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Lebensräume · In Haus und Garten

Freiheit für ein Huhn | Unterricht (Biologie)

STAND
Autor/in
Sonja Tausch-Trema

Einsatz im Unterricht

Vornehmliche Intention des Filmes ist es, die Haltung von Hühnern in engen Käfigen bzw. Kleingruppen zum Zweck der Eierproduktion in Frage zu stellen. Dazu müssen die Schüler zunächst etwas übe die Biologie des Haushuhnes erfahren, damit ihnen eine einigermaßen objektive Beurteilung dieser Form der Hühnerhaltung überhaupt möglich ist. Der erste Unterrichtsabschnitt könnte daher mit der Präsentation des zweiten und dritten Filmteils beginnen. Die Schüler lernen darin das Huhn in einer artgerechten Umgebung kennen, in der es ungestört seine angeborenen Verhaltensweisen ausleben kann.

Im anschließenden Unterrichtsgespräch wäre der Einsatz einer Folie mit der Abbildung eines Huhnes oder auch eines Präparates sinnvoll. Die Schüler können daran den Körperbau und dessen Anpassung an die Lebensweise und die Form des Nahrungserwerbs genau beschreiben. Außerdem sollte im Gespräch deutlich werden, dass Instinkthandlungen dem Zweck dienen, das Überleben des einzelnen Tieres und die Erhaltung der Art zu sichern. Sie werden auch dann ausgelebt, wenn keine adäquate Umgebung dafür vorhanden ist. Diese Feststellung ist bei der späteren Beurteilung der Batteriehaltung wichtig. Zur Zusammenfassung und Festigung der Ergebnisse kann Arbeitsblatt 1 verwendet werden.

Als Konsumenten haben die Schüler hauptsächlich mit dem Produkt des Huhnes, seinem Ei, zu tun. Eine weitere Intention dieser Unterrichtseinheit ist es, dass die Schüler als Verbraucher auf die Art der Hühnerhaltung Einfluss nehmen, indem sie auf den Kauf von Eiern aus Käfighaltung verzichten, bzw. zu Hause in dieser Hinsicht Überzeugungsarbeit leisten. Sie tun damit natürlich nicht nur den Hühnern, sondern auch sich selbst einen Gefallen, denn ein Ei in dem Bewusstsein zu verzehren, dass es unter qualvollen Bedingungen gelegt wurde, wirkt sich nicht eben positiv auf den Genuss aus. Bei gleicher Frische ist der Geschmack der von freilaufenden Hühnern gelegten Eier allerdings nicht von dem der von Käfighennen produzierten zu unterscheiden.

Diese Tatsachen sind für die Schüler leichter verständlich, wenn sie die Bestandteile eines Eis und deren Aufgabe und Bedeutung kennen. Zudem soll die genaue Betrachtung dieser diffizilen Konstruktion emotional zu einer höheren Wertschätzung und damit einem bewussteren Umgang und Verbrauch führen. Arbeitsblatt 2 soll die Schüler anleiten, die Untersuchung eines Hühnereis selbstständig durchzuführen.

Die Beschäftigung mit dem Ei bietet sich als Überleitung zum zweiten Unterrichtsabschnitt an, in dem die Massenhaltung von Hühnern behandelt werden soll. Dazu werden den Schülern zwei (oberflächlich betrachtet) identische Hühnereier präsentiert. Was sie nicht wissen, bald aber erfahren werden, eins davon ist vom freilaufenden Huhn, das andere aus der Eierfabrik (vgl. R. Marks.: „Ein Ei ist nicht wie das andere“ in: Umwelterziehung praktisch, Heft 30, Von Tieren und Menschen, Bad Kreuznach, 1994). Es ist anzunehmen, dass die Schüler nun motiviert sind, ihr aus Presse und Fernsehen sicher reichlich vorhandenes Wissen ins Gespräch einzubringen. Behauptungen, Vermutungen und Fragen können schriftlich gesammelt werden, um an entsprechender Stelle wieder aufgegriffen und nötigenfalls korrigiert zu werden.

Einen Beitrag hierzu liefert der erste Filmteil (00:00 - 02:55). Nach der ausführlichen Behandlung des Haushuhnes in Freiheit werden die Schüler nun selbst erkennen, dass bei der Käfighaltung auf die Bedürfnisse der Tiere ganz offensichtlich in keiner Weise Rücksicht genommen wird. Der letzte Teil von Arbeitsblatt 1 kann an dieser Stelle als Diskussionsgrundlage zu Hilfe genommen werden. Die dort aufgeführten Bedingungen für eine artgerechte Haltung werden mit den im Film gezeigten Zuständen verglichen.

Noch deutlicher wird die Problematik anhand einiger Zahlenbeispiele:

Zahlen rund ums Ei

Statistik und Zahlen rund ums Ei und dessen Verbrauch (Foto: SWR, Sonja Tausch-Trema)
Zahlen rund ums Ei

Folgende Rechenaufgaben sollen die Dimensionen, um die es hier geht, verdeutlichen:

  • Wie viele Eier verbrauchen die Einwohner deines Wohnortes pro Jahr?
  • Wie viele Hühner müssen gehalten werden, damit die Einwohnder mit Eiern versorgt sind?
  • Wie lang wäre die Kette aneinandergelegter Eier, die die Einwohner Deutschlands im Jahr verbrauchen?
  • Wie viele Hühner könnte man bei den unterschiedlichen Haltungsformen im Klassenzimmer halten?
  • Wie viele Klassenzimmer wären nötig, um die Hühner unterzubringen, die zur Versorgung der Einwohner Deutschlands benötigt werden? (vgl. R. Marks, ebenda, S. 20)

Diese in erschreckender Weise beeindruckenden Zahlen leiten zum dritten Unterrichtsabschnitt über: Welche Möglichkeiten hat jeder Einzelne, etwas gegen diese Massentierhaltung zu tun? Hier sollen die Schüler selbst diskutieren und abwägen, wozu sie bereit bzw. in der Lage sind. Mögliches Ergebnis dieses Gesprächs könnte eine Wandzeitung / Ausstellung sein: Die Schüler stellen die Ergebnisse der Unterrichtsarbeit visuell dar, mit der Intention, dies auch anderen zugänglich zu machen, um Mitschüler, Eltern und Lehrer zu einer Änderung ihres Konsumverhaltens (falls dieses überhaupt erforderlich ist) zu bewegen.

Denkbar wäre:

  • Entwurf des „idealen“ Hühnerauslaufs
  • Dazu im Vergleich das Platzangebot bei anderen Haltungsformen
  • Visualisierung der Ergebnisse aus der Tabelle oben
  • Gegenüberstellung der Bedürfnisse eines Huhns mit den Bedingungen bei der Käfighaltung bzw. Kleingruppenhaltung.

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · In Haus und Garten

Leben im Garten

Der Film „Leben im Garten“ ist ein filmischer Spaziergang durch den Lebensraum Garten zu allen Jahreszeiten. In direkter Nachbarschaft unserer Häuser befindet sich ein erstaunlich vielfältiger Lebensraum. Gärten bieten kleinen und großen Tieren eine Überlebenschance mitten in der Zivilisation. Die jungen Zuschauer erfahren zum Beispiel, warum Bienen Gartenblumen besuchen und Brennnesseln wichtig für Schmetterlinge sind. Oder dass in jedem Garten mehr Regenwürmer leben, als Menschen in einer Großstadt. Der Film führt auch vor, wie die anpassungsfähige Kohlmeise in einem Briefkasten ihre Jungen großzieht, zeigt, warum Gartenvögel nützlich sind und stellt den vielleicht schlauesten Gartenbewohner vor – den Eichelhäher. Er knackt im Baum Nüsse, ohne dass dabei etwas herunterfällt und er merkt sich genau, wo beispielsweise die Eichhörnchen ihre Vorräte lagern, um diese dann später zu plündern.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Gartenkosmos

Seit rund 5000 Jahren legt der Mensch Gärten an. Zunächst Nutzgärten, in denen man Gemüse, Gewürze, Heilpflanzen und Obst anpflanzte. Aber schon bald kultivierte der Mensch auch Pflanzen allein ihrer Schönheit wegen. So wurde der Nutzgarten allmählich auch zum Ziergarten. Für viele Menschen ist der Garten das eigene, kleine Paradies – allerdings müssen sie es oft genug mit ungebetenen Gästen teilen. Zäune und Mauern stellen nämlich für die wenigsten Pflanzen und Tiere ein ernstzunehmendes Hindernis dar.
„Gartenkosmos“ zeigt die Vielfalt unserer heimischen Gärten und ermöglicht dem Zuschauer Erstaunliches über diesen artenreichen Lebensraum zu erfahren. Pfingstrosen machen Ameisen zu ihren willigen Helfern, prachtvoll gefärbte Zauneidechsenmännchen kämpfen um die Gunst der Weibchen und eine seltene Bienenart zieht ihren Nachwuchs in Schneckenhäusern groß. Zeitraffer und Zeitlupen erforschen den Lebensraum Komposthaufen und ein Blick unter die Erde zeigt, dass auch hier mit Wühlmäusen, Maulwürfen und Regenwürmern Gartenbewohner ihrer „Arbeit“ nachgehen.

Natur nah: Gartenkosmos SWR Fernsehen

Der Igel

Die Sendung beschreibt den Igel als nachtaktives Säugetier, das erst in der Abenddämmerung sein Nest verlässt, um nach Fressen zu suchen. Weitere Schwerpunkte: Orientierung, das Auto als Feind Nummer eins, Paarung, Aufzucht der Jungen und Überwinterung.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Das Leben der Honigbienen

Honigbienen sind bekannt als fleißige Nektarsammler und Bestäuber. Das Leben im Stock ist strikt organisiert. Im Laufe ihres Lebens erledigt eine Biene ganz unterschiedliche Aufgaben.

Das Leben der Honigbienen SWR Fernsehen

Im Staat der Honigbienen

In einem Bienenstaat leben zwischen 40 000 und 80 000 Bienen. Jedes Einzelwesen hat ganz bestimmte Aufgaben zu erfüllen und kann allein nicht überleben. Der Film beschreibt die Aufgabenteilung im Staat, die unterschiedlichen Tätigkeiten der Arbeiterinnen (98 Prozent sind Arbeiterinnen), die Aufgabe der Königin und der Drohnen sowie die Entwicklungsstadien der Biene vom Ei bis zum erwachsenen Insekt.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Das Jahr der Hornissen

In manchen Lexika werden Hornissen als schädlich bezeichnet, und die Mär, dass drei Hornissenstiche einen Menschen töten und sieben ein Pferd, ist nicht aus der Welt zu schaffen. Immer noch bricht Panik aus, wenn die größte einheimische Faltenwespe auftaucht. Der Film räumt mit den herrschenden Vorurteilen auf. In eindrucksvollen Bildern wird das Leben im Staat aus morschem Holz beschrieben. Der Zuschauer erhält Tipps, wie er sich in der Nähe der gelb-schwarzen Brummer richtig verhält und wie er den geschützten Insekten helfen kann.

Natur nah: Im Staat aus morschem Holz SWR Fernsehen

Keine Angst vor Hornissen

„Sieben Stiche töten ein Pferd, drei einen Menschen“ – dies ist ein weit verbreitetes Vorurteil und keineswegs eine Tatsache. Doch wo Hornissen auftauchen, bricht noch immer Panik aus. So verwundert es kaum, dass die großen Brummer von der Ausrottung bedroht sind. 1987 wurden die größten einheimischen Faltenwespen als besonders geschützte Tierart in die Bundesartenschutzverordnung aufgenommen. Der Film räumt mit den unbegründeten Vorurteilen gegenüber Hornissen auf, informiert über ihre Lebensweise und ihre wichtige Rolle im Naturhaushalt.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Geliebt und gefürchtet - Spinnen

Über zwei Jahre lag Otto Hahn mit der Kamera auf der Lauer und hat einheimische Spinnen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet. Ihm gelangen faszinierende Aufnahmen von der Balz, der Paarung, der Brutpflege, der Häutung und vom Netzbau. Der Film zeigt die außerordentlich große Formenvielfalt dieser Tiergruppe und belegt ihre bedeutende Rolle als Insektenfresser im Naturhaushalt.

Natur nah: Geliebt und gefürchtet SWR Fernsehen

Kulturfolger Kakerlake

Sie existieren schon seit über 300 Millionen Jahren, gelten als die erfolgreichsten Insekten der Welt und bevölkern fast jeden Winkel der Erde. 25 der über 4000 bekannten Schabenarten suchen die Nähe des Menschen; drei von ihnen werden vorgestellt: die Hausschabe, Blattella germanica, die Küchenschabe, Blatta orientalis, und die amerikanische Großschabe, Periplaneta americana.

Natur nah: Kulturfolger Kakerlake SWR Fernsehen

Im Reich der Mäuse

Viele Menschen sehen Mäuse am liebsten im Maul der Katze oder in der Falle. Denn auf dem Acker fressen sie das Korn, und wenn die Ernte eingebracht ist, ist kein Lager, kein Speicher vor ihnen sicher. Ob im Dachboden oder in der Speisekammer: Überall nisten sich Mäuse oder Ratten ein. Aber diese unbeliebten Untermieter bilden nur eine Minderheit. Die meisten heimischen Nager leben in der freien Wildbahn, in Alpentälern, an Flussufern, auf Wiesen und in Wäldern. Mäuse sind die anpassungsfähigsten Säugetiere unserer Heimat. Es gibt Taucher, Gräber, Kletterer und Springer. Sie sind nicht nur harmlose Körnersammler, sondern mitunter auch geschickte Fischer und listige Diebe. Obwohl von vielen größeren Tieren gejagt, gelingt es den Mäusen, erfolgreich zu bestehen: mit Vorsicht und Pfiffigkeit und mit ihrer sprichwörtlichen Vermehrungsfreude.

Natur nah: Im Reich der Mäuse SWR Fernsehen

Von Mäusen, Schwalben und Falken

Kulturfolger nennt man Tiere, die in der Nähe der Menschen leben und zum Teil sogar in ihren Häusern, Kellern und Ställen Unterschlupf finden. Rauchschwalben sind aus ihrer subtropischen Heimat nach Norden vorgedrungen und konnten in den gemäßigten Zonen nur mit menschlicher Hilfe überleben. Sie nutzen zum Beispiel warme Kuhställe, um zu brüten. Otto Hahn hat den Nestbau und die Aufzucht der Jungen mit der Kamera verfolgt. In der Umgebung des Bauernhofs entdeckte er zahlreiche weitere Kulturfolger: Mehlschwalben an der Hauswand, Turmfalken in der Scheuer, aber auch weniger beliebte Tiere wie Hausmaus und Wanderratte.

Natur nah: Von Mäusen, Falken und Schwalben SWR Fernsehen

Vögel im Winter

Wird es kalt in unseren Breiten, verlassen uns die Zugvögel und machen sich auf in wärmere Regionen. Für die Standvögel brechen dagegen manchmal harte, sehr kalte Zeiten an.

Natur nah: Vögel im Winter SWR Fernsehen

Freiheit für ein Huhn

Einer Henne, die sechs Monate lang in einer Legebatterie eingesperrt war, schenkte die Frau des Filmemachers Otto Hahn die Freiheit. Nach und nach stellten sich bei dem Tier wieder zahlreiche Aktivitäten ein, die an die wilde Stammform des Haushuhns, das Bankivahuhn, erinnern: Nistplatzsuche, Nestbau, Scharren, Staubbaden. Im Käfig wurden diese Verhaltensmuster gewaltsam unterdrückt. Das zeigen die ersten vier Minuten des Films, in denen das Hühnerleben in einer Legebatterie beschrieben wird.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

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Autor/in
Sonja Tausch-Trema