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Lösungen der Arbeitsblätter zum Thema:
"1983: Atomrüstung"
Arbeitsblatt 1: Atomwaffen in Deutschland - Wie
kommt es dazu? (Lösungen)
Aufgaben:
1. Erstelle eine Zeitleiste mit den wichtigsten Ereignissen und
Entscheidungen zum Thema.
2. Alternative: Bringe die Geschehnisse in die zeitlich richtige
Reihenfolge.
- Der Bundestag stimmt der "Nachrüstung" zu. (6)
- Hiroshima wird von einer Atombombe zerstört. (1)
- Der Bundestag billigt gegen die Stimmen der Opposition die Ausrüstung
der Bundeswehr mit atomaren Trägersystemen. (3)
- In Washington unterzeichnen US-Präsident Reagan und der
sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow den INF-Vertrag. (7)
- Die Außen- und Verteidigungsminister der NATO unterzeichnen
in Brüssel den NATO-Doppelbeschluss. (5)
- Der NATO-Rat stimmt der Forderung der USA zu, die Bündnisverteidigung
in Europa auf den Einsatz taktischer Atomwaffen abzustützen.
(2)
- Bundeskanzler Helmut Schmidt fordert in einer Rede ein Gleichgewicht
zwischen Ost und West bezüglich der in Europa stationierten
Mittelstreckenraketen. (4)
3. Lückentext:
Bundeskanzler Adenauer spricht sich schon sehr früh für
eine Ausrüstung der Bundeswehr mit atomaren
Trägersystemen aus. Taktische Atomwaffen seien nichts anderes
als eine "Weiterentwicklung der Artillerie" erklärt
er 1957 auf einer Pressekonferenz. Breiter Widerstand
formiert sich gegen diese Politik, darunter angesehene deutsche
Atomphysiker wie die Nobelpreisträger Otto Hahn, Werner Heisenberg
und Max Born. Doch der Bundestag billigt
die Ausrüstung der Bundeswehr mit atomaren Trägersystemen.
Als Folge des NATO-Doppelbeschlusses beginnen am 30. November 1981
in Genf die Verhandlungen zwischen den USA
und der Sowjetunion über die
Stationierung der sowjetischen SS-20-Raketen und der "Nachrüstung"
des Westens mit Pershing II-Raketen und Cruise-Missile-Marschflugkörpern.
Doch die Gespräche kommen nicht voran. Ein Grund ist der Präsidentenwechsel
in den USA: Der konservative Republikaner Ronald
Reagan löst den gemäßigten Demokraten Jimmy
Carter ab. Reagan kehrt außenpolitisch zu einer "Politik
der Stärke" zurück. Die Sowjetunion bezeichnet er
als "Reich des Bösen".
Auch in Deutschland steht die 1982 neu gewählte Regierungskoalition
unter Helmut Kohl hinter dem NATO-Doppelbeschluss.
Trotz der größten Massendemonstration
in der Geschichte der Bundesrepublik gegen die Stationierung stimmt
am 30. November 1983 der Bundestag der Nachrüstung" zu.
Mit der Stationierung der sowjetischen SS-20-Raketen und der "Nachrüstung"
der NATO kommt es in den 80er Jahren zu einer ernsten Verschlechterung
des Klimas zwischen den Supermächten USA und UdSSR. Das militärische
Eingreifen der Sowjets in Afghanistan
ab 1979 und die kompromisslose Politik der neuen US-Regierung unter
Ronald Reagan verschärfen die Probleme. Beide Seiten sind sich
zwar darüber im Klaren, dass das Wettrüsten aufhören
muss, aber das gegenseitige Misstrauen sitzt zunächst noch
zu tief. Am 8. Dezember 1987 findet
dann endlich doch die Unterzeichnung eines Abrüstungsabkommens
statt: Im so genannten INF-Vertrag
beschließen beide Supermächte die vollständige Vernichtung
aller atomaren Mittelstreckenwaffen. Darunter fallen auch die sowjetischen
SS-20- und die amerikanischen Pershing II-Raketen, die im Rahmen
der "Nachrüstung" stationiert worden sind. Letztlich
ist es jedoch der Zusammenbruch des wirtschaftlich und politisch
bankrotten Sowjetimperiums im Jahr
1991, der das atomare Wettrüsten zwischen Ost und West beendet.
Arbeitsblatt 2: Atomwaffen - Wie wirken die eigentlich?
(Lösungen)
Aufgaben:
1. Lückentext
Die medizinischen Folgen einer Atombombenexplosion. Auszüge
aus der Broschüre "Informationen über die Strahlenkrankheit",
herausgegeben von der Initiative "Ärzte warnen vor dem
Atomkrieg":
"Die Strahlenkrankheit ist keine Krankheit, sie ist der Tod.
Kernwaffenexplosionen setzen Gamma- und Neutronenstrahlungen
frei, die wir mit unseren Sinnesorganen nicht wahrnehmen können.
Je nach Intensität der aufgenommenen Strahlung tritt der Tod
unter Krämpfen und Zuckungen schon nach wenigen Stunden oder
erst nach wochenlangem Leid ein. Akute Strahlenkrankheit führt
zu Erbrechen, Durchfall, Erschöpfung, zu Haarausfall und Hautblutungen,
zu schmerzhaften Geschwüren in Mund und Darm. Überlebende
leiden an den verschiedensten Spätfolgen.
Der Mensch hat keine Abwehrkräfte mehr.
Die Strahlung stört alle biologischen Abläufe im menschlichen
Körper und ganz besonders die Teilungsfähigkeit
der Zellen. Daher sind diejenigen Zellen, die sich am häufigsten
reproduzieren, die gefährdetsten. Zu ihnen gehören die
Zellen des Knochenmarks, die für
die Herstellung der Blutkörperchen zuständig sind. Durch
den Rückgang der weißen Blutkörperchen, die entscheidend
sind für die Abwehr von Infektionen, sinkt die Abwehrkraft
des Körpers. Verletzungen heilen nur schwer, selbst
kleinste Infektionen werden zur tödlichen
Gefahr.
Ebenso verheerend wie die direkte Strahlenwirkung ist die langfristige
Belastung durch verstrahltes Wasser und radioaktiven Staub, die
noch nach Monaten über riesigen Gebieten niedergehen (Fallout).
Von nur einer einzigen Mittelstreckenrakete wird bereits ein Gebiet
10-mal so groß wie der Bodensee unbewohnbar. Pflanzen und
Tiere werden vernichtet oder reichern in ihrem Organismus die strahlenden
Substanzen an, die über die Nahrungskette
in den menschlichen Körper geraten.
Spätschäden für Generationen.
Da wir die Strahlenbelastung zunächst nicht
wahrnehmen, wissen wir nicht, ob und in welchem Maße wir verstrahlt
sind, wissen wir nicht, ob wir in zwei Wochen sterben, chronische
Schäden wie Krebs oder Leukämie davontragen, oder ob erst
unsere Kinder und Enkel mit schweren Organ- und Hirnschäden
geboren werden.
Viele von uns werden unfruchtbar. Nach 5 bis 10 Jahren beginnt eine
unvorstellbare Blutkrebs-Epidemie.
Und: Millionen Tote und Tierkadaver lösen längst überwundengeglaubte
Seuchen aus: Pest, Tuberkulose und
Typhus raffen die meisten Überlebenden hinweg.
Bergungsmannschaften finden keine passierbaren Straßen, Helfer
haben Angst, selbst verseucht zu werden. Die Krankenhäuser
sind zerstört, die Ärzte tot oder selbst hilfebedürftig.
In Hiroshima waren von 298 Ärzten nur 18, von 1780 Schwestern
nur 135 einsatzfähig, von 45 Krankenhäusern waren noch
3 funktionsfähig.
Die Lebenden werden die Toten beneiden.
Wer nicht im Zentrum sofort verdampft, wird erschlagen oder zerquetscht.
Wer nicht erschlagen wird, verbrennt. Wer nicht verbrennt, erstickt.
Wer nicht erstickt, wird verstrahlt. Wer nicht sofort der Strahlenkrankheit
erliegt, der stirbt nach Wochen, verstrahlt sich selbst durch
Atmen und Essen, erliegt den grassierenden Epidemien. Es gibt weder
Hilfe noch Entrinnen. Die Lebenden
werden die Toten beneiden."
Quelle: Initiative "Ärzte warnen vor dem Atomkrieg"
(Hg.), Informationen über die Strahlenkrankheit, Berlin
2. Erstelle eine Collage mit Bildern aus Hiroshima, Nagasaki und
Tschernobyl.
Arbeitsblatt 4: Haben Supermächte Angst?
(Lösungen)
Aufgabe:
Ordne zu: Verträge und Inhalte
| 2. SALT I |
a. Vertrag zwischen den USA und der Sowjetunion
über die beiderseitige Begrenzung der strategischen Rüstung. |
| 5. Nuklearer Nichtverbreitungsvertrag (NVV) |
b. Vertrag zwischen den USA, Großbritannien
und der Sowjetunion. Der Vertrag verbietet den Nuklearwaffenstaaten
(alle, die vor dem 1. Januar 1967 Nuklearwaffen besaßen:
USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China) die
Weitergabe von Nuklearwaffen an Staaten, die noch keine Nuklearwaffen
besitzen. |
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6. INF-Vertrag
|
c. Vertrag zwischen den USA und der Sowjetunion
über die vollständige Vernichtung aller atomaren Mittelstreckenraketen
mit einer Reichweite zwischen 500 und 5.000 Kilometern. |
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3. NATO-Doppelbeschluss
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d. Androhung der Aufstellung eigener atomarer
Mittelstreckenraketen in Europa mit gleichzeitigem Angebot zu
Verhandlungen mit der Sowjetunion. |
| 1. Heißer Draht zwischen Washington
und Moskau |
e. Installation einer direkten Fernschreibleitung
zwischen den Regierungschefs der USA und der Sowjetunion, um
in Krisensituationen unmittelbar in Kontakt treten zu können. |
| 4. Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa (KSZE) |
f. Regelung der Beziehungen der Teilnehmerstaaten
(Europa, USA, Kanada) untereinander auf der Grundlage von 10
Prinzipien, u.a.: Enthaltung von Androhung oder Anwendung von
Gewalt, Unverletzlichkeit der Grenzen, friedliche Regelung von
Streitfällen. |
Arbeitsblätter zum download im WORD-Format:
1. Arbeitsblatt: Atomwaffen
in Deutschland - Wie kommt es dazu?
2. Arbeitsblatt: Atomwaffen
- Wie wirken die eigentlich?
4. Arbeitsblatt: Haben
Supermächte Angst?
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