Noch bevor die endgültige Drehbuchfassung fertig und von der Redaktion abgenommen ist, findet ein Besetzungsgespräch mit Regisseur, Redakteurin, Produzent und Casterin im Besetzungsbüro Fernsehen des SWR statt. Die Hauptrollen müssen so früh wie möglich besetzt werden, damit die Schauspieler sich die Drehzeit freihalten und die Produktionsleitung die Verträge erstellen kann. Und oft werden die anderen Rollen im Zusammenspiel mit den Hauptdarstellern ausgewählt oder gecastet.
Zur Vorbereitung hat die Casterin Birgit Geier das Drehbuch gelesen und die Figuren analysiert. Anhand verschiedener Kriterien wie Alter, Charaktereigenschaften und Typ hat sie bereits Schauspieler recherchiert, die für die Rolle des David Bogmann in Frage kommen könnten. Sie präsentiert ihre Vorschläge und kann dabei auf Unterlagen aus dem umfangreichen Archiv des SWR-Besetzungsbüros und extra angeforderten Unterlagen von Castingagenturen zurückgreifen. Die Unterlagen beinhalten aussagekräftige Fotos der Schauspieler in unterschiedlichen Rollen und beschreiben steckbriefartig ihre äußeren Merkmale, besonderen Kenntnisse und Charaktereigenschaften sowie die Rollen, in denen sie bereits am Theater oder in Kino und Fernsehen mitgespielt haben.
Während des Besetzungsgesprächs können alle Beteiligten, insbesondere der Regisseur und Drehbuchautor, ihre Vorstellungen von der Figur und ihre Besetzungswünsche einbringen. So hat der Regisseur und Drehbuchautor Niki Stein bereits beim Schreiben des Drehbuchs einen bestimmten Schauspieler für die Rolle des David Bogmanns im Kopf gehabt.
Bei der Entscheidung für einen Schauspieler sind die Honorarforderungen, das Budget der Produktion, die Verfügbarkeit des Schauspielers und insbesondere das gesamte Profil des Schauspielers, das zur Figur passen muss, ausschlaggebend. Manchmal kommen Schauspieler nicht in Frage, weil sie zeitgleich in einem anderen Film mitspielen, bei einem Theaterengagement zeitlich zu stark verpflichtet sind oder vielleicht nicht fürs Fernsehen, sondern nur fürs Kino drehen wollen.