Einstieg in das Thema
Die Mauer ist weg. An den Checkpoint Charlie und an die DDR-Geschichte erinnert heute nur noch ein Museum. Grenzen kennen die Schüler kaum noch - selbst exotische Ziele lassen sich ohne große Formalitäten und Schwierigkeiten erreichen. Das Interesse der Schüler an der ehemaligen innerdeutschen Grenze will also erst mal geweckt werden.
Um klarzumachen, wie perfekt die Trennung zwischen Ost und West und eine Flucht fast unmöglich war, bietet sich zum Einstieg ein Brainstorming an: Wer hat schon von spektakulären Fluchtgeschichten gehört? Wer hat vielleicht einen Film gesehen?

Eine weitere Möglichkeit ist eine „virtuelle“ Grenzsituation, die im Klassenzimmer im Gespräch entwickelt wird: Die Klasse teilt sich in zwei Gruppen. Jede Gruppe repräsentiert die jeweilige Bevölkerungshälfte in einem fiktiven, geteilten Staat. Die einen schmieden Fluchtpläne, die anderen versuchen ihren Nachbarn jenseits der „Grenze“ Informationen zukommen zu lassen. Zwischen den beiden Gruppen befindet sich der „Grenzposten“, zum Beispiel der Lehrer. Der Grenzposten ist dazu da, die Vorschläge der Schüler anzuhören und verbal möglichst zu „vereiteln“, also zu erklären, warum er den Flüchtling erwischen wird. Zum Informationsschmuggel: Der Lehrer gibt den Schülern der einen Seite eine Nachricht, die sie im Lauf der Stunde heimlich der anderen Seite übermitteln sollen. Vom Lehrer dürfen sie dabei aber nicht erwischt werden!
Thema Freiheit
Als weiteres wichtiges Thema kann die „Freiheit“ aufgegriffen werden. Auch hier bietet sich zunächst an, eine spontane Ideensammlung zu machen: Was bedeutet Freiheit für die Schüler? Was möchten sie sich nicht nehmen lassen? Jeder sollte auf einen Zettel schreiben, was ihm wichtig ist. „Freiheit ist ....“ Die Zettel werden gesammelt und ausgewertet. Was wurde besonders häufig genannt? Was gehört für die Schüler zum frei sein? Geht es ihnen eher um die individuelle Freiheit (Reisen, Ausgehen, Einkaufen) oder verbinden sie damit politische Begriffe wie freie Wahlen oder Meinungsfreiheit? (siehe Arbeitsblatt).
Einsatz des Films
Im Film erfahren die Schüler nun mehr über tatsächliche Fluchten aus der DDR und über die Dramatik der Situation. Nach der Vorbereitung sind sie nun sicher eher in der Lage, sich in die Lage der Menschen im geteilten Deutschland hineinzuversetzen und sich für diese Zeit zu interessieren.
Beim Einsatz des Films bietet es sich an, mit den Aussagen der Zeitzeugen zu arbeiten. Ausgehend von den Statements (siehe auch Arbeitsblatt 2) kann im Unterricht dann entwickelt werden, was die Mauer für die Menschen Ostdeutschlands bedeutete.
Fächerverbindender Unterricht Geschichte-Englisch
Das Thema „Checkpoint Charlie“ eignet sich auch sehr gut für den fächerverbindenden Unterricht Geschichte – Englisch. Zahlreiche Reden und Texte sind im englischen Originaltext verfügbar, beispielsweise im Internet unter: www.chronik-der-mauer.de, einem Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung und des DeutschlandRadios. Auf www.dailysoft. com haben Angehörige der US-Armee Erinnerungen an den Checkpoint Charlie veröffentlicht, Anekdoten, die viel von der Stimmung zur Zeit des Kalten Krieges wiedergeben.