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Die
ersten Seifen waren eher schmierig bis flüssig.
Die Araber entdeckten im 7. Jahrhundert, dass
sich durch den Zusatz von Ätzkalk eine festere
Konsistenz der Seife erreichen lässt. Die
Araber machten ihr Rezept in Spanien bekannt,
wo die ersten Herstellungs- und Handelszentren
für Seife entstanden. Der Seife wurden Duftstoffe
beigesetzt, um ihre Qualität zu steigern.
So wurde sie bald zum begehrten Luxusgut.
Die
französische Stadt Marseille entwickelte
sich im 9. Jahrhundert zu einem Zentrum für
die Seifenherstellung. In der folgenden Zeit prägen
die Hersteller erstmals Siegel in die Seife, um
die Herkunft und Qualität zu zeigen. Auch
Augsburg, Prag und Wien stiegen im 14. Jahrhundert
in die Seifenproduktion ein.
Im 15. Jahrhundert nahmen die italienischen Städte
Savona, Venedig
und Genua eine Führungsrolle ein. |
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Das Seifensieden war Jahrhunderte lang ein einträgliches
Geschäft. Der Gestank bei der Herstellung
war beträchtlich.
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Auch in Hamburg, Stettin, Magdeburg und Berlin stellte
man das begehrte Luxusgut her.
Waschen wird modern
Im 19. Jahrhundert wurde Waschen modern. Die Nachfrage
nach Seife konnte von den handwerklich arbeitenden Seifensiedereien
nicht mehr befriedigt werden. Die Rohstoffe Rindertalg
und Holzasche waren umständlich herzustellen. Die
moderne Chemie brachte neue Erkenntnisse und entwickelte
weitere Rezepte zur Seifenherstellung. Holzasche wurde
ersetzt durch Soda, Rindertalg durch pflanzliche Fette.
Das Salz Soda, chemisch Natriumcarbonat, wurde entweder
aus der Asche verbrannter Meeresalgen gewonnen oder
aus dem Wasser von Natronseen in Afrika, China oder
Amerika.
Solvay-Verfahren
1861 entwickelte Ernest Solvay ein Verfahren, um Soda
billig und in großer Menge herzustellen: Ammoniak
und Kohlendioxid werden in eine Kochsalzlösung
geleitet. Es entsteht Natriumhydrogencarbonat, das durch
Erhitzen in Soda umgewandelt wird. Das entstehende Kohlendioxid
und der abfallende Ammoniak können weiter verwendet
werden. Das so genannte Solvay-Verfahren kommt mit wenigen
Grundstoffen aus und liefert große Mengen von
Soda. Das beflügelte unter anderem auch die Seifenindustrie. |
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