3: AIDS

3.1 AIDS - Angriff auf's Immunsystem

HI-Viren ©eye of science
HI-Viren

Der geheimnisvolle Krankheitserreger tauchte völlig überraschend aus dem Nichts auf. Niemand weiß, wie lange er schon sein Unwesen im Verborgenen getrieben hatte, bis er im Jahre 1981 erste verräterische Spuren hinterließ. Ärzte ins San Francisco stießen auf seltsame Krankenbefunde. Bei einer Reihe von Männer aus der homosexuellen Szene war eine äußerst seltene Form der Lungenentzündung aufgetreten, dazu kam ein sonst kaum beobachteter Hautkrebs. Alle Patienten hatten extrem hohes Fieber und die meisten verstarben nach kurzer Zeit.



Die Erkrankten hatten auffallend wenige T-Helferzellen im Blut, was auf eine unbekannte Immunschwächekrankheit hindeutete. Da bisher ausschließlich homosexuelle Männer betroffen waren, sprach man zunächst von der "Schwulenseuche". Eine gravierende Fehleinschätzung, wie sich herausstellen sollte. Die Fälle häuften sich alarmierend, und schon bald zeigte sich, dass auch Heterosexuelle nicht von der Erkrankung verschont blieben. Später wählte man die neutralere Bezeichnung AIDS, Acquired Immune Deficiency Syndrome (erworbenes Immunschwächesyndrom). Als mögliche Ursache wurde ein noch unentdecktes Virus diskutiert.


Menschheitsgeißel AIDS

Im Laufe der Jahre ist AIDS zu einer der fürchterlichsten Geißeln der Menschheit geworden. Bis Ende des Jahres 2000 waren nach Angaben der WHO 25 Millionen Menschen gestorben. Etwa 40 Millionen sind infiziert oder schon erkrankt. Am meisten sind die ärmeren Länder betroffen, allen voran Südafrika. Doch auch die reicheren Nationen melden jedes Jahr beunruhigende Zahlen an Neuinfektionen.


Neuinfektionen im Jahr 2001:

Neuinfektionen im Jahr 2001

AIDS und HIV

AIDS ist eine schwere Schwächung des körpereigenen Immunsystems. Auslöser ist das Humane Immunschwäche Virus, kurz HIV genannt. AIDS macht den Organismus anfällig gegen alle möglichen Infektions- und Krebserkrankungen, mit denen gesunde Menschen normalerweise problemlos fertig werden. Diese Erkrankungen führen langfristig zum Tode.


Ansteckung

HI-Viren werden übertragen, wenn sie mit Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit über die Schleimhaut oder durch kleine Verletzungen in das Blutsystem eines anderen Menschen eindringen. Die meisten HIV-Infektionen sind auf ungeschützten Geschlechtsverkehr zurückzuführen.


Symptome

Die Erkrankung nach einer HIV-Infektion verläuft in mehreren Stadien.


  • Bei HIV-Positiven, also Personen, bei denen Antikörper gegen das HI-Virus nachgewiesen wurden, treten zunächst nur vorübergehend Krankheitszeichen auf. Meist Wochen nach der Infektion zeigen sich grippeähnliche Symptome, die aber von alleine wieder verschwinden.
  • Es folgt eine beschwerdefreie Zeit, die mehrere Jahre andauern kann.
  • Im Vorstadium von AIDS treten erste begleitende Infektionen mit Fieber und Durchfall auf.
  • Die letzte Phase wird auch als Vollbild von AIDS bezeichnet. Die Patienten nehmen stark ab. Es kommt zu schlimmen Infektionen mit Viren, Bakterien und Pilzen. Schwere Lungen- und Krebserkrankungen sind typisch für dieses Stadium.