
Er war der "Berg des Führers": am Obersalzberg im Berchtesgadener Land ließ sich Adolf Hitler seinen "Berghof" erbauen, auf den er sich zurückzog und den Privatmann spielte. Dem Führer folgten zunächst seine engsten Vertrauten Martin Bormann, Hermann Göring und Albert Speer auf den Berg, um in seiner nächsten Umgebung ebenfalls eine Zweitresidenz zu errichten. Und dann strömten Scharen von treuen Hitleranhängern hinauf, in der Hoffnung, einen Blick auf den "Führer" zu erhaschen. Bis dem Führer schließlich die Anhänger zu viel wurden und er den Berg für jeglichen Publikumsverkehr sperren ließ. Die alteingesessenen Einwohner wurden zwangsenteignet und bis 1945 blieb der Berg dann "Führersperrgebiet".Die US-Armee, die den Obersalzberg schließlich 1945 eroberte, machte daraus ein Erholungszentrum für die in Europa stationierten Truppen, aus der ehemaligen SS-Kaserne wurde ein Hotel, das ehemalige Teehaus Hitlers zum Ausflugslokal. In den 60er Jahren kamen Busladungen voll mit Besuchern auf den Spuren des Führers und noch heute verkaufen die Kioske allerlei braune Devotionalien. Erst im Oktober 1999 ist es gelungen, dem Nazi-Tourismus eine entsprechend kritische, historische Aufarbeitung entgegen zustellen: durch eine ständige Ausstellung zur Geschichte des Ortes.
