Bei der Kostümprobe werden die vorgeschlagenen Kleidungsstücke von den Schauspielern anprobiert und in Abstimmung mit dem Regisseur ausgewählt. Die Schauspieler können auch eigene Kleidung und Accessoires wie Brille und Schmuck mitbringen. Bei einem Film wie dem Stuttgart-Tatort, der Teil einer Reihe ist, gibt es wiederkehrende Figuren. Beispielsweise die beiden Kommissare, die Kriminaltechnikerin und die Staatsanwältin. Für diese Figuren gibt es im SWR-Fundus Kleidungsstücke, die einen Wiedererkennungswert haben.
Kostümbesprechung mit den Schauspielern
Kurz vor Drehbeginn findet eine Kostümbesprechung mit Regisseur, Kostümbildnerin und den Schauspielern statt. Zuvor haben Regisseur und Kostümbildnerin über den Kostüm-Look gesprochen und Kostüm-Ideen diskutiert. Nach dieser Vorbesprechung hat die Kostümbildnerin zum Charakter passende Kleidung für die einzelnen Figuren des Films recherchiert. Sie findet die Kleidungsstücke entweder in einem Kostümfundus oder kauft oder leiht die Kleidung in ganz normalen Geschäften.
Wo kommen die Kostüme her?
Kostümbildnerin und Darstellerin der Kriminaltechnikerin Nika besprechen das Outfit
Später im Film: Nika im Pullover und mit Brille
Anprobe einer Bluse für Kriminaltechnikerin Nika
Die Bluse später im Film
Ein Jackett für Kommissar Bootz?
Bei der Kostümauswahl können die Schauspieler auch ihre Interpretation der Figur miteinbringen. Sie können sich im Austausch mit dem Regisseur Gedanken darüber machen, wie sich eine Figur weiterentwickelt, was eventuell auch mit einem veränderten Kleidungsstil einhergeht. Beispielsweise würde Felix Klare als Kommissar Bootz auch gerne einmal ein Jackett anziehen. Jackett mit Lederjacke geht allerdings nicht, dann müsste er auch einen Mantel tragen. Und dann wäre das Outfit im Vergleich zu seinem Kommissar- Kollegen Lannert zu ähnlich.
Außen oder Innendreh, Winter oder Sommer?
Die Kostümbildnerin muss die Kostüme auch entsprechend der Zeit, in der der Film spielt, auswählen. Sie liest das Drehbuch im Hinblick darauf, wie viele Szenen die Figur insgesamt hat. Schließlich soll die Figur nicht immer in denselben „Klamotten“ herumlaufen. Unterschiedliche Tage sollen im Film auch an unterschiedlicher Kleidung erkennbar sein.
Für das Fitting der Schauspieler ist es ist wichtig, dass die verschiedenen Outfits zueinander passen und dass es sogenannte Basic-Kostümteile gibt, wie im Falle des Kommissars Bootz die braune Lederjacke, die sich vielfältig kombinieren lässt. Außerdem analysiert die Kostümbildnerin, ob die Szenen außen oder innen spielen, denn auch dies ist für die Auswahl der Kostüme wichtig. Die Lederjacke von Bootz kann mit dickem Pullover für Winter-Außen und mit Hemd oder dünnerem Pullover für Winter-Innen eingesetzt werden.
Der passende Pullover
Den Winter im Film sichtbar machen
Mütze und dicker Rollenkragenpullover
Mütze und dicker Schal
Dicker Schal