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Reisanbau auf den Philippinen | Unterricht

Stand
Autor/in
Ulrike Schweiger

Bezug zum Bildungsplan

Laut gymnasialem Bildungsplan sollen Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 1 im Fach Geographie die Fachkompetenz erlernen, Projekte für eine ausgleichsorientierte Entwicklung sowie Strategien der Entwicklungszusammenarbeit zu bewerten (Stand 2012). Hierzu müssen sie solche Projekte kennen sowie deren Ausmaß, Ursachen und Folgen analysieren lernen. Auch sollen sie in der Lage sein, Handlungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung bezüglich globaler Problemfelder zu bewerten.

Das globale Problemfeld der zukünftigen Versorgung der weiterhin in den Entwicklungsländern explodierenden Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln wird im Film „Philippinen: Reis für die Zukunft“ angesprochen. Reis ist in Asien Grundnahrungsmittel Nummer eins: Ohne Reis kein Überleben! Flächenverknappung, Süßwassermangel sowie Grundwasserverschmutzung durch Pestizideinsatz verlangen jedoch ein Umdenken in der Nahrungsmittelproduktion. Exemplarisch wird im Unterricht durch die Arbeit mit dem Film „Philippinen: Reis für die Zukunft“ ein möglicher Handlungsansatz vorgestellt. Zweifellos ermöglichen gerade bewegte Bilder Zugänge zu den meist fremden und weit entfernten Lebensumständen in den Entwicklungsländern.

Inwiefern das im Film vorgestellte Projekt ein Entwicklungshilfeprojekt im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens („sustainable development“) darstellt, wird von den Schülern schlussendlich selbst diskutiert und entschieden.

Frauen setzen Reispflanzen ins Wasser. (Foto: SWR/WDR – Screenshot aus der Sendung)
Traditioneller Reisanbau auf den Philippinen Bild in Detailansicht öffnen
Reispflanzen in wassergefüllten Terrassen, dahinter einige Hütten (Foto: SWR/WDR – Screenshot aus der Sendung)
Jahrhunderte alte Anbautechnik: Der Reis wächst auf Terrassen Bild in Detailansicht öffnen
Offene Säcke mit Reis (Foto: SWR/WDR – Screenshot aus der Sendung)
Reis gehört auf den Philippinen zu den Hauptnahrungsmitteln Bild in Detailansicht öffnen

Unterrichtsverlauf

Wer lebt auf großem Fuß und wer auf kleinem? Zu Beginn der Stunde berechnen die Schüler mithilfe eines Rechners im Internet ihren aktuellen, persönlichen ökologischen Fußabdruck.

2,1 Globalhektar Fläche kann Planet Erde pro Jahr und Mensch verkraften; 2,7 Globalhektar Fläche pro Jahr nutzt ein deutscher Schüler bereits heute im Durchschnitt! Wohin führt uns diese globale Übernutzung und wie reagieren wir hierauf?

Mit dem ersten Arbeitsblatt erhalten die Schüler einen geschichtlichen Überblick über die Meilensteine der Nachhaltigkeitsdiskussion: von der Idee zur Umsetzung. In einem Lehrer-Schüler-Gespräch werden anhand des Arbeitsblattes die Nachhaltigkeitsprinzipien Ökonomie, Ökologie und Soziales herausgearbeitet. Dass diese im Laufe der Zeit durch das vierte Prinzip Politik im Sinne der guten Regierungsführung („good governance“) ergänzt wurden, wird angegeben. Im Plenum entsteht so das Tafelbild 1 zum Nachhaltigkeitsmodell.

Den Schülern ist postwendend klar: Weltweit sind Maßnahmen erforderlich, um diese großen internationalen Ziele zu erreichen! Und nur durch Entwicklungshilfe wird dies auch in den Entwicklungsländern möglich. Die erste Filmsequenz (00:00-03:40) verdeutlicht, weshalb eine verbesserte Reisanbautechnik viel zur Hunger- und Armutsbekämpfung im ländlichen Raum beitragen kann.

Anhand der zweiten Filmsequenz (04:22-07:34) werden der traditionelle Reisanbau sowie die Lebensbedingungen der philippinischen Bergbauern erarbeitet. Die parallele Vervollständigung des zweiten Arbeitsblattes sichert die Ergebnisse.

Erfolg und Misserfolge der „Grünen Revolution“ – einem folgenschweren Entwicklungshilfeprojekt im Reisanbau, werden anhand des dritten Arbeitsblattes erarbeitet, um zum Abschluss das im Film vorgestellte Konzept eines neuen Reisanbauprojektes auf den Philippinen verstehen zu können.

Die letzte Filmsequenz (07:34-11:47) stellt diesen neuen Handlungsansatz vor: Traditionelle Anbaumethoden werden wieder eingeführt, jedoch gleichzeitig durch den Einsatz verbesserter Techniken und weiterentwickelter Reissorten optimiert. Dies hat entsprechende Folgen im sozialen, ökologischen und ökonomischen Kontext. Deshalb wird gegen Stunden-Ende im Plenum bewertet, inwieweit das im Film vorgestellte Konzept den Kriterien einer nachhaltigen Nutzung und Entwicklung entspricht. Das Tafelbild wird vervollständigt (Tafelbild 2) .

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Autor/in
Ulrike Schweiger