Bei der Tonmischung werden alle Tonebenen des Films gemischt. Ausgangsmaterial sind gesprochene Dialoge, also O-Töne aus den gedrehten Szenen, und Atmo-Töne, das heißt: Geräusche der jeweiligen Location. Im Tatort HAL sind das beispielsweise die Geräuschkulisse einer Autobahn oder eines Tangoclubs oder die Naturgeräusche an einem Flussufer. Die Atmo-Töne müssen nicht unbedingt Originalgeräusche sein. Oft wird die Atmo auch nach dem Dreh von Geräuschemachern künstlich hergestellt. Dazu kommt die Filmmusik, die eigens für den Tatort HAL komponiert worden ist. Außerdem noch Soundeffekte, die besondere Filmmomente hervorheben, und die auch künstlich hergestellt werden.
Bei der Tonmischung geht es einerseits darum, die technischen Parameter zu optimieren, beispielsweise Tonpegel, Störgeräusche, Hall, Bässe usw. Andererseits geht es darum – und das ist das wirklich Spannende an der Tonmischung – dem Film ein ganz spezielles akustisches Konzept zu geben. Daher arbeitet der Toningenieur auch ganz eng mit dem Regisseur zusammen, der bestimmte dramaturgische Vorstellungen vom Tonkonzept hat. Geräusche und Musik werden von den Zuschauern eher unbewusst wahrgenommen, tragen aber ganz entscheidend zur Atmosphäre des Films bei. Die Tonmischung findet gegen Ende der Postproduktion statt.
Im Tatort HAL wurde der Filmanfang komplett künstlich gebaut - eine besondere kreative Herausforderung für den Toningenieur, um „neue Welten“ zu erschaffen.