Bannerbild (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Mona Monete

Mona Monete für die Grundschule | Unterricht

Stand
Autor/in
Ingeborg Schuster


Themen
• Wirtschaft
• Kaufen
• Tauschen
• Markt
• Geld

Fächer
• Sachunterricht
• MeNuK

Klassenstufen
• Klasse 3-4

Trickfilm: Mona beim Bankier. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Mit Mona Monete lernen Kinder, wozu es Geld gibt

Fächeranbindung und Kompetenzen

Saarland

Sachunterricht Klasse 3,4: „Leben früher und heute“ gehört zu den verbindlichen Inhalten des Themenfelds Zeit. Als Themen stehen unter anderem zur Auswahl: Arbeit, Alltagsleben.

Rheinland-Pfalz

Grundschule, Sachunterricht: Im Erfahrungsbereich „Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – Perspektive Zeit“ sind die Themen „Veränderung menschlicher Lebensbedingungen“ sowie das Kennenlernen von Entwicklungen und Erfindungen vorgesehen, die unser Leben heute beeinflussen.

Baden-Württemberg

Im neuen Bildungsplan von 2016 für Baden-Württemberg findet sich im Bereich „Arbeit und Konsum“ unter den Standards für Klasse 1 und 2:
- „eigene Wünsche und Bedürfnisse äußern, begründen und mit denen anderer vergleichen“
- „Kaufentscheidungen begründen (zum Beispiel nach verfügbaren Mitteln, persönlicher Bedeutsamkeit…)“

Als Denkanstöße:
- „Welche Medien und Anlässe fördern eine kritische Haltung der Kinder und dienen dem gemeinsamen Reflektieren? Wie werden die Kinder ermutigt, Kauf- alternativen zu entdecken und zu erproben (zum Beispiel tauschen, verzichten, teilen)?“

Unter den Standards für Klasse 3 und 4:
- „Kaufentscheidungen begründen und reflektieren (zum Beispiel in Bezug auf aktuelle Trends, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit, Preis, zur Verfügung stehende Ressourcen, gesundheitliche Aspekte)“

Als Denkanstöße:
„Wie werden den Kindern wirtschaftliche und geographische Zusammenhänge und Verflechtungen entwicklungsangemessen verdeutlicht und wie werden sie zum Nachdenken über eigene Berufswünsche angeregt?“

Trickfilm: Mona Monete grillt am offenen Feuer. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Mona als Selbstversorgerin in der Steinzeit Bild in Detailansicht öffnen
Mona am Gewürzstand. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Auf dem Markt lernt Mona das Prinzip von Angebot und Nachfrage kennen Bild in Detailansicht öffnen

Methodisch-didaktische Hinweise

Vorüberlegung

Bereits vor Beginn der Schulzeit haben die Kinder erste Erfahrungen mit dem Phänomen „Geld“ gemacht. Als Schulkinder bekommen viele ein kleines Taschengeld, tätigen erste Käufe allein und lernen, Münzen und Scheine voneinander zu unterscheiden und sie realen Werten innerhalb ihrer Bedürfnis- und Erlebniswelt zuzuordnen. „Einkaufen“ als Rollenspiel ist bei vielen Kindern auch schon vor der Einschulung beliebt, ebenso Brett- oder Würfelspiele rund ums Geld, wie zum Beispiel der Klassiker Monopoly in einer einfacheren und kindgerechten Ausführung. Sie stellen fest, dass ihre Ressourcen nicht immer ausreichen, um all ihre Wünsche zu erfüllen. Sie versuchen durch Sparen zu ihrem Ziel zu kommen. Vielleicht lernen sie auf Urlaubsreisen auch fremde Währungen kennen und entdecken, dass der Preis für ein und dieselbe Ware ganz unterschiedlich sein kann.

In der vorgeschlagenen Unterrichtseinheit, die ungefähr vier Einzel- beziehungsweise zwei Doppelstunden in Anspruch nimmt, können sich Schüler der Klassen 3 oder 4 mit dem Thema spielerisch und vor allem diskursiv auseinandersetzen. Zunächst wird das als allgegenwärtig empfundene Geld genau unter die Lupe genommen. Was ist das eigentlich? War das schon immer da? Und wenn nicht, warum hat man es erfunden? Und vor allem: Wie hat das einmal ohne Geld funktioniert? Die Antwort lautet: Mit Teilen, Tauschen oder primitiven Zahlungsmitteln. Wie das geht und welche Vorteile und welche Nachteile die verschiedenen Möglichkeiten haben, probieren die Kinder in einfachen kleinen Planspielen und in der Einzel- oder Gruppenarbeit aus.

Die Mona-Monete-Clips unterstützen die Arbeit optimal, indem sie die selbst gewonnenen Erkenntnisse ergänzen und die wichtigsten Punkte noch einmal plakativ und witzig hervorheben. Da die Clips recht kurz sind und am besten einzeln an verschiedenen Stellen im Unterrichtsverlauf gezeigt werden, ist es von Vorteil, wenn sich ein Beamer im Zimmer befindet, der schnell in Betrieb genommen werden kann. Alternativ können auch gruppenweise Tablets benutzt werden, wenn die Schüler bereits Erfahrung mit der Benutzung haben.

Sinnvoll und hilfreich im Sinne der Binnendifferenzierung ist eine Bücherkiste oder -theke zum Thema. Ein ausgedienter Kinder-Kaufladen bietet viele Möglichkeiten, erarbeitete Ergebnisse spielerisch umzusetzen beziehungsweise zu präsentieren. Eine Wörterliste an der Pinnwand mit zentralen Begriffen und deren Bedeutung gibt vielen Schülern willkommene Orientierung, auch Plakate mit den Arbeitsergebnissen der Gesprächsrunden können hier aufgehängt werden.

Trickfilmszene: Steinzeit-Jäger gehen ins Dorf. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
In der Steinzeit müssen alle mithelfen und teilen

Zum Einstieg im Sitzkreis hat die Lehrkraft verschiedene Münzen und Scheine eventuell auch fremder Währungen mitgebracht und breitet sie in der Mitte aus. Vermutlich werden sich viele Schüler zuerst einmal spontan äußern wollen. Nach dieser ersten Runde steuert die Lehrkraft das Gespräch mit folgenden Fragen:
- Was ist „Geld“?
- Was bekomme ich dafür oder wofür brauche ich es?
- Ist die Münze/der Schein genauso viel „wert“ wie die Brezel/der Fußball, den ich dafür bekomme?

Vermutlich kommt an dieser Stelle schon eine rege Diskussion zustande, bei der nach Möglichkeit allen Wortmeldungen Gehör verschafft werden sollte. Vielleicht können auch schon nebenbei Beiträge der Kinder stichwortartig auf Kärtchen festgehalten werden. Eventuell kommt das Gespräch von selbst zu der Frage, ob Geld denn schon immer existierte, ansonsten sollte diese Frage von der Lehrkraft in die Runde gegeben werden. Es ist davon auszugehen, dass einzelne Kinder sich dazu äußern können. Das entsprechende Vorwissen beziehungsweise die Vermutungen der Schüler kann kurz gesammelt werden, ohne dass sich die Lehrkraft dazu äußert. Danach wird ohne weitere Erläuterungen das folgende Spiel erklärt:

Für alle gut sichtbar ist ein einfaches kleines Bauwerk aus verschiedenen Bausteinen aufgestellt. Die Kinder werden in kleine Gruppen eingeteilt und bekommen eine Kiste mit Bausteinen und den Auftrag, genau dieses Objekt nachzubauen. Die Kisten wurden von der Lehrkraft so zusammengestellt, dass in keiner von ihnen genug Steine enthalten sind. Insgesamt sind in der Klasse jedoch ausreichend Steine vorhanden, damit je 2 oder 3 Gruppen den Arbeitsauftrag zusammen erfüllen können. Nach einer kurzen Phase der Verwirrung werden die Gruppen damit beginnen – eventuell durch die Lehrkraft angeregt – mit den anderen Gruppen ihre Bausteine zu teilen. Bei der anschließenden Reflexion des Spiels kommt natürlich sofort die Frage auf: Was hat das mit unserem Thema zu tun? Falls im Einstiegsgespräch schon Vorwissen zum Thema geäußert wurde, kann jetzt daran angeknüpft werden, ansonsten kann die Lehrkraft anregen, immer weiter in der Geschichte zurückzudenken – bis in die Steinzeit.

Im nächsten Schritt wird der Clip zum Thema „Teilen“ angeschaut und das dazugehörige Arbeitsblatt 1 bearbeitet.
Zur Abrundung der Sequenz wird ein Reaktionsspiel gespielt: Die Lehrkraft hat kleine Kärtchen mit verschiedenen Symbolen vorbereitet, in Anlehnung an den Clip mit Gebrauchsgegenständen und Nahrungsmitteln aus der Steinzeit. Diese werden in den Gruppen verdeckt gemischt und verteilt. Auf ein Startkommando hin decken die Schüler die Karten auf und verteilen sie gleichmäßig an die Gruppenmitglieder. Die schnellste Gruppe hat gewonnen. Schwieriger und interessanter wird das Spiel, wenn die Kärtchen zusätzlich noch zwischen den Gruppen gemischt werden, das Spielziel also nur in

Trickfilm: Mona tauscht ihre Ware mit einem Mann. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Mona tauscht ihren Fisch gegen eine Ziege

2. Sequenz: Tauschen

Der Vorgang des Tauschens ist den Kindern vertraut, vor allem durch den Tausch von Fußballkarten oder anderen Stickern für Sammelalben. Dies bietet sich natürlich für eine Einstiegsrunde an – auch oder sogar besonders dann, wenn an der Schule das Tauschen von Karten nicht erlaubt ist. Über die Gründe für das Verbot lassen sich sehr gut die problematischen Seiten des Tauschens herausarbeiten. Um dem Begriff „Wert“ und seiner Bedeutung auf die Spur zu kommen, stellt die Lehrkraft die Frage, ob sie denn jede Karte gegen jede beliebige andere tauschen würden. Schnell wird sich herausstellen, dass zum Beispiel relative Knappheit den Wert eines Objekts erhöhen kann. Nun folgt das nächste Planspiel: Die Lehrkraft verteilt willkürlich verschiedene Gegenstände an die Kinder, wie kleine Spielzeuge, Süßigkeiten, aber auch Gebrauchsgegenstände, und gibt ihnen eine gewisse Zeit für den Tauschhandel. Nach Ablauf der Zeit treffen sich wieder alle im Kreis und berichten von ihren Erfahrungen. Jetzt kann ein ungefähres „Ranking“ der Tauschwaren gemacht werden – dass sich nicht alle dabei einig sind, ist eine weitere wichtige Erkenntnis.
Die zweite Runde des Spiels erfordert etwas Vorstellungskraft. Jetzt lautet die Aufgabe: Ihr seid auf einer einsamen Insel gestrandet mit wenig Aussicht auf baldige Rettung und müsst für euch selbst sorgen. Abermals wird getauscht und danach die Tauschphase besprochen. Wer bekam jetzt die meisten Angebote? Wer wollte jetzt seinen Gegenstand behalten? Es folgt ein neues Ranking.
Danach wird der Clip zum Thema „Tauschen“ angeschaut und das Arbeitsblatt 2 dazu bearbeitet. Im Anschluss können die Kinder Angebote und Gesuche für reale Tauschgeschäfte mit ihren eigenen Comicheften, kleinen Spielsachen und so weiter schreiben und an eine dafür vorbereitete Pinnwand heften.

Trickfilm: Fisch wird mit Steinen bezahlt. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Früher gab es die unterschiedlichsten Zahlungsmittel

3. Sequenz: Bezahlen und Preise

Noch einmal erhält jedes Kind einen Gegenstand zum Tauschen. Diesmal gibt es verschiedenes Obst und Gemüse, aber auch Kleinkram wie Muscheln oder Aufkleber. Die Lehrkraft bekommt ein besonders unattraktives Tauschmittel, zum Beispiel eine Stange Sellerie und macht in der nun folgenden kurzen Tauschphase möglichst unrealistische Angebote, die mit großer Sicherheit empört zurückgewiesen werden. Im Gespräch hinterher ist allen klar: Die Lehrkraft konnte mit ihren Tauschvorstellungen nicht weit kommen, weil ihre Ware wenig beliebt, also wenig nachgefragt ist. Auch die Schüler können bestimmt davon berichten, dass nicht jede oder jeder mit seiner Tauschware zufrieden war.

Ein grundlegendes Problem des Tauschhandels wird klar: Der Wert meiner Ware hängt von den Vorlieben und Bedürfnissen meines Tauschpartners ab, davon, wie begehrt sie allgemein ist und davon, wie viel davon vorhanden ist. Da scheint die Lehrkraft auf einmal eine großartige Idee zu haben. Sie holt eine Dose hervor mit den Worten: „Die meisten von euch mögen doch Bananen. Zum Glück habe ich vor vier Tagen im Lehrerzimmer bei Kollegin X meinen Apfel gegen eine Banane eingetauscht!“ Den meisten Kindern ist wohl schon vor dem Öffnen der Dose klar, dass sich die angepriesene Frucht nicht mehr im allerbesten Zustand befindet.
Ein weiteres Problem zeigt sich: Viele Naturalien eignen sich nur sehr begrenzt als Tauschmittel – sie verderben einfach zu leicht. Was wäre also besser geeignet? Die Kinder haben ihre verschiedenen Waren noch bei sich. Eine Prüfung wird schnell ergeben, dass Dinge wie Muscheln oder Aufkleber in Frage kommen. Nun erklärt die Lehrkraft Muscheln zur allgemein gültigen Währung. Die Schüler bestücken jetzt den Supermarkt „Muschelkauf“ mit den verschiedenen Waren und schreiben auf Preisschilder, wie viele Muscheln sie jeweils kosten sollen. Dabei entstehen viele interessante Diskussionsanlässe, zum Beispiel: Kostet ein kleiner Apfel gleich viel wie ein großer? Im weiteren Verlauf werden die Kinder aufgefordert, diese Preise noch einmal zu überprüfen und eine eigene Preisliste zu verfassen. Möchte jemand lieber seinen Gegenstand behalten, als ihn gegen Muscheln zu verkaufen und wer kann ihn mit welchen guten Argumenten überzeugen, es doch zu tun?

Nach dieser Phase werden die beiden Clips zu den Themen „Zahlen“ und „Preise“ angeschaut und im Anschluss die beiden Arbeitsblätter 3 und 4 ausgefüllt. Für das vierte Arbeitsblatt muss den Kindern an geeigneter Stelle ein 5-Euro-Schein zur Verfügung gestellt werden, ersatzweise möglichst detailgetreues Spielgeld oder eine gute Abbildung.
Danach sollen die Preisschilder aktualisiert werden: Es wird jetzt nicht mehr mit Muscheln, sondern mit einer „echten“ Währung bezahlt. Die Klasse stimmt darüber ab, wie die Währung heißen und wie der Wechselkurs festgelegt werden soll. Dann werden die Schilder neu beschriftet. Zum Abschluss werden alle vier Clips noch einmal angeschaut und danach die Plakate mit den wichtigsten Arbeitsergebnissen für eine kurze Zusammenfassung in den Gesprächskreis geholt.

Weiterführung:

Die Entwürfe für die Geldscheine werden im Klassenraum präsentiert. Vielleicht kann im Kunstunterricht weiter daran gearbeitet und ein gemeinsames Design entwickelt werden.
Bestimmt gibt es an der Tausch-Pinnwand noch einige Tauschangebote, die noch keinen direkten Tausch zur Folge hatten. Hier könnte der Supermarkt „Muschelkauf“ wieder zum Einsatz kommen. Die Kinder können dem Supermarkt ihre Tauschware gegen Klassenwährung überlassen (natürlich immer vorausgesetzt, der reale Geldwert der Dinge ist nicht sehr hoch und die Eltern sind damit einverstanden) mit der sie dann wiederum selbst dort einkaufen können.

Unterrichtsmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Alle Themen zum Schwerpunkt Mona Monete

Mona Monete für die Grundschule

Mona Monete will lernen, wie das System Wirtschaft funktioniert. Wie hat das alles angefangen mit dem Geld, dem Leihen, Handeln, Kaufen und Verkaufen? In kurzen, leicht verständlichen Animationsclips werden hier mit viel Witz die Grundzüge des Wirtschaftlebens erklärt. Als Trickfilmfigur reist Mona in die Steinzeit, ins Mittelalter, in die Zeit der Industrialisierung und in die Südsee. Überall macht sie Erfahrungen mit verschiedenen Wirtschaftsformen. Ob als Jägerin in der Steinzeit, als mittelalterliche Fürstendienerin, als Händlerin auf einem florentinischen Markt oder als Fabrikarbeiterin – die Gesetze des Marktes greifen überall.

Die Clips:
In Florenz auf dem Markt – die Anfänge des Geldwechselns.
In Florenz auf dem Markt – Nachfrage und Angebot bestimmen den Preis.
In Florenz auf dem Markt – wer löst den Schuldschein ein?
Im alten Rom – versklavte Menschen galten als Besitz.
In der Steinzeit – alle müssen mithelfen und teilen.
Im Mittelalter – die Bauern mussten dem Burgherrn Abgaben zahlen.
Im Mittelalter – Tauschgeschäfte statt Einkaufen.
Industrialisierung – Arbeiter haben fast keinen rechtlichen Schutz.
Südsee – vom Tauschen zum Kaufen.

Mona Monete für die Grundschule SWR

Stand
Autor/in
Ingeborg Schuster