleich große Gruppen vornehmen. Innerhalb der Gruppe wird mithilfe des Arbeitsblattes 2 eine erste Sichtung des gewählten oder zugeteilten Themenfeldes vorgenommen, indem verschiedene Informationen zur Gruppe und zum Themenfeld auf das Arbeitsblatt notiert werden.

Phase II: Planung des Vorgehens
Die Schülergruppen planen in dieser Phase des Projekts ihren Lernweg zur Bearbeitung des jeweiligen Themas. Als Unterstützung dient ihnen das Arbeitsblatt 3, welches passend zu jedem Themenfeld Fragen, Recherchemöglichkeiten und Hinweise zur Präsentation bereitstellt. Danach erstellen die Schüler mithilfe des Arbeitsblattes 4 eine Übersicht ihres Vorgehens zur Bearbeitung, in dem Teilaufgaben, Zeit- sowie Arbeitsabläufe verschriftlicht werden.

Phase III: Durchführung des Projekts
Die Schülergruppen lösen in dieser Projektphase ihre Teilaufgaben. Hierbei ist es ratsam, die Gruppen zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzufordern, ihren IST-Stand preiszugeben, um dem Lehrer einen Überblick über die Arbeit in den Gruppen zu verschaffen.

Phase IV: Präsentation und Reflexion des Projekts
Am Ende des Projekts präsentieren die einzelnen Gruppen den Mitschülern die Ergebnisse zu ihren Themenfeldern. Anschließend kann mithilfe des Formulars auf Arbeitsblatt 3c eine Bewertung des Projektablaufs und des Ergebnisses stattfinden.

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Lucia Hefti