Lebensräume · Mensch und Wald | Hintergrund: Waldgeschichte

Stand
Autor/in
Silke Harrer
Moor (Foto: Imago)
...so könnte Gerdalfs Moor damals ausgesehen haben

Das germanische Grenzgebiet im Jahr 90 n. Chr.: Im Kampf gegen die römischen Besatzer hat Gerdalf schon so manchen Legionär erschlagen. Doch nun sind sie hinter ihm her. Die römische Patrouille ist ihm dicht auf den Fersen. Er rennt blindlings durch den Wald. Äste zerkratzen ihm das Gesicht. Er hat nur eine Chance zu entkommen: Er muss durch das Moor. Doch für Vorsicht ist keine Zeit! Er springt. Ein Moospolster federt seinen Sprung ab. Doch schon beim nächsten Schritt versinkt er bis zur Hüfte im schwarzen Sumpf. Jetzt gibt es kein Entrinnen. Gerdalf ergibt sich in sein Schicksal. Er sinkt immer tiefer. Ein letztes schmatzendes Geräusch - wo gerade noch sein Kopf zu sehen war, treibt ein gelber Schleier von Baumpollen auf dem schwarzen Wasser. Fünf Minuten später finden die Römer keine Spur mehr von ihm. Es sollte fast 2000 Jahre dauern, bis ein Torfarbeiter Licht in das Rätsel von Gerdalfs Verschwinden bringen konnte. Er entdeckte eine germanische Moorleiche...

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Silke Harrer