Lebensräume · Mensch und Wald | Hintergrund: Waldschäden

Stand
Autor/in
Silke Harrer
Kranker Wald (Foto: Colourbox)
Kranker Wald

Stell dir vor, du suchst an einem heißen Sommertag Zuflucht im kühlen Wald - aber es fehlt das schattenspendende Laub. "Räuber und Gendarm" spielen gelingt nicht so recht, denn die dürren Stämme bieten kein Versteck. Eine öde Wüste, in der kein Reh mehr springt und kein Vogel mehr singt - Horrorvision oder realistische Zukunft des deutschen Waldes?

Mit solchen Bildern und Gedanken haben die Menschen sich beschäftigt, als Mitte der 1980er-Jahre die Waldschäden für jeden sichtbar wurden. Damals erkannte man, dass mehr und mehr Bäume in Mitteleuropa erkrankt waren. Die schlimmsten Schäden traten im ehemaligen Ostblock auf. Vor allem im Erzgebirge waren manche Hänge großflächig mit Baumgerippen übersät. Bilder von solchen "Waldwüsten" kursierten fast täglich im Fernsehen und in Zeitungen. Die Menschen waren geschockt und zweifelten nicht mehr daran, dass man von einem echten Waldsterben sprechen musste.

In der Bundesrepublik sah die Situation damals zwar etwas günstiger aus als in der DDR, sie war aber trotzdem besorgniserregend. Wenige Bäume waren wirklich abgestorben, sehr viele aber sichtbar erkrankt. Man erkannte damals auch im Westen den Ernst der Lage und suchte nach Auswegen. Deshalb wird seither viel geforscht über das Waldsterben, über seine Ausmaße und Krankheitssymptome und darüber, wie man es aufhalten kann...

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Silke Harrer