Eine Woche vor Drehbeginn werden für den Tatort HAL Videoaufnahmen vorproduziert, die während der Dreharbeiten eingespielt werden sollen. Ein Affe soll dann auf Monitoren erscheinen – in enger Nahaufnahme, also nur Kopf und Hals. Dargestellt wird er von einem Schauspieler mit Affenmaske.
Damit die Mimik des Affen echt wirkt, wurde für den Affen-Darsteller eine spezielle Maske angefertigt. Bevor der Affen-Darsteller zur Vorproduktion ins Greenscreen-Studio kann, müssen die einzelnen Teile der vorgefertigten Affenmaske angepasst werden: Es gibt einen oberen Teil mit Augen, einen unteren Teil mit Mund, zwei Ohren, eine Perücke mit Haaren, Barthaare usw. Das Ganze muss dann geschminkt werden, damit die Maske nicht mehr als Maske erkennbar ist.
Für diese Prozedur muss der Affendarsteller extra früh „in die Maske“ kommen, weil das Anpassen und Schminken drei Stunden lang dauert. Die Maske ist dann in der fertig geschminkten Form nur an diesem einen Drehtag nutzbar. Nach dem Abschminken müsste man für weitere Produktionen jedes Mal wieder eine neue Affenmaske in drei Stunden schminken. Der Aufwand für solche Produktionen mit möglicherweise mehreren Drehtagen ist daher besonders hoch.
Der Regisseur hat eine genaue Vorstellung davon, welchen Charakter der Affe haben soll. Welche Affen-Gattung eignet sich dafür? Schimpanse oder Gorilla? Und soll der Affe eher freundlich oder böse wirken? Die Maskenbildnerin arbeitet diese Charakterzüge in die Maske ein. Liegen die Augen tiefer und haben sie dunklere Schatten, wirkt der Affe gefährlicher. Auch die Frisur trägt entscheidend zur Wirkung bei.
Obwohl der Regisseur die Affenmaske bereits im Vorfeld abgenommen hat, also grundsätzlich einverstanden ist, besucht er die Anpassung der Maske an den Schauspieler, um gegebenenfalls noch Veränderungen anzuregen.