6.4 Großalarm im Körper - Anaphylaktischer Schock
Kommt es bei einer allergischen Reaktion zu akutem Kreislaufversagen, spricht man vom anaphylaktischen Schock. Daran sind vorwiegend Blutmastzellen beteiligt, die im Gegensatz zu den Gewebemastzellen in den Adern zirkulieren. Blutmastzellen werden auch als basophile Granulozyten bezeichnet. Gelangen Allergene - etwa bei einem Insektenstich oder durch die Einnahme von Arzneimitteln - in den Körper, schütten die Blutmastzellen große Mengen Histamin aus. Der gesamte Blutkreislauf wird mit dem entzündungsfördernden Stoff regelrecht überflutet. Die Gefäße erweitern sich schlagartig. Dadurch sinkt der Blutdruck plötzlich dramatisch ab. Der Kreislauf bricht zusammen. Lebenswichtige Organe wie Herz und Gehirn werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
Ein anaphylaktischer Schock kann lebensbedrohend sein. Häufige Auslöser sind Insektengifte, Medikamente - Penicillin, Kontrastmittel -, aber auch einige Nahrungsmittel.
Symptome und Behandlung
Der Betroffene verspürt zunächst leichte Krankheitszeichen wie Zungenbrennen, Juckreiz, Ausschlag, Schluckbeschwerden. Aber schon nach kurzer Zeit können Atemnot, Schwäche, Übelkeit und Erbrechen folgen. Kollabiert der Kreislauf, verliert das Opfer das Bewusstsein. Nur eine schnelle Notfallbehandlung mit kreislaufstimulierendem Adrenalin kann jetzt noch helfen.
Es sorgt für Verengung der Blutgefäße, Erhöhung des Blutdrucks, Beschleunigung des Herzschlages und Erweiterung der Atemwege. So wird der lebensbedrohende Zustand des Körpers rasch beendet. Zusätzlich verabreicht der Arzt Medikamente, die die weitere Freisetzung von Histamin aus den Zellen der Immunabwehr blockieren. Adrenalin gibt es für gefährdete Personen auch als Notfallset zur Soforthilfe.