Collage Bannerbild (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Das Mittelalter-Experiment

Warum baute man Burgen? | Unterricht

Stand
Autor/in
Thomas Schmid

Methodisch-didaktische Hinweise

Bezug zu den Bildungsplänen

„Aufbau von … Herrschaftsstrukturen“ und „Lebens- und Wirtschaftsformen in der Vergangenheit“ sind besonders hervorgehobene Themenbereiche der Bildungspläne des Faches Geschichte in den Klassenstufen 5/6. Verwiesen wird insbesondere auf „Die Ständegesellschaft im Mittelalter“. Dabei soll „anhand ausgewählter Beispiele das Leben und Arbeiten von Menschen im Mittelalter“ beschrieben werden.

In der Sendung „Warum baute man Burgen?“ wird das Leben auf Burgen aus besonderen Blickwinkeln gezeigt Welche Funktion hatten mittelalterliche Burgen? Wie wurde versucht, sie zu erobern? Wie wurden sie verteidigt? Zusätzlich bieten Einblicke in die Arbeit der experimentellen Geschichtsforschung spannende Erkenntnisse über den Bau verschiedenster Fernwaffen.

3D-Animation einer Burg. (Foto: SWR/WDR – Screenshot aus der Sendung)
Burgen waren Festungen, Zufluchtsorte und Symbole der Macht Bild in Detailansicht öffnen
Zinnen einer Burg. (Foto: SWR/WDR – Screenshot aus der Sendung)
Bei der Verteidigung boten die Zinnen Schutz Bild in Detailansicht öffnen

Unterrichtsablauf/ Hinweise für Lehrer

Am Anfang dieser Geschichtsstunde steht ein sogenannter informierender Einstieg. Die Lehrkraft nennt zunächst das Stundenthema „Burgen“ und gibt den Schülerinnen und Schülern die drei Leitfragen des Unterrichts bekannt:

1. Warum baute man Burgen?
2. Wie konnte man Burgen verteidigen?
3. Wie konnten Burgen erobert werden?

Anschließend wird die Klasse in sechs beziehungsweise neun Kleingruppen – am besten mittels eines Zufallsfaktors – eingeteilt (in jedem Fall sollte die Zahl durch drei teilbar sein). Jeweils zwei bzw. drei Teams sollen für eine zugeordnete Frage möglichst viele Antworten finden (zum Beispiel die Gruppen A und B beschäftigen sich mit Frage 1, Gruppen C und D mit Frage 2 und so weiter). Nach ein paar Minuten werden abwechselnd verschiedene Antworten genannt und gegebenenfalls an der Tafel stichwortartig notiert. Falls nötig können Unklarheiten vorab im Plenum diskutiert bzw. geklärt werden.

Nun werden den Gruppen ihrer Ausgangsfrage entsprechende Arbeitsblätter ausgeteilt (Arbeitsblätter 1–3), wobei sich deren Titel mit den gestellten Fragen decken. Mithilfe des Films, der daraufhin gezeigt wird, können die Schülerinnen und Schüler die gestellten Aufgaben bearbeiten. Im Anschluss daran sollte den Teams etwas Zeit gegeben werden, ihre Ergebnisse zu vergleichen bzw. zu ergänzen. Im letzten Erarbeitungsschritt setzen sich jeweils drei Kinder mit unterschiedlichen Fragestellungen – also Arbeitsblättern – zusammen und helfen ihren Mitschülern bei Ausfüllen der anderen beiden Blätter.

Mann mit Armbrust. (Foto: SWR/WDR – Screenshot aus der Sendung)
Andreas Bichler mit einer originalgetreu nachgebauten Armbrust

Am Ende des Unterrichts vergleicht die Klasse die Ergebnisse mit ihren Anfangsvermutungen. Dies kann mit Hinweis auf den Tafelanschrieb vom Stundenbeginn geschehen. Denkbar wäre auch, dass die Lehrkraft drei Satzanfänge notiert, die von den Schülerinnen und Schülern mündlich ergänzt werden:
- Ich habe heute gelernt …
- Mir ist nun klar geworden …
- Mich hat überrascht …

Die weiteren Arbeitsblätter (Arbeitsblätter 4–7) können sowohl als Hausaufgabe sowie als Lerntheke in der Folgestunde angeboten werden.

Methodische Erläuterungen

Der informierende Einstieg dient in diesem Unterricht dazu, bereits vorhandenes Wissen zu ordnen und zu kanalisieren. Es ist nämlich davon auszugehen, dass hinsichtlich der Mittelalter-Thematik und insbesondere bezüglich des Inhalts „Burgen“ auf ein breites Vor- bzw. Halbwissen der Schülerinnen und Schüler zurückgegriffen werden kann. Um die Anfangsabfrage nicht zu weit gefächert anzulegen, werden daher bereits am Stundenbeginn die drei Leitfragen bekannt gegeben. Somit gestalten sich auch die Inhaltserwartungen für die Klasse transparent.

Da der Film sehr viele Informationen vermittelt, erscheint es sinnvoll, die Fragestellungen in drei Teile zu portionieren. Den Jungen und Mädchen wird so die Gelegenheit gegeben, sich auf einen Inhaltsaspekt zu konzentrieren. Diese Experten-Methode birgt für die Kinder auch die Chance, sich Wissen zu einem Unterthema anzueignen, dieses in der Kleingruppe zu erweitern oder zu berichtigen, um es dann an Dritte weiterzugeben. Der Lernende wird quasi zum Lehrenden und macht sich anschließend zusätzlich mit weiteren inhaltlichen Facetten, die wiederum von Mitschülern vertiefend bearbeitet wurden, vertraut.

Abschließend erfolgt die Reflexion bzw. der Vergleich zum eigenen Vorwissen. Den Schülerinnen und Schülern soll auf diesem Weg kompetenzorientiert der eigene Lernzuwachs verdeutlicht werden. Da das Thema „Burgen im Mittelalter“ einen erfahrungsgemäß hohen Faszinations- und somit Motivationsgrad gerade für diese Altersstufe bietet, können die weiteren Lernaufgaben sicher zur freiwilligen Weiterarbeit anregen (Hausaufgabe oder Lerntheke). Sie unterscheiden sich sowohl in den Arbeitsmethoden als auch in den Anforderungsniveaus und bieten daher deutliche Differenzierungsmöglichkeiten.

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Stand
Autor/in
Thomas Schmid