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Waschmittelwerbung
der 70er Jahre © dpa
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Tenside
lösen fetthaltige Flecken. Gegen Flecken aus Blut,
Eiweiß oder Kakao können sie nichts ausrichten.
Deshalb hat man spezielle Enzyme entwickelt.
Enzyme sind Eiweiße, die in jedem Lebewesen in großer
Zahl vorkommen und dort unzählige Aufgaben erfüllen.
Sie sind z.B. verantwortlich für die Energiegewinnung,
den Materialtransport aus und in Zellen, für den Aufbau
von Körpermasse und den Abbau von Fett.
Enzyme im Waschmittel erledigen die Aufgabe, die Moleküle
von Flecken so zu spalten, dass sie ausgewaschen werden
können, oder sie so umzuwandeln, dass man sich nicht
mehr sieht. Insbesondere beim Spalten größerer
Moleküle wie Eiweiß, Stärke und hartnäckigen
Fetten, gegen die Tenside nicht ankommen, sind sie nützlich.
Die Enzyme in Waschmitteln lassen sich grob in die folgenden
drei Gruppen einteilen: Lipasen, Proteasen und Amylasen.
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Lipasen spalten Fette wie etwa Hautfett am Kragen, Ölflecken oder Sonnencreme.
- Proteasen spalten Proteine, also Eiweiß wie Blut, Milch, Ei.
- Amylasen spalten Stärke, z. B. Nudeln, Reis, Kartoffelbrei, Haferbrei.
Nicht
ganz unproblematisch sind die Enzyme in Waschmitteln, weil
sie bei manchen Personen allergische Reaktionen auslösen
können. Die Enzyme sollen unter anderem menschliche
Eiweiße angreifen. Spuren der Enzyme bleiben nach
dem Waschen in der Kleidung. Diese Reststoffe können
zu Reizungen der Haut führen. Moderne Waschmaschinen
bieten, um Reststoffe des Waschmittel herauszuwaschen, einen
zusätzlichen Spülgang mit viel Wasser.
Da Enzyme selbst Eiweiße sind, sind sie hitzeempfindlich:
Über 60 Grad wird ihre Struktur zerstört, und
sie werden unwirksam. Daher machen Enzyme nur in Waschmitteln
Sinn, die maximal bei 60 Grad eingesetzt werden.
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