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Lebensräume · Im Moor

Mystisches Moor | Unterricht

STAND
Autor/in
Karl-Heinz Renner

Zumeist werden im Unterricht ökologische Beziehungen an den Beispielen Wald oder Gewässer behandelt. Weitaus seltener stehen die Moore, für den Unterricht besonders interessante Lebensräume, in den Stoffverteilungsplänen der Kolleginnen und Kollegen. Mit Mooren verbinden viele Schüler etwas Unbekanntes, Unwegsames, Abenteuerliches, ja mystisch Geheimnisvolles. Moore üben eine Anziehungskraft aus, die die Lehrerin bzw. der Lehrer leicht in Neugier wandeln kann, um die Motivation für die Arbeit über die Zusammenhänge in diesen empfindlichen Ökosystemen zu fördern. In einer 8. Klasse könnte "Der Knabe im Moor" von Annette von Droste-Hülshoff, im Deutschunterricht behandelt, als Einstieg ins Thema dienen. Die Fächer Biologie und Erdkunde leisten dann ihre Beiträge bei der Behandlung der "Entstehung von Mooren", "Das Moor als Lebensraum für angepasste Pflanzen- und Tiergemeinschaften" und die "Nutzung der Moore durch den Menschen". Der Geschichtsunterricht schließlich ordnet die archäologischen Funde in "Das Moor als Siedlungsraum" und "Das Moor als Archiv" ein.

Der Film kann in Teilen eingesetzt werden, um der ganzen Klasse zum einen die Unterschiede zwischen den Niedermooren und dem Hochmoor vor Augen zu führen und zum anderen die archäologischen Funde und die Nutzung der Moore durch den Menschen - in historischer Zeit und teilweise bis heute - zu belegen. Die Klasse lässt sich zur Arbeit mit dem Film aber auch in vier Gruppen einteilen, deren Aufgabe es ist, a) das Niedermoor bzw. b) das Hochmoor zu charakterisieren und die jeweilige Entstehungsgeschichte zu erarbeiten und c) die archäologische Bedeutung sowie d) die Nutzung der Moore durch den Menschen zu entdecken. Diese Unterrichtsphase wird durch bereit liegende Literatur unterstützt. Vertreter der einzelnen Gruppen präsentieren anschließend ihren Mitschülerinnen und Mitschülern die Arbeitsergebnisse. Die Untersuchung der beiden typischen Hochmoor-Pflanzen "Torfmoos" und "Sonnentau" im Biologie-Praktikum ergänzt die Arbeit mit dem Film und der Literatur. Die Exkursion in ein Moorgebiet kann die Unterrichtseinheit abrunden. Selbstverständlich sind Moore auch für die Behandlung im Ökologieunterricht der Sekundarstufe II geeignete Lebensräume. Gerade die Versuche zum Einfluss der Torfmoos-Pflanzen auf den pH-Wert machen in dieser Stufe erst richtig Sinn, weil nun aus dem Chemieunterricht die entsprechenden Voraussetzungen zur Verfügung stehen.

Lösungen zu Material 3

Lösungen zum Vergleich Niedermoor - Hochmoor:
Niedermoor
- 1 See, 2 Torf, 3 Sediment, 4 Schilf, Seggen, Bruchwald; flach, eben; über Grundwasser; [unterschiedlich] reich an Nährstoffen; neutral; Verlandung schreitet fort -> Übergang zu anderen Moorformen; viele verschiedene Arten; Beispiele; Viehweide, Freizeit, Ausflüge;
Hochmoor - 1 lebende Torfmoosschicht über abgestorbener Schicht, 2 Torf, 3 Sediment; uhrglasförmig aufgewölbt; durch Regenwasser; wenig Nährstoffe nur durch Regenwasser; sauer; Torfmoose wachsen ständig weiter und sterben unten ab, wenig Pflanzen- und Tierarten; Beispiele; Torfabbau, Freizeit, Ausflüge.

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Mystisches Moor

Nebelschwaden und tiefschwarzes Wasser. Ein falscher Schritt, und man sinkt auf Nimmerwiedersehen ein: Bis heute verbindet man mit dem Moor mystische Vorstellungen. Die Sendung bringt Licht in das Dunkel und stellt die Tier- und Pflanzenwelt von Hoch- und Niedermooren vor.

Natur nah: Mystisches Moor SWR Fernsehen

Lebensraum Hochmoor

Mal eiskalt, mal tropisch heiß, mal überschwemmt, dann wieder trocken und kaum Nahrung irgendwo zu finden – Hochmoore stellen einen extremen Lebensraum dar, in dem das Überleben äußerst schwierig ist. Der Sonnentau ist eines der Lebewesen, denen es durch erstaunliche Anpassungen gelungen ist, hier zu überleben. Da der Boden kaum Nährstoffe enthält, besorgt sich der Sonnentau seinen Dünger aus der Luft: Er fängt und verdaut Insekten. Der Wasserschlauch vollbringt dieses Kunststück sogar unter Wasser, wo ihm winzige Krebschen in die Falle gehen. Wollgras und Torfmoos kommen ohne tierische Zusatznahrung aus. Das Torfmoos gilt auch als „Architekt" des Hochmoors. Seine absterbenden Pflanzenteile bilden Torf und somit immer neues Substrat für andere Pflanzen und Tiere. An den trockeneren Stellen des Moors sonnen sich Kreuzottern, und Birkhähne kämpfen um die Gunst der Weibchen.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

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Autor/in
Karl-Heinz Renner