Zumeist werden im Unterricht ökologische Beziehungen an den Beispielen Wald oder Gewässer behandelt. Weitaus seltener stehen die Moore, für den Unterricht besonders interessante Lebensräume, in den Stoffverteilungsplänen der Kolleginnen und Kollegen. Mit Mooren verbinden viele Schüler etwas Unbekanntes, Unwegsames, Abenteuerliches, ja mystisch Geheimnisvolles. Moore üben eine Anziehungskraft aus, die die Lehrerin bzw. der Lehrer leicht in Neugier wandeln kann, um die Motivation für die Arbeit über die Zusammenhänge in diesen empfindlichen Ökosystemen zu fördern. In einer 8. Klasse könnte "Der Knabe im Moor" von Annette von Droste-Hülshoff, im Deutschunterricht behandelt, als Einstieg ins Thema dienen. Die Fächer Biologie und Erdkunde leisten dann ihre Beiträge bei der Behandlung der "Entstehung von Mooren", "Das Moor als Lebensraum für angepasste Pflanzen- und Tiergemeinschaften" und die "Nutzung der Moore durch den Menschen". Der Geschichtsunterricht schließlich ordnet die archäologischen Funde in "Das Moor als Siedlungsraum" und "Das Moor als Archiv" ein.
Der Film kann in Teilen eingesetzt werden, um der ganzen Klasse zum einen die Unterschiede zwischen den Niedermooren und dem Hochmoor vor Augen zu führen und zum anderen die archäologischen Funde und die Nutzung der Moore durch den Menschen - in historischer Zeit und teilweise bis heute - zu belegen. Die Klasse lässt sich zur Arbeit mit dem Film aber auch in vier Gruppen einteilen, deren Aufgabe es ist, a) das Niedermoor bzw. b) das Hochmoor zu charakterisieren und die jeweilige Entstehungsgeschichte zu erarbeiten und c) die archäologische Bedeutung sowie d) die Nutzung der Moore durch den Menschen zu entdecken. Diese Unterrichtsphase wird durch bereit liegende Literatur unterstützt. Vertreter der einzelnen Gruppen präsentieren anschließend ihren Mitschülerinnen und Mitschülern die Arbeitsergebnisse. Die Untersuchung der beiden typischen Hochmoor-Pflanzen "Torfmoos" und "Sonnentau" im Biologie-Praktikum ergänzt die Arbeit mit dem Film und der Literatur. Die Exkursion in ein Moorgebiet kann die Unterrichtseinheit abrunden. Selbstverständlich sind Moore auch für die Behandlung im Ökologieunterricht der Sekundarstufe II geeignete Lebensräume. Gerade die Versuche zum Einfluss der Torfmoos-Pflanzen auf den pH-Wert machen in dieser Stufe erst richtig Sinn, weil nun aus dem Chemieunterricht die entsprechenden Voraussetzungen zur Verfügung stehen.
Lösungen zu Material 3
Lösungen zum Vergleich Niedermoor - Hochmoor:
Niedermoor - 1 See, 2 Torf, 3 Sediment, 4 Schilf, Seggen, Bruchwald; flach, eben; über Grundwasser; [unterschiedlich] reich an Nährstoffen; neutral; Verlandung schreitet fort -> Übergang zu anderen Moorformen; viele verschiedene Arten; Beispiele; Viehweide, Freizeit, Ausflüge;
Hochmoor - 1 lebende Torfmoosschicht über abgestorbener Schicht, 2 Torf, 3 Sediment; uhrglasförmig aufgewölbt; durch Regenwasser; wenig Nährstoffe nur durch Regenwasser; sauer; Torfmoose wachsen ständig weiter und sterben unten ab, wenig Pflanzen- und Tierarten; Beispiele; Torfabbau, Freizeit, Ausflüge.