Bezug zu den Bildungsplänen
Grundschule
● Einbettung im Kompetenzbereich „Kulturphänomene und Umwelt“ – „Mensch, Tier und Pflanze: staunen, schützen, erhalten“
● Inhalte: Pflanzen, Tiere und Menschen in exemplarischen Lebensräumen, Wechselbeziehungen, jahreszeitliche Anpassung
● Die Schülerinnen und Schüler werden bei der Erschließung ihres natürlichen Umfeldes unterstützt.
Realschule
Kompetenzerwerb durch Denk- und Arbeitsweisen
Antworten und Erkenntnisse durch Sekundärerfahrungen: Die Schülerinnen und Schüler können …
- … Sachinformationen sammeln, sortieren und gewichten.
- … Ergebnisse dokumentieren.
Kompetenzerwerb durch das Erschließen von Phänomenen, Begriffen und Strukturen Über die biologische Vielfalt staunen: Die Schülerinnen und Schüler können …
- … ausgewählte Tierarten beobachten und beschreiben, ihre Angepasstheit an das Leben an Land, in der Luft oder im Wasser in Körperbau, Funktion und artspezifischem Verhalten erfassen und erklären.

Einsatz im Unterricht
Grundschule (eine Doppelstunde)
Die Stunde beginnt mit dem Spiel „Galgenmännle“ (auch als „Hang man“ bekannt): Zu erraten ist das Wort HORNISSE. Die Lehrkraft zeichnet also acht Striche an die Tafel und trägt auf Zurufe der Schülerinnen und Schüler die genannten Buchstaben ein. Danach wird die Klasse zu einer Murmelphase aufgefordert, in der sich jeweils zwei Partner darüber austauschen, was sie bereits über Hornissen wissen. Nach etwa fünf Minuten werden einzelne Ergebnisse an der Tafel gesammelt und besprochen. Falsche oder fragwürdige Informationen können dabei mit einem Fragezeichen versehen werden. Im nun folgenden Unterrichtsschritt sollen die Schülerinnen und Schüler dieses Mal in Vierer-Gruppen mindestens fünf Fragen formulieren, was sie zum Thema „Hornissen“ interessieren würde. Die Lehrkraft betreut derweil die Teams und hilft gegebenenfalls bei der richtigen beziehungsweise sinnvollen Formulierung der Fragen. Diese werden auf einem separaten Blatt festgehalten.
Im Anschluss daran wird der Film „Keine Angst vor großen Brummern“ gezeigt. Nun erhalten die Gruppen Gelegenheit, die Antworten zu den selbst gestellten Fragen zu notieren. Nach dem Film können sich die Schüler spontan zum Inhalt des Filmes äußern und so Vorwissen, Vorerfahrungen und Ängste äußern und in den Unterricht einbringen. Dabei kommen sicherlich auch die vor dem Film formulierten Fragen zur Sprache, die im nächsten Schritt systematisch beantwortet werden, indem sich die Gruppen zur schriftlichen Beantwortung ihrer Fragen mit den Inhalten des Filmes im Klassenraum verteilen. Können Fragen nicht mithilfe des Filmes beantwortet werden, helfen weitere Medien wie das Schulbuch oder die Lehrperson. Danach stellen die Teams reihum im Plenum die erarbeiteten Informationen vor. Dabei wird auch auf zu hinterfragende Tafel-Notizen vom Stundenbeginn eingegangen, um diese zu bestätigen oder zu verwerfen. Abschließend bearbeitet die Klasse quasi als Zusammenfassung das Arbeitsblatt 1. Das Jahr der Hornissen wird hier nochmals übersichtlich in Form einer Tabelle dargestellt. Als Puffer oder Hausaufgabe kann Aufgabe 2 über das Fressverhalten der Hornissen dienen.

Realschule
Am Beginn des Unterrichts notiert die Lehrkraft das Wort HORNISSE verdeckt auf einer Tafelrückseite. Die Klasse muss nun mithilfe von Fragen, die nur mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten sind, das gesuchte Tier erraten. Anschließend werden die entscheidenden Informationen, die zum Lösungswort führten, im Plenum wiederholt und gegebenenfalls an der Tafel notiert. Dann werden erstaunliche Aussagen zum Leben der Hornissen per Folie eingeblendet (Arbeitsblatt 2). Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, für sich selbst einzuschätzen, welche der Aussagen sie für wahr, welche für falsch halten. Auf einem Zettel sollen die jeweiligen Nummern der entsprechenden Sätze notiert werden (wahlweise kann das Blatt auch zum Ankreuzen ausgegeben werden). Eine Besprechung findet nicht statt, denn nun soll der Film als Mittel zur Überprüfung dienen.
Nachdem der Film geschaut wurde, überprüfen die Schülerinnen und Schüler ihre Vermutungen und vergleichen diese mit einem Partner. Anschließend wird das Arbeitsblatt 3 bearbeitet. Die wichtigsten Informationen aus dem Film liegen hier in Form eines Falschtextes vor, den es zu korrigieren gilt.
Als Hausaufgabe kann zur Vertiefung Arbeitsblatt 4 (Vergleich mit verwandten Hautflüglern) ausgegeben oder ein Brief an einen fiktiven Nachbarn verfasst werden.
Aufgabe:
Stell dir vor, auf dem Grundstück deines Nachbarn steht ein alter, hohler Baum, in dem sich ein Hornissenstaat eingenistet hat. Eines Tages erfährst du, dass der Nachbar das Nest beseitigen lassen will, weil es ihm lästig ist oder gefährlich erscheint.
Schreibe einen Brief an den Nachbarn und versuche ihn mit guten Argumenten davon zu überzeugen, dass er das Hornissennest im Baum lassen soll!
Grundschule
Die beschriebene Grundschul-Doppelstunde trägt in starkem Maße dem Schülerinteresse Rechnung. Die Mädchen und Jungen sollen Gelegenheit haben, ihrer Neugierde zu folgen, um daraus Fragen zum Insekt zu entwickeln. Erfahrungsgemäß führt dies zu einer hohen Motivation. Somit ist die inhaltliche Zielrichtung dieses Unterrichts allerdings zunächst nicht bestimmbar. Die Anbahnung personaler und – durch die Gruppenarbeit – sozialer Kompetenzen steht anfangs im Vordergrund. Erst mit den letzten Arbeitsblättern zum Stundenende beziehungsweise für die Hausaufgabe soll eine informationsorientierte Lenkung stattfinden.
Realschule
Der Unterricht folgt hier einer naturwissenschaftlichen Grundidee beim Gewinn von Erkenntnissen: Anfängliche Vermutungen (in diesem Fall stark gelenkt) werden mittels Betrachtung und Beobachtung (hier durch den Filmeinsatz) bestätigt oder verworfen (nachdem die Informationen schriftlich erarbeitet wurden), um dann in ökologisch verantwortliches Handeln zu münden (indem man versucht, den fiktiven Nachbarn zu überzeugen, das Hornissennest nicht aus dem Garten zu entfernen).