"Ein
Klebstoff ist ein nicht metallischer Werkstoff, der
Körper durch Oberflächenhaftung (Adhäsion)
und innere Festigkeit (Kohäsion) verbinden kann,
ohne dass sich das Gefüge der Körper wesentlich
ändert." (Definition von Klebstoff
nach DIN-Norm 16920)
Die
zwei physikalischen Wirkprinzipien eines Klebstoffes
sind also die Adhäsion und die Kohäsion.
Adhäsion
(Grenzflächenhaftung)
Adhäsionskräfte
wirken zum Beispiel, wenn ein nasses Blatt Papier
an einer Scheibe haften bleibt. Es sind Anziehungskräfte
mit einer sehr geringen Reichweite von gerade mal
einem tausendstel Millimeter. Sie wirken also nur
da, wo die Grenzflächen von zwei Stoffen sehr
nahe beieinander sind. Aber selbst bei polierten Flächen
erkennt man unter dem Elektronenmikroskop viele kleine
Unebenheiten; die Stoffe berühren sich nur an
vielen kleinen Punkten und nicht auf einer großen
Fläche.
 
Deshalb
spürt man die Adhäsionskräfte auch
nicht, wenn man ein trockenes Blatt Papier an eine
Scheibe hält.

Kommt aber Wasser ins Spiel, ändert sich die
Situation. Das Wasser füllt die Unebenheiten
aus und berührt beide Stoffe auf ihrer vollen
Fläche. Es wirken nun Adhäsionskräfte
zwischen dem Wasserfilm (Klebstoff) und den Stoffen.
Diese sind groß genug, um im Beispiel oben den
Block an der Scheibe haften zu lassen.
Man teilt die Adhäsionskräfte noch ein in:
-
die mechanische Adhäsion, die mechanische
Verankerung des Klebstoffs in den Oberflächenvertiefungen,
vergleichbar mit den Häkchen eines Klettbandes.
-
die spezifische Adhäsion, das sind chemische
Bindungskräfte zwischen den Molekülen,
wie etwa die Van-der-Waals-Kräfte oder Dipol-Dipol-Wechselwirkungen.
Dass
der Block aber nicht sehr gut und lange haftet, daran
sind die fehlenden Kohäsionskräfte schuld.
Da Wasser eine Flüssigkeit ist, haben die Wassermoleküle
keinen festen inneren Zusammenhalt.
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