"3000 Meilen gegen den Strom" kann in zwei verschiedenen Unterrichtszusammenhängen eingesetzt werden:
Unterrichtseinheit Fische (Sek. I):
In der Sekundarstufe I werden im Biologieunterricht Grundkenntnisse über die wichtigsten Tier- und Pflanzengruppen vermittelt. Baupläne sind Unterrichtsgegenstand, aber auch ihre Fortpflanzung und Entwicklung, die Ernährung und Anpassungen an den Lebensraum. In diesen Zusammenhängen kann der Film eingesetzt werden, wenn im Rahmen der LPE Fische beispielhaft Lachse behandelt werden.
Zentrales Thema beim Einsatz des Filmes sollte der Lebenszyklus der Lachse sein. Dieser kann anhand vom Arbeitsblatt "Biologie des Lachses" erarbeitet werden. Den Schülerinnen und Schülern sollte bei der Beschäftigung mit den Lachsen darüber hinaus klar werden, dass die ausgeprägte Abhängigkeit der Tiere von ganz bestimmten Lebensraum-Bedingungen (kiesreiches Laichgewässer, sauberes Wasser, durchgängig passierbarer Fluss) eine starke Gefährdung bedeutet und im Falle der Rheinlachse tatsächlich zum Aussterben führte.
Darüber hinaus bietet sich ein fächerübergreifender geografischer Exkurs an, denn die Lebensräume der Lachse in Deutschland und Nordeuropa sind Themen des Erdkundeunterrichtes der Sekundarstufe I. Anhand von Arbeitsblatt "Stationen einer langen Reise" kann der Schwerpunkt auf die geografische Dimension und die erstaunliche Leistung der Wanderfische gelegt werden.
Kreative Hausaufgabe könnten folgende Arbeitsaufträge sein:
a) Nach der Erarbeitung des Lebenszyklus: "Schreibe du einen Lachs-Lebenslauf aus der Sicht des Lachses Lasse oder der Lachsfrau Lara".
b) Nach der eher geografisch orientierten Aufarbeitung der Lachswanderung: "Schreibe du - aus der Sicht eines Lachses - einen Reisebericht von seiner Wanderung aus dem Nordatlantik zum Geburtsgewässer".
Unterrichtseinheit Ökosystem Fließgewässer (Sek. I und II):
Die Schülerinnen und Schüler erlangen anhand des Fließgewässers Rhein Einblicke in die Ökologie. Insbesondere an Schulen im Bereich des Rheines ist eine solche Unterrichtseinheit empfehlenswert.
Zuerst wird das Ökosystem Fließgewässer allgemein behandelt (Lebewesen, Nahrungsbeziehungen ...).
Im weiteren Unterrichtsgang wird die Belastung und der Schutz des Rheines behandelt. In diesem Zusammenhang kann der Film entweder als Einführung in das Teilthema "Belastung und Schutz eines Fließgewässers" oder als Abschluss und Zusammenfassung eingesetzt werden. Die Auswirkungen der menschlichen Einflüsse werden durch den Filmeinsatz am Beispiel Lachs verdeutlicht.
Im Unterricht muss der Rheinausbau vertieft werden. Er gilt zwar als klassisches Thema der Erdkunde, die tiefgreifenden ökologischen Veränderungen zeigen aber, dass es sich um ein fächerübergreifendes Thema handelt, das durchaus im Biologieunterricht beleuchtet werden kann. Es sollte deutlich werden, dass die "Bändigung des Rheines" die Absenkung des Grundwasserspiegels und die Trockenlegung von Altrheinarmen zur Folge hatte. Damit wurde eine ökologische Wirkungskette ausgelöst, die sich nicht nur auf die Vegetation auswirkte. Es starben nicht nur Auenwälder ab, auch der Lebensraum der Tiere, z.B. des Lachses, wurde eingeengt.
Insbesondere in der Sekundarstufe II kann das Thema "Lachs und Umwelt" auch über die Informationen des Filmes hinaus - z.B. in Form von Referaten - weiter aufgearbeitet werden. Mögliche Arbeitsaufträge für die Informationsbeschaffung aus dem Internet könnten sein:
a) Informiere dich genauer über die Arbeit der Internationalen Kommission für den Schutz des Rheines (IKSR) und fertige darüber ein Kurzreferat an.
b) Bereite aufgrund von Informationen aus dem Internet ein Referat über die Ziele und Erfolge des Programms Lachs 2000 vor.
c) Nicht nur der Aufenthalt in den Flüssen wurde für die Lachse verhängnisvoll. Auch im Meer schwinden ihre Bestände. Informiere dich über die Ursachen und bereite einen Vortrag zu diesem Thema vor.