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Wie auf kaum einem anderen Kontinent wurde die Vegetation Europas in den letzten Jahrtausenden vom Menschen einschneidend verändert. In Mitteleuropa dominieren aus der Vogelperspektive mosaikartig angelegte Felder weite Bereiche der Erdoberfläche. Hier und da ragen Waldinseln aus dieser geometrischen Landschaft heraus. Ein Netzwerk von Straßen durchzieht wie Adern das Land und verbindet Siedlungen und Städte.
In Europa findet man praktisch keine vom Menschen unberührte Vegetation (Primärvegetation) mehr. Stattdessen hat der Mensch seit der Einführung von Ackerbau und Viehzucht in der Jungsteinzeit seine Umwelt immer stärker verändert und ganz eigene Lebensräume geschaffen. Wo einst dichter Wald wuchs, entstand bald freie Ackerfläche. Wo einst Moore und Seen das Landschaftsbild prägten, wurde Torf abgebaut und das Land trocken gelegt.
Diese großflächige Umgestaltung der Landschaft musste zwangsläufig Folgen für die Tiere und Pflanzen haben, die dort ursprünglich lebten. Verschwindet in einer Region der Wald, verschwinden auch von ihm abhängige Pflanzen und wiederum die von diesen Pflanzen abhängigen Tiere. Der vom Menschen in Gang gesetzte Umwandlungsprozess führte also zum Verschwinden vieler Tier- und Pflanzenarten oder zu deren drastischen Rückgang. Doch wurde im gleichen Zug ein ganz neuer Lebensraum eröffnet, der für andere Organismen neue Chancen bot.
Arten, die in besonderem Maße von den menschengemachten Änderungen profitieren und sich leichter an die neuen Gegebenheiten anpassen als andere, werden als Kulturfolger bezeichnet. Allerdings werden durch die moderne industrialisierte Landwirtschaft inzwischen auch solche Tierarten unter Druck gesetzt, die ehemals von den menschlichen Maßnahmen profitierten Allzu "aufgeräumt" sind inzwischen die Felder und Äcker durch immer effektivere Erntemethoden und umfangreichem Einsatz von Unkraut- und Insektenvernichtungsmitteln.