Klebstoffe
machen immer wieder Schlagzeilen wegen ihrer gesundheitsgefährdenden
Eigenschaften. Oft ist zu lesen, dass Räume unbewohnbar
werden, weil der Fußboden noch "ausdampft"
oder Gebäude saniert werden müssen, weil
darin formaldehydhaltige Spanplatten verbaut wurden.
Was hat es mit solchen Schlagzeilen auf sich?
Industrielacke
enthalten klebende Substanzen und Lösemittel.
Lackierer müssen sich vor den gesundheitsschädlichen
Lösemittel schützen
und tragen deshalb bei der Arbeit Atemschutzmasken
© dpa
Stoffinduzierte
Gesundheitsauswirkungen - Risiken
Hinter dieser Überschrift verbirgt sich eine
Bewertung der Giftigkeit von Stoffen, ihrer Toxikologie.
Dabei wird untersucht, welche unerwünschten Eigenschaften
ein Stoff hat (Gefährdungspotential) und bei
welcher Menge und Art der Aufnahme (Exposition) dieses
Stoffes ein Gesundheitsrisiko vorliegt. Es ist also
entscheidend, wie man dem Stoff in Kontakt kommen
kann.
Es gibt aber eine "goldene Regel" zur
Toxikologie von Stoffen. Diese besagt:
"Was das nit gifftig ist? Alle ding sind gifft
und nichts ist ohn gifft. Allein die dosis macht,
das ein ding kein gifft ist. ... Ein jetliche speiß
und ein jetlich getranck so es über sein dosis
eingenommen wirdt so ist es gifft." Paracelsus,
Philippus Aureolus (1493-1541; deutscher Arzt und
Chemiker)
Eine Aufnahme des toxischen Stoffes und insbesondere
der Kontakt mit dem Stoff muß durch entsprechende
Maßnahmen verhindert werden. Möglich sind
zum einen eine automatisierte Verarbeitung oder direkte
Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise Handschuhe,
Atemschutz oder Absaugung. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, die entsprechende Chemikalie in möglichst
geringen Mengen einzusetzen oder aber, wenn möglich,
ganz auf sie zu verzichten.
Das Risiko, dass ein Stoff in sich birgt, ermittelt
sich aus der Höhe des Gefährdungspotenzials,
der Höhe der Exposition und der Möglichkeit
zu einem Kontakt.

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