Im Tatort HAL gibt es eine Actionszene, bei der ein Auto die Schranke eines Parkhauses durchbricht und die Schranke dabei zerstört. Normalerweise wird eine Szene mehrmals in verschiedenen Einstellungsgrößen und aus verschiedenen Kameraperspektiven gedreht.
Weil man Actionszenen wie Unfälle oder Explosionen, in denen Gegenstände zerstört werden, nicht beliebig oft wiederholen kann, wird die Szene mit mehreren Kameras gleichzeitig gefilmt. Diese Kameras werden an unterschiedlichen Stellen positioniert und filmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die einzelnen Einstellungen werden vom Regisseur und Kameramann genau geplant und abgesprochen.
Häufig werden dazu verschiedene Kameratypen benutzt. Zum Beispiel wenn die Kameras so klein sein müssen, dass man sie an einem Auto befestigen oder hinter einem Pfeiler verstecken kann. Und auch bei inszenierten Szenen kann mal etwas schief gehen.
Eine Kamera kann von dem Auto überfahren oder von fliegenden Schrankenteilen getroffen werden. Dann ist der Schaden bei einer kostengünstigen Kamera nicht so groß.
Die Skizze zeigt die verschiedenen Kamerapositionen 1 - 5, mit denen die Actionszene „Auto durchbricht Schranke“ gedreht werden soll. Diese Auflösung haben sich Kameramann und Regisseur bei der Auflösungsbesprechung überlegt.
Beim Schnitt werden die einzelnen Einstellungen dann so montiert, dass eine spannende Abfolge entsteht. Für die 10 Sekunden lange Szene im Film wurden die 5 Einstellungen so kombiniert:
Der Drehort „Stuttgarter Messe“ entspricht aufgrund seiner Architektur - Parkhaus mit Schranke - genau den Vorgaben des Regisseurs. Allerdings liegt das Parkhaus neben einer vielbefahrenen Autobahn. Die Autobahn ist nie im Bild zu sehen, aber sehr deutlich zu hören. Eine Herausforderung für den Toningenieur, der die Geräusche des fahrenden Autos, des Aufpralls und der zersplitternden Schranke als Originalton aufnehmen möchte. Zum Glück gibt es keine Dialoge. Die hätte man nachsynchronisieren müssen.