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Ich und die Anderen

Hochbegabung | Unterricht

Stand
Autor/in
Lena Kubin


Themen
• Intelligenz
• IQ
• Gehirn

Fächer
• Gemeinschaftskunde
• Sozialkunde
• Religion
• Ethik

Klassenstufen
• ab Klasse 8, alle Schularten

Porträtbilder von Negin, Florian, Carina. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Negin, Florian und Carina sind hochbegabt Bild in Detailansicht öffnen
Carina am Schlagzeug. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Carina hat ein extrem schnelles Auffassungsvermögen, üben muss sie trotzdem Bild in Detailansicht öffnen

Der Film in der Schule

Individualität und Toleranz sind wichtige Begriffe, die in einer Gesellschaft große Bedeutung erfahren sollten. Für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, die sich im Schulalter auf die Suche nach ihrer Identität begeben, ist dies von enormer Wichtigkeit. Vor allem Menschen, die sich von der Norm abheben, haben es oftmals schwer, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Auch die rund zwei Prozent der hochbegabten Jugendlichen in Deutschland gehören dazu. Zwar sind sie mit überdurchschnittlichen Begabungen gesegnet, dennoch ist das nicht immer ein Garant für Erfolg und erst recht nicht für Akzeptanz.

Der Film „Hochbegabung – mehr als Intelligenz“ begleitet drei hochbegabte Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene, die über den Prozess ihrer Identitätsfindung berichten. Sie sprechen über die Vorteile ihrer Begabungen, aber auch über Probleme, die die Diagnose „Hochbegabung“ mit sich bringen kann. Das „Anderssein“ führt häufig zu Akzeptanzproblemen und kann schließlich in Ausgrenzung und in schlimmen Fällen in Mobbing enden. Der Einsatz des Filmes im Unterricht kann dazu beitragen, dem Erziehungsauftrag der Schulen, die Schüler*innen zu toleranten und verantwortungsbewussten Menschen zu erziehen, gerecht zu werden. Er sensibilisiert die Schüler*innen für das Thema „Hochbegabung“ und kann so eine Basis für Offenheit, Verständnis und Toleranz gegenüber hochbegabten Menschen schaffen.

Porträtbild von Florian im Labor. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Florian forscht gern im Bereich Chemie, um Dingen auf den Grund zu gehen Bild in Detailansicht öffnen
Porträtbild Negin. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Negin beobachtet alles sehr genau und präsentiert gerne Bild in Detailansicht öffnen

Einleitung

Im Film stehen drei junge Personen im Alter von 16 bis 21 Jahren im Fokus. Der Film begleitet die Protagonist*innen in ihrem Alltag und gibt einen Einblick in ihr Leben als Hochbegabte. Sie erzählen von Höhen und Tiefen, die sie aufgrund ihrer Begabung durchmachen mussten und heute noch erleben. So berichten sie offen von der Problematik des Andersseins. Den Zuschauer*innen wird deutlich, wie wichtig die Förderung einer Begabung für hochbegabte Menschen ist und welche Konsequenzen es für die Betroffenen haben kann, wenn ein Talent nicht gefördert und unterstützt wird.

Bezug zum Bildungsplan

Der Einsatz des Filmes ist in den Fächern Gemeinschaftskunde beziehungsweise Sozialkunde möglich. Im Bereich „Jugendliche in der Gesellschaft“ sowie im Bereich „Jugendliche in sozialen Gruppen“ geben die Bildungspläne vor, Lebensformen in unserer Gesellschaft zu beschreiben und zu vergleichen sowie das Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und sozialen Erwartungen zu erläutern.

Ein weiterer Einsatz des Filmes stellt das Fach Ethik im Bereich „Identität, Individualität und Rolle“ dar. Die Schüler*innen untersuchen und beschreiben Rollenerwartungen und Rollenkonflikte und arbeiten individuelle Persönlichkeitsmerkmale (Begabungen, Stärken, Schwächen und Einschränkungen) heraus. Für die Bildung von Toleranz ist voraussetzend, sich mit der gesellschaftlichen Vielfalt auseinanderzusetzen und Respekt, Achtung, Fairness und Gerechtigkeit als Bedingung für ein verantwortliches Miteinander zu analysieren. Weiterhin fordern die Bildungspläne, Kompetenzen zur Bewältigung bestimmter Krisensituationen, wie beispielsweise Leistungsdruck, zu entfalten.

Ähnlich wie im Fach Ethik kann der Film auch im Fach Religion im Bereich „Mensch oder Identität“ eingesetzt werden. Die Schüler*innen sollen zu solidarischen, offenen und toleranten Menschen erzogen werden. Da im alltäglichen Leben immer wieder einzelne Menschen oder Gruppen stigmatisiert werden, gilt es den Schüler*innen Strategien für ein verantwortungsvolles und solidarisches Miteinander an die Hand zu geben.

Tabellarischer Unterrichtsverlauf
PhaseAktionenSozialformMedien
EinstiegFinde jemanden, der…PlenumArbeitsblatt 1a

Alternativ: Arbeitsblatt 1b Das kann ich – was kannst du?
Hinführung / VorentlastungZeitungsschlagzeilen

Begriffserklärungen zur Vorentlastung
PlenumMaterialblatt 1

Materialblatt 2
ErarbeitungÜberleitung zum Film, Austeilen des Arbeitsblattes, kurzes Einlesen, Ansehen des Films, Bearbeitung der FragenEinzelarbeitArbeitsblatt 2a oder 2b

Alternativ: Arbeitsblatt 2c arbeitsteilig in Gruppenarbeit
SicherungZuordnungsaufgabe „Hochbegabung Fluch oder Segen“
Alternativ: Schreibaufgabe

Alternativ: Stellungnahme
Partnerarbeit

Einzelarbeit

Einzelarbeit
Arbeitsblatt 3a

Arbeitsblatt 3b

Arbeitsblatt 3c
SicherungSicherungs- und ReflexionsphasePlenum
HausaufgabeInternetrecherche

Alternativ: Erstellen einer Präsentation
Einzelarbeit

Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit
Arbeitsblatt 4a

Arbeitsblatt 4b

Unterrichtsverlauf

Die folgende Unterrichtsstunde soll Schüler*innen einen Einblick in das Thema Hochbegabung geben. Der knapp 30-minütige Film eignet sich besonders für eine Doppelstunde oder zwei aufeinanderfolgende Stunden.
Zur Einstimmung in die Thematik beginnt der Unterricht mit einem interaktiven Arbeitsauftrag, bei dem sich die Schüler*innen im Klassenraum bewegen und sich gegenseitig befragen. Sie sollen herausfinden, welche Fähig- und Fertigkeiten die anderen haben und diese in Arbeitsblatt 1a eintragen. In höheren Klassen kann alternativ Arbeitsblatt 1b verwendet werden. Hier reflektieren die Schüler*innen zunächst in Einzelarbeit eigene Talente, Fertigkeiten und Interessen und tauschen sich anschließend in Partnerarbeit aus.

Mithilfe des Materialblattes 1 kann die Lehrkraft nun etwas konkreter zum Thema Hochbegabung überleiten. Ein kurzes Gespräch über die auf dem Blatt erwähnten Schlagzeilen gibt den Schüler*innen einen ersten Hinweis darauf, dass es viele außergewöhnliche und vor allem auch unterschiedliche Begabungen bereits im Kindesalter gibt.

Vorbereitend auf den Film dient Materialblatt 2 zur begrifflichen Einordnung.

Anschließend leitet die Lehrkraft zum Film über. Je nach Niveau der Lerngruppe wählt die Lehrkraft einen der drei möglichen Beobachtungsaufträge aus. Arbeitsblatt 2a (leichtes Niveau) und Arbeitsblatt 2b (mittleres Niveau) verlangen von den Schüler*innen, sich auf alle drei Protagonist*innen des Filmes zu fokussieren. (Zur weiteren Differenzierung kann hier auf nur eine Person reduziert werden.)
Arbeitsblatt 2c (erweitertes Niveau) ist als Gruppenarbeit angelegt. Hier erhalten die Schüler*innen den Auftrag, eine Person aus dem Film genauer zu beobachten. Ein anschließender Austausch über die drei Protagonist*innen findet in einer darauffolgenden kurzen Gruppenarbeitsphase statt. Bei jedem gewählten Niveau sollte am Ende eine Sicherungsphase erfolgen.

Mit dem Arbeitsblatt 3 wird in unterschiedlichen Niveaustufen der Frage nachgegangen, ob Hochbegabung eher Fluch oder Segen ist. In Arbeitsblatt 3a (leichtes Niveau) ordnen die Schüler*innen Aussagen aus dem Film entsprechend zu. Arbeitsblatt 3b (mittleres Niveau) legt den Schwerpunkt darauf, sich in die Protagonist*innen einzufühlen und eventuell einen Perspektivwechsel anzubahnen. Bei Arbeitsblatt 3c (erweitertes Niveau) sollen die Schüler*innen Stellung zu verschiedenen Aussagen zum Thema Hochbegabung nehmen. Sie werden aufgefordert, ihre jeweilige Position umfassend zu begründen.

Eine weitere vertiefende Erarbeitungsphase bieten die Arbeitsblätter 4a/b. Diese können entweder am Ende der Stunde als Hausaufgabe erteilt oder alternativ auch in einer Folgestunde bearbeitet werden. Arbeitsblatt 4a leitet die Schüler*innen dazu an, im Internet nach Organisationen für Hochbegabte zu recherchieren und Informationen zu sammeln. Arbeitsblatt 4b bietet den Schüler*innen die Möglichkeit, eine bekannte hochbegabte Persönlichkeit auszuwählen und über diese eine Präsentation anzufertigen.

Der Film kann in den Unterrichtsfächern Gemeinschaftskunde, Sozialkunde, Ethik, Religion oder im Rahmen der Medienerziehung ab Klasse 8 eingesetzt werden. Je nach Leistungsstand der jeweiligen Lerngruppe kann in den Erarbeitungsphasen auf unterschiedlichen Niveaus gearbeitet werden. Im Film genannte Fachbegriffe wie beispielsweise „Underachiever“ oder „Mensa“ sollten vor dem Ansehen des Filmes mit den Schüler*innen kurz besprochen werden (Materialblatt 1). Ebenso sollte der Begriff Hochbegabung kurz definiert werden, damit eine einfache Reduzierung auf den Intelligenzquotienten vermieden wird.
Die beiden Erarbeitungsphasen sollen aufzeigen, dass eine Hochbegabung auch Schwierigkeiten für die Betroffenen mit sich bringt und somit auch Nachteile haben kann. Die nachfolgenden Sicherungsphasen sollten dazu genutzt werden, dass auf diese Problematik ausführlich eingegangen wird. Ziel ist es, das Einfühlungsvermögen der Schüler*innen gegenüber anderen Personen beziehungsweise Personengruppen zu schulen. Der Unterricht kann differenziert und methodisch abwechslungsreich gestaltet werden. Ein Wechsel zwischen den verschiedenen Sozialformen ist mit dem zur Verfügung stehenden Material möglich.

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Der Feind auf meinem Teller · Magersucht

Wie fühlen sich Menschen mit Essstörungen? Welche Folgen hat Magersucht und wie lässt sich die Krankheit bekämpfen? Für Unterricht ab Klasse 8.

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Jung. Politisch. Aktiv

„Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist jugendlich. Uns nicht anzuhören, geht nicht.“
Nikolas ist Jugenddelegierter bei den Vereinten Nationen. Auch die Klimaaktivistin Ronja und die Jugendbetreuerin Sarah wollen, dass junge Menschen mehr Gehör finden.
Die Ziele von Ronja, Sarah und Nikolas sind unterschiedlich, gemeinsam aber ist ihnen ihr politisches Interesse und ihr Enthusiasmus.
Für Freunde, Schule und Ausbildung bleibt ihnen wenig Zeit. Aber die drei lernen über ihr Engagement viel Neues, knüpfen Kontakte und entwickeln Selbstbewusstsein.
Nikolas, 20 Jahre alt, reist quer durch Deutschland und fragt Jugendliche, was sie von der Politik erwarten. Ihre Forderungen trägt er in New York vor, in einer Rede vor den Vereinten Nationen. Ronja ist 16 Jahre alt und engagiert sich in der Klimabewegung. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören für sie zusammen. Für beides kämpft sie mit großem Einsatz. „Ich denke, die Zeit drängt“, sagt Ronja. Sarah ist 19 Jahre alt und auf dem Dorf aufgewachsen. Die junge Frau will ihre Heimatregion nicht den Rechtsradikalen überlassen, die dort sehr aktiv sind. „Wir brauchen Angebote für die Jugendlichen auf dem Land“, fordert sie. Sie engagiert sich für ein selbstverwaltetes Jugenddorf und wehrt sich gegen Rassismus und rechte Parolen.
Ein Film über junge Menschen und ihre Leidenschaft für Politik.

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Lena Kubin