Zurück in die Steinzeit

Über die Alpen | Film

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Ein Toter liegt im Schnee. Seine Haut ist lederartig. Teile seiner Kleidung und Ausrüstungsgegenstände finden sich. Es ist eine Gletschermumie, ein Mann aus der Steinzeit. Seit 5000 Jahren liegt er in den Ötztaler Alpen. Schon nach wenigen Tagen bekommt der Steinzeitmensch von den Medien den Namen Ötzi verpasst. Archäologen rekonstruieren akribisch seine gut erhaltene Wanderausstattung, Kleider, Waffen und Taschen.

Auf den Spuren des Özi über die Alpen

Ingo und Henning sind bereit, den Spuren des Ötzi zu folgen. Vom Bodensee aus werden sie die Alpen überqueren. Über uralte Transitwege und steinzeitliche Jägerlager wollen sie bis zum Similaun, wo der Ötzi lag. Zu Fuß und in der gleichen Ausrüstung, die der Mann aus dem Eis trug. Aber ist das machbar? In Steinzeitkleidern über schneebedeckte Dreitausender?

Leben wie in der Steinzeit

Nachts müssen sie sich einen Unterschlupf aus Zweigen bauen oder unter Felsvorsprüngen schlafen. Sie müssen lernen, Kälte und Nässe zu ertragen. Zu essen gibt es nur, was sie am Wegrand finden und kärgliche Fleischkrumen aus dem Vorratsbeutel. Der Weg führt sie über steile Gipfel und durch rauschende Flüsse, bis sie schließlich am Fundort des Ötzi ankommen. Von hier aus geht es weiter nach Süden, bis nach Bozen. Vielleicht können die Wanderer hier Feuerstein gegen neue Nahrung tauschen?

Lernmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Zurück in die Steinzeit | Hintergrund

Als sich der Mensch vor elf- bis zwölftausend Jahren vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern und Viehzüchter wandelte, leitete er eine neue Epoche seiner Geschichte ein. Im Vorderen Orient, einem Gebiet zwischen Persischem Golf, Zweistromland und Totem Meer lernten die Menschen den systematischen Anbau von Wildgräsern, aus denen sie im Verlauf einiger Jahrhunderte ertragreichere Getreidesorten züchteten. Wölfe, wilde Ziegen, Schafe, Schweine, Rinder und Pferde wurden an den Menschen gewöhnt und so lange durch Auswahl verändert, bis sie sich als Haustiere eigneten. Diese neue Form der Sicherung des Überlebens und der Nahrungsmittelproduktion breitete sich danach allmählich bis nach Mitteleuropa aus. Kulturpflanzen und Nutztiere waren auf die Obhut des Menschen angewiesen, sonst hätten sie nicht überlebt. Die Bauern wurden rasch abhängig von der Sicherheit, die ihnen diese Nahrungsmittel boten. Durch Rodung der Wälder für Weidewirtschaft und Ackerbau begannen die Menschen, in die Natur einzugreifen und sie immer nachhaltiger zu verändern. Der australische Archäologe Gordon Childe nannte diesen Wandel in den 1920er Jahren "Neolithische Revolution", womit er die tief greifenden Änderungen in der menschlichen Lebensweise umschreiben wollte. Heute wissen wir, dass der ganze Prozess mehr als 3000 Jahre in Anspruch nahm, weswegen der Begriff „Revolution“ heute dafür kaum noch verwendet wird.

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planet schule