Der Schnitt des Showdowns
Ein Showdown wird oft als Parallelmontage geschnitten, bei der zwei oder mehr Handlungsstränge abwechselnd zu sehen sind. In der Serverraum-Szene gibt es sogar vier Handlungsstränge, die zeitgleich stattfinden.
Wie in vielen Krimis findet auch im Tatort HAL im letzten Drittel ein Showdown statt. Ein Showdown ist eine spannungsgeladene Actionszene, bei der es zum finalen Machtkampf zwischen den Hauptprotagonisten der Geschichte kommt. Im Tatort HAL kämpfen allerdings nicht zwei reale Personen gegeneinander. Hier kämpft der Programmierer David Bogmann gegen ein von ihm geschriebenes Computerprogramm, das sich selbständig gemacht hat.
Der Showdown findet im Serverraum der Softwarefirma Bluesky statt. Nachdem David Bogmann erfolglos versucht hat den Computer abzuschalten, dringt er mit einem Gewehr in den Serverraum ein und schießt wie von Sinnen auf die Rechner, um das Programm zu zerstören. Ein Spezial-Einsatzkommando der Polizei (SEK) versucht ihn zu stoppen.
Wie wird ein Showdown gedreht, damit die Szene spannend wirkt? Die Szene im Serverraum ist insgesamt fünf Minuten lang. Es werden viele verschiedene Einstellungen gedreht, um die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven zu zeigen. Dafür haben sich Kameramann und Regisseur eine spezielle Auflösung überlegt und mit mehreren Kameras gedreht.
Eine besondere Herausforderung stellt die Enge des Drehortes dar. Der Regisseur kann seine Darsteller nur indirekt über einen Monitor beobachten.
Ein Showdown wird oft als Parallelmontage geschnitten, bei der zwei oder mehr Handlungsstränge abwechselnd zu sehen sind. In der Serverraum-Szene gibt es sogar vier Handlungsstränge, die zeitgleich stattfinden.
Für die Szene im Serverraum hat sich der Kameramann eine passende Lichtstimmung überlegt. In Abstimmung mit dem Regisseur hat er sich entschieden, den Raum blau auszuleuchten. Blau und Rot sind die beiden dominierenden Farben im Farbkonzept des Tatorts HAL.
Beim Einrichten des Lichts arbeitet der Kameramann eng mit dem Beleuchtungsmeister zusammen, der das Konzept in die Praxis umsetzt. So werden die vorhandenen Leuchten im Serverraum mit blauer Farbfolie beklebt. Die Details werden vorab bei einer Drehortbesichtigung besprochen, dann werden in der Vorbereitungszeit die Folien entsprechend der Anzahl und Größe der Leuchtstoffröhren zugeschnitten.
Die Erfahrung des Beleuchtungsmeisters spielt eine wichtige Rolle: Er muss entscheiden, welches Blau die gewünschte Stimmung erzeugt. Interessant ist, dass sich die Zuschauer schnell an farbiges Licht gewöhnen und nur wahrnehmen, wenn es mit weißem Licht kombiniert wird. Daher wird für die Szene im Serverraum nur ein Teil der Leuchtstoffröhren mit blauer Folie beklebt.