Ein Mann in einem blauen Kittel und Mundschutz steht vor einer Projektionsfläche. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Die überwachte Schwangerschaft | Unterricht

Stand
Autor/in
Sabine Nelke

Einleitung

Die Sendung betrachtet den Einsatz der modernen pränatalen Diagnostik kritisch. Am Beispiel einer jungen Frau wird gezeigt, in welche Konflikte eine werdende Mutter heute kommen kann, angesichts der vielen Möglichkeiten, sich bereits vor der Geburt über den Gesundheitszustand ihres Kindes zu informieren. Eine zentrale Frage des Films ist, ob eine werdende Mutter aufgrund dieser Konflikte überhaupt noch „guter Hoffnung“ sein kann. Im Film werden als Beispiel für pränatale Untersuchungen an Neugeborenen die Fruchtwasseruntersuchung und der Gen-Check erklärt. Des Weiteren wird eine junge Frau mit Down-Syndrom vorgestellt, die ihre Gedanken zu pränatalen Untersuchungen äußert. Am Ende des Films erfährt der Zuschauer, dass Wissenschaftler heute schon die kompletten Erbanlagen eines Ungeborenen entschlüsseln können und wirft die Frage auf, in welche Zukunft uns diese Möglichkeiten, uns über die Eigenschaften eines Ungeborenen zu informieren, bringen werden.

Arzt in OP-Kleidung mit Projektion von Schwangerer und Baby. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Der Gen-Check macht das “gläserne Baby” heute schon möglich Bild in Detailansicht öffnen
Ultraschall auf Bauch. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Die Ultraschall-Untersuchung ist eine Methode der Pränataldiagnostik Bild in Detailansicht öffnen

Einsatz im Unterricht

Das Thema Pränatale Diagnostik kann von der 8. Klasse an und in der Oberstufe Unterrichtsgegenstand sein. Der Film „Vom Ende der Guten Hoffnung“ erörtert Aspekte aus den Fächern Ethik, Religionslehre und Biologie.

Auch wenn das Thema Pränataldiagnostik sehr anspruchsvoll ist, kann der Film bereits in der Mittelstufe eingesetzt werden. Das Interesse der Schülerinnen und Schüler an dieser Thematik ist erfahrungsgemäß sehr groß – und damit die Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, sich neues Wissen anzueignen und sich gedanklich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Auf jeden Fall sollte der ethische Aspekt der vorgeburtlichen Diagnostik ein starkes Gewicht bekommen. Dazu eignet sich – eher gegen Ende der Unterrichtseinheit – ein Brainstorming zum Thema: „Wann ist ein Leben lebenswert?“ Die Schülerinnen und Schüler können hier die Eindrücke und Informationen, die sie bekommen haben, noch einmal verarbeiten und diskutieren. Gerade durch das Beispiel der jungen Schauspielerin mit Down-Syndrom sowie durch die Gedankengänge der werdenden Mutter im Film sind sie stärker für die Problematik „Schwangerschaftsabbruch nach pränataler Diagnostik“ sensibilisiert und sollten sich dazu äußern können.

Als Einstieg in die Thematik kann die Folie (Arbeitsblatt 1) „Vom Ende der guten Hoffnung – Die überwachte Schwangerschaft“ dienen. Diese greift die Gedanken der schwangeren Frau aus dem Film auf, die sich Gedanken über ihre Schwangerschaft und die damit verbundenen Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik macht. Diese Folie kann sowohl vor dem Film, als Einstimmung, oder nach dem Film, als Einstieg in eine Erörterung der Lerngruppe zur überwachten Schwangerschaft durch die pränatale Diagnostik dienen.

Porträt einer jungen Frau mit Down-Syndrom. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Schauspielerin Julia hat das Down-Syndrom

Das Fallbeispiel: E-Mail an eine Freundin… (Arbeitsblatt 2) kann differenziert eingesetzt werden und wird deshalb in zwei Varianten angeboten. Variante A ist für Schüler mit einfachem Leistungsniveau geeignet. Sie sollen auf eine E-Mail, welche die Hauptaspekte aus dem Film noch einmal aufgreift, antworten. Diese wurde von einer jungen Frau verfasst, die, ähnlich wie die Frau im Film, angesichts der Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik in Konflikte gerät. Die Variante B (Arbeitsblatt 3) ist eher für Schüler mit höherem Leistungsniveau geeignet, denn hier werden die Aspekte des Films nicht noch einmal aufgegriffen. Die Schüler verfassen selbst eine E-Mail, indem sie in die Rolle der Frau aus dem Film schlüpfen. Die Schülerinnen und Schüler können sich selbständig für eine Variante entscheiden. Die Variante A kann auch unabhängig vom Film eingesetzt werden.

In der Tabelle auf Arbeitsblatt 4: Pränatale Diagnostik – verschiedene Möglichkeiten sammeln die Schülerinnen und Schüler Informationen zu den verschiedenen Methoden der pränatalen Diagnostik. Vielfältige Informationen zu diesem Thema gibt es auf verschiedenen Seiten im Internet. Dieses Arbeitsblatt eignet sich für eine Partnerarbeit am Computer.

Mann mit Kind im Rollstuhl auf Bahnsteig. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Leben mit einem behinderten Kind – viele Eltern trauen sich das nicht zu

Mithilfe des Arbeitsblatts 5: Die Fruchtwasseruntersuchung – eine invasive Untersuchungsmethode beantworten die Schülerinnen und Schüler Fragen zu dieser Methode der pränatalen Diagnostik anhand von Bildern aus dem Film. Es bietet sich so als Nachbereitung an.

Auf Arbeitsblatt 6: Der Gen-Check eines Ungeborenen – eine nicht-invasive Untersuchungsmethode ordnen die Schülerinnen und Schüler Screenshots aus dem Film zum Thema Gen-Check die passenden Textbausteine zu. Dieses und das Arbeitsblatt „Die Fruchtwasseruntersuchung – eine invasive Untersuchungsmethode“ könnten während des Films in einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit eingesetzt werden.

Im Rahmen des Rollenspiels (Arbeitsblatt 7): Pränatale Diagnostik – eine Fernseh-Debatte üben die Schülerinnen und Schüler mithilfe von Rollenkarten eine Fernsehdebatte zum Thema mit verschiedenen Rollen ein und präsentieren diese anschließend ihren Mitschülern. Auf den Rollenkarten sind jeweils zwei Argumente für die verschiedenen Personen vorgegeben, gleichzeitig ist aber auch Platz für selbst formulierte Argumente. Nach der Präsentation der verschiedenen Rollenspiele sollte im Plenum eine Diskussion mit den persönlichen Meinungen der Schüler zum Thema pränatale Diagnostik stattfinden.

Mithilfe des Fallbeispiels: Julia, ein Mädchen mit Down-Syndrom (Arbeitsblatt 8) erklären die Schülerinnen und Schüler anhand von Bildern aus dem Film, wie es zum Down-Syndrom kommt, und stellen ihre eigenen Eindrücke und Meinungen zum Thema dar. Dieses Arbeitsblatt sollte in Einzelarbeit, vielleicht als Hausaufgabe zur Nachbereitung des Films, erarbeitet werden.

Das Flussdiagramm: Der Weg der Entscheidungsfindung (Arbeitsblatt 9) stellt beispielhaft eine Möglichkeit vor, wie man ein Problem lösen kann. Hierfür wird das Fallbeispiel vom Material „E-Mail an eine Freundin“ verwendet. Anschließend sollten die Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Ergebnisse vorstellen.

Die Folie: Ausblick in die Zukunft – das gläserne Baby (Arbeitsblatt 10) gewährt den Schülerinnen und Schülern einen Ausblick in die Zukunft…. Heutige Möglichkeiten der Genforschung an Ungeborenen werden vorgestellt und die Verwendung dieser Möglichkeiten in der Zukunft diskutiert. Diese Folie kann der Anlass für eine abschließende Diskussion zum Thema „Vom Ende der guten Hoffnung – die überwachte Schwangerschaft“ sein.

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Sabine Nelke