Das Brandenburger Tor (links). Daneben das Wappen der DDR (rechts). (Foto: Gerald Syring)

Alltag in der DDR

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40 Jahre lang gab es zwei deutsche Staaten - von einer Mauer getrennt und als „Kinder des Kalten Krieges“ in ihrer ideologischen und politischen Ausrichtung von den jeweiligen Hegemonialmächten USA und UDSSR beeinflusst. Der „sanften Revolution“ der DDR-Bürger verdankt Deutschland die Wiedervereinigung und die Auflösung des DDR-Regimes. Doch was waren die politischen Strukturen dieses autoritären Staatsgebildes und wie lebte es sich in der DDR?

Der Schwerpunkt ist diesen Fragen gewidmet und bietet umfangreiche Materialien zu Politik und Alltagsleben in der DDR: Neben Hintergrundinformationen und ausgewähltem Quellen- und Informationsmaterial bereichern zahlreiche Filmausschnitte der Reihe „Alltag in der DDR“ den Schwerpunkt, die das Schulfernsehen von 1986 bis in die unmittelbare „Nachwendezeit“ produzierte. Diese Zeitdokumente konservieren mit westlichem Blick die letzten „Lebensjahre“ der anderen deutschen Republik und geben Schülern und Lehrern somit authentisches Material an die Hand, um sich jenseits beliebter fiktionaler Rekonstruktionen selbst ein „Geschichtsbild DDR“ zu erarbeiten.

Die „Lebenswirklichkeit DDR“ ist für die heutige Generation kaum noch nachzuvollziehen. Schülern kann sie nur noch „vermittelt“ werden, durch Erzählungen, Filme, Bilder, Dokumente. Jenseits von zu einfach gezeichneten schwarz-weiß Beschreibungen und eingebettet im historischen Kontext des Kalten Krieges plädieren die auf Planet Schule zur Verfügung gestellten Materialien für einen differenzierten Umgang mit der DDR-Geschichte.

Zur Info - weitere Sendungen mit DDR-Thematik

Kaum ein Ort in der DDR war so geheim wie das Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin Hohenschönhausen. Auf keinem Stadtplan war es verzeichnet. Die Untersuchungshäftlinge, die dort einsaßen, wussten nicht, wo sie sich befanden; oft wussten sie nicht einmal, in welcher Stadt sie waren. Die Geschichte dieses Ortes spiegelt den Kalten Krieg ebenso wider wie die deutsche Teilung. In der Sendung kommen Zeitzeugen beider Seiten zu Wort: ein Stasi-Vernehmer, für den das Untersuchungsgefängnis ein ganz normaler Arbeitsplatz war und Häftlinge, die hier der Stasi und dem Rechtssystem der DDR ausgeliefert waren.

28 Jahre, zwei Monate und siebenundzwanzig Tage teilte die Mauer Deutschland und die Welt. Länge: über eintausend Kilometer. 155 Kilometer dieses aus dem Weltall sichtbaren Bauwerkes umschlossen den westlichen Teil Berlins. Der Checkpoint Charlie am Ende der Berliner Friedrichstraße wurde das bekannteste „Loch“ in der Mauer - ein von Ostberlin schwer bewachter Grenzkontrollpunkt. Im Jargon der Staatssicherheit war der Checkpoint Charlie das entscheidende Nadelöhr zwischen Kapitalismus und Sozialismus.

Das Brandenburger Tor sollte, nach griechisch-antikem Vorbild gestaltet, ein repräsentatives Stadttor für das preußische Berlin werden. Doch nach seinem Sieg über Preußen entführte Napoleon die Quadriga des Tores nach Paris – als Kriegsbeute. Eine Demütigung, die erst mit der Niederlage Napoleons überwunden wurde: Mit ihrer Rückkehr 1814 wurde die Quadriga und mit ihr das Brandenburger Tor zum preußischen, zum nationalen Symbol. Dass das Tor auch in den nachfolgenden Jahrhunderten zum Kristallisationspunkt der wechselvollen deutschen Geschichte geworden ist, verdankt es vielleicht bereits diesem frühen Ereignis, sicherlich aber seiner besonderen Lage im Herzen der Hauptstadt.

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Planet Schule