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Ich und die Anderen

Lesbisch. Schwul. Jung | Glossar

Stand
Autor/in
Annemarie Renftle
Ruth Schwabe

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)

Die Umsetzung der Europäischen Antidiskriminierungsrichtlinien erfolgten in Deutschland 2006 durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Dies hat zum Ziel, „Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.“ (AGG § 1)

Coming-out

Das erste Verliebtsein ist bei nicht heterosexuellen Jugendlichen mit dem Prozess des Coming-outs verbunden. Er führt zur zunehmenden Gewissheit, sich zu Personen des eigenen Geschlechtes hingezogen zu fühlen. Sobald man dies selber akzeptieren kann, ist das innere Coming-out abgeschlossen. Beim äußeren Coming Out gibt sich eine Lesbe oder ein Schwuler der Umwelt als lesbisch oder schwul zu erkennen.

„Ich bin lesbisch“ (Foto: Imago)
Zettel mit der Aufschrift „Ich bin lesbisch“ Bild in Detailansicht öffnen
„Ich bin schwul“ (Foto: Imago)
Zettel mit der Aufschrift „Ich bin schwul“ Bild in Detailansicht öffnen

CSD

Menschenmassen auf CSD (Foto: Imago)
Christopher Street Day, Berlin 2015

Jährliche politische Parade in Städten auf der ganzen Welt, die an den Christopher Street Day in New York City am 27. Juni 1969 erinnert. Bei einer Polizeirazzia in der Christopher Street in New York City wehrten sich Schwule, Lesben, und Transsexuelle gegen die damaligen willkürlichen und repressiven Polizeieinsätze. Der Protest mündete in einen drei Tage andauernden, gewaltigen Straßenaufstand. Beim CSD präsentieren Lesben, Schwule, Transsexuelle und Bisexuelle eine Vielfalt von Lebensmöglichkeiten und fordern gleichzeitig gleiche Rechte ein.

Geschlechtsidentität

Geschlechtsidentität beschreibt die individuell empfundene Geschlechtszugehörigkeit.

Homophobie

Bezeichnung für den Hass auf Homosexuelle und für eine unbestimmte Angst vor Menschen, die andere Menschen gleichen Geschlechtes lieben.

Intersexualität

Intersexuelle Menschen weisen körperliche Merkmale beider Geschlechter auf und lassen sich nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zuordnen.

Lebenspartnerschaftsgesetz

Hochzeitsanstecker an Jacket (Foto: Imago)
Hochzeitsanstecker an Jacket

Das Gesetz aus dem Jahr 2001 ermöglicht es deutschen Lesben und Schwulen, eine eingetragene Partnerschaft einzugehen, die der Ehe allerdings noch nicht gleichgestellt ist.

LSBTI

LSBTI ist ein deutsches Akronym für Lesben, Schwule, bi-, trans- und intersexuelle Menschen.

Outing

Öffentlichmachen der Homosexualität anderer, oft prominenter Menschen, oft gegen deren Willen.

Regenbogenfahne

Eine Regenbogenfahne, im Hintergrund ist ein Gebäude mit Wappen drauf. (Foto: Imago)
Regenbogenfahne beim CSD in Dortmund, 2015

Die Regenbogenfahne ist das bekannteste Symbol für die Lesben- und Schwulenbewegung weltweit. Die sechs Farben symbolisieren verschiedene Aspekte des Lebens. Dabei steht rot für das Leben, orange für Gesundheit, gelb für die Sonne, grün für die Natur, blau für die Kunst und violett für den Geist.

Regenbogenfamilie

Eine Familie, in der die Eltern oder eines der beiden Elternteile in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben.

Sexuelle Identität

Sammelbegriff für Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung

Sexuelle Orientierung

Lesbisches Paar (Foto: SWR - Imago)
Lesbisches Paar, Spanien

Die sexuelle Orientierung sagt aus, von welchem Geschlecht eine Person sich emotional und sexuell angezogen fühlt. Diese Anziehung kann sich auf das eigene Geschlecht (homosexuell), das andere Geschlecht (heterosexuell) oder auf beide Geschlechter (bisexuell) beziehen.

Transsexualität

Eine Person, deren Geschlechtsidentität sich von ihrem biologischen Geschlecht unterscheidet, wird transsexuell genannt. Transsexualität sagt nichts über die sexuelle Orientierung aus: Es gibt heterosexuelle, homosexuelle und bisexuelle Transsexuelle.

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Jung. Politisch. Aktiv

„Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist jugendlich. Uns nicht anzuhören, geht nicht.“
Nikolas ist Jugenddelegierter bei den Vereinten Nationen. Auch die Klimaaktivistin Ronja und die Jugendbetreuerin Sarah wollen, dass junge Menschen mehr Gehör finden.
Die Ziele von Ronja, Sarah und Nikolas sind unterschiedlich, gemeinsam aber ist ihnen ihr politisches Interesse und ihr Enthusiasmus.
Für Freunde, Schule und Ausbildung bleibt ihnen wenig Zeit. Aber die drei lernen über ihr Engagement viel Neues, knüpfen Kontakte und entwickeln Selbstbewusstsein.
Nikolas, 20 Jahre alt, reist quer durch Deutschland und fragt Jugendliche, was sie von der Politik erwarten. Ihre Forderungen trägt er in New York vor, in einer Rede vor den Vereinten Nationen. Ronja ist 16 Jahre alt und engagiert sich in der Klimabewegung. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören für sie zusammen. Für beides kämpft sie mit großem Einsatz. „Ich denke, die Zeit drängt“, sagt Ronja. Sarah ist 19 Jahre alt und auf dem Dorf aufgewachsen. Die junge Frau will ihre Heimatregion nicht den Rechtsradikalen überlassen, die dort sehr aktiv sind. „Wir brauchen Angebote für die Jugendlichen auf dem Land“, fordert sie. Sie engagiert sich für ein selbstverwaltetes Jugenddorf und wehrt sich gegen Rassismus und rechte Parolen.
Ein Film über junge Menschen und ihre Leidenschaft für Politik.

Ich und die Anderen SWR

Rassismus

„Es ist nicht so, dass ich rausgehe und denke, ich bin anders. Andere geben mir das Gefühl: Du bist anders.“ Celestino ist 23 Jahre alt, Finanzberater, Torwart und Schwarz. Seit der Grundschule wird er rassistisch beleidigt. Er hat schon früh beschlossen, sich das nicht mehr gefallen zu lassen. In seinem Fußballverein bringt der selbstbewusste junge Mann Kindern bei, gegen Diskriminierung zu kämpfen.Auch die gleichaltrige Perla, Jurastudentin und Black-Lives-Matter-Aktivistin, ist Schwarz. Sie organisiert Demonstrationen gegen Rassismus und fordert die Solidarität der Gesellschaft. „Ich brauche niemanden, der mich in Schutz nimmt, ich bin kein Opfer, ich brauche jemanden, der Gerechtigkeit fordert.“ Perla macht klar, dass Rassismus ein Thema ist, das alle betrifft.Amina ist 17 Jahre alt und Muslima. Ihre Eltern stammen aus Bosnien. Sie beobachtet, dass der Alltagsrassismus stärker wird. Seit dem Terroranschlag in Hanau hat sie Angst vor rechtsextremen Gewalttätern. Dort ermordete ein Rassist am 19. Februar 2020 neun Menschen. Einer der Getöteten stammte aus dem Heimatdorf von Aminas Familie. Ihre Welt hat sich dadurch verändert, die Sorge, Opfer rassistischer Gewalt zu werden, ist konkreter geworden. Sie engagiert sich in einer Anti-Rassismus-AG und versucht, über die Gefahr von Vorurteilen aufzuklären. „Man muss nicht die ganze Welt verändern, schon kleine Dinge können etwas bewirken“, sagt sie.
Der Film begleitet die drei jungen Menschen bei ihrem Kampf gegen Rassismus und ihrem Engagement für eine solidarische Gesellschaft.

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Annemarie Renftle
Ruth Schwabe