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Lebensräume · Im Bach

Der Feuersalamander | Unterricht

STAND
Autor/in
Bernhard Maier
Silke Harrer

Feuersalamander heute

Der Film bietet beeindruckende Aufnahmen von fressenden Salamandern, ihrem Liebesspiel, vom Jugendstadium mit äußeren Kiemen und anderem. Dem Filmtext ist zu entnehmen, dass der Feuersalamander Anfang der 90er Jahre noch nicht zu den bedrohten Amphibienarten gehörte. Dies ist heute leider anders. (siehe: www.scinexx.de/wissen-aktuell-9946-2009-05-22.html – Europas Amphibien und Reptilien in Gefahr; „EU: Bedrohliche Entwicklungen bei Eidechsen, Salamandern und Kröten“).

Der im Film zitierte Text von Plinius zeigt, dass der Feuersalamander früher dämonisiert wurde. Heute weiß man, dass der Feuersalamander, wenn er sich angegriffen fühlt, ein giftiges Sekret (Samanderon) absondert, das in manchen Fällen Katzen und Hunden schon gefährlich geworden ist. Für den Menschen ist es in der Regel ungefährlich. Nach Berührung sollten jedoch die Hände gründlich gewaschen und das Sekret nicht in Wunden und Schleimhäute gebracht werden.

Bezüge zu den Bildungsplänen

Grundschule

Aus der Einführung in den Bildungsplan Baden-Württemberg 2004, S.10 ff. (entsprechendes gilt auch für die Bildungspläne anderer Bundesländer):

Ziele, die die Schülerinnen und Schüler erreichen sollen:

● Schüler/innen gewinnen Freude am Bewahren und Schützen gefährdeter Güter, der Natur, des Kleinen, Schwächeren, Verletzlichen.

● Die Schüler/innen erarbeiten elementare Kenntnisse über die uns umgebende und tragende physische Welt, über lebende Organismen und ihre Entwicklung.



Um solche übergeordneten Ziele zu erreichen, ist Lernen über vor allem aber an Tieren unserer direkten Heimat sicher ein geeigneter Weg. Fröschen und Kröten bei der Laichwanderung zu helfen, sie gemeinsam zu sammeln und über eine Straße zu setzen, hat einige Aspekte wie zum Beispiel:

● es ist ein Gemeinschaftserlebnis der Klasse

● mancher muss seine inneren Ängste vor dem Anfassen der Tiere überwinden

● man muss vorsichtig sein, (Amphibien sind auch Lebewesen) und hat Verantwortung

● in Absprache mit der regionalen BUND- oder Agenda-Gruppe hat man einen kompetenten Betreuer dabei, der alle Fragen beantworten kann – und diese Fragen kommen...

Beim genaueren Blick in die Kompetenzbereiche finden sich verschiedene direkte Anknüpfungen:

Grundschule (Bildungsplan, S.96f)

Kompetenz-Bereich: Mensch, Tier und Pflanze: staunen, schützen, erhalten und darstellen

● die Schüler können ihre Kenntnisse von heimischen Lebewesen erweitern und festigen und daraus Wertschätzung entwickeln;

● die Schüler können für Pflanzen und Tiere sorgen und praktisches Wissen über Pflege, Umgang und Nutzung erwerben.

● Techniken der Naturbeobachtung, der Orientierung in der Artenvielfalt, des Vergleichs an Kriterien und des Entwickelns von Ordnungssystemen anwenden;

● ihre Verantwortung für die Bewahrung und Erhaltung der Natur und Umwelt erkennen.

Hauptschule (Bildungsplan, S.120f)

Kompetenzen und Inhalte für den Fächerverbund Materie – Natur – Technik
Einbettung im Kompetenzbereich „Belebte Welt“:

Die Schülerinnen und Schüler können

● Lebewesen sinnvoll klassifizieren; (Inhalt: Beispiele für Lebensformen aus Flora und Fauna) und kennen deren Lebensweise;

● einfache Zusammenhänge innerhalb eines Ökosystems untersuchen und erkennen; die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur bewerten und ihr eigenes Verhalten begründen. (Inhalte: Angepasstheiten von Tieren an Lebensräume / Nahrungskette u.-netz)

Realschule (Bildungsplan, S.98f)

Kompetenzen und Inhalte für den Fächerverbund NWA (Naturwissenschaftliches Arbeiten)
● Kompetenzerwerb durch das Erschließen von Phänomenen, Begriffen und Strukturen:

Kompetenzbereich „Über die biologische Vielfalt staunen“:

Die Schülerinnen und Schüler

● erfahren durch Haltung und Pflege von Pflanzen oder Tieren, durch Schulgartenarbeit oder Lerngänge und Lehrfahrten emotionale Zugänge zur Natur. Emotionaler Zugang und Verständnis sind Grundlage für den Schutz der Mitwelt.

● Können ausgewählte Tierarten beobachten und beschreiben, ihre Angepasstheit an das Leben an Land, in der Luft oder im Wasser in Körperbau, Funktion und artspezifischem Verhalten erfassen und erklären

Gymnasium (Kompetenzen/Standards 6.Klasse) (Bildungsplan B.-W. 2004, S.204 ff)
Den Schülerinnen und Schülern soll der Formenreichtum, die Vielgestaltigkeit und ökologische Bedeutung verschiedener Wirbeltiere, ausgewählter Wirbelloser und verschiedener Blütenpflanzen
bewusst gemacht werden. Sie erkennen, dass die Vielfalt das Ergebnis einer evolutiven Entwicklung ist. Auf der Basis einer angemessenen Artenkenntnis entwickeln sie eine Wertschätzung für die Natur, denn man schätzt nur was man kennt.

Die Schülerinnen und Schüler können die folgenden grundlegenden Prinzipien zur Analyse und Erklärung der beobachteten biologischen Phänomene anwenden:

Angepasstheit / Struktur und Funktion: Lebewesen sind bezüglich Bau und Lebensweise an ihre Umwelt angepasst, biologische Strukturen zeigen einen Zusammenhang zwischen Bau und Funktion (z.B. Zähne nur im Oberkiefer – Nahrungsaufnahme: hinunterschlingen statt kleinkauen)

Variabilität: Abwandlung der Grundbaupläne als Zeichen der Vielgestaltigkeit; Ähnlichkeiten im Bau sind Zeichen von Verwandtschaft (z.B. Bestimmungsschlüssel zur Artenbestimmung)

Struktur und Funktion: Bei allen biologischen Strukturen ist der Zusammenhang zwischen Bau und Funktion zu erkennen (z.B. äußere Kiemen bei Larvenstadium / Lungen- und Hautatmung beim adulten Tier)

Wechselwirkung zwischen Lebewesen und Reproduktion: Lebewesen beeinflussen sich gegenseitig und Lebewesen pflanzen sich fort (z.B. Leben als Einzelgänger – Pheromone zur Partnerwahl – Huckepacktanz zur Stimulation – ...)

Die Schülerinnen und Schüler können

● die Lebensweise und die typischen Baumerkmale von Vertretern der Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere exemplarisch beschreiben;

● die Fortpflanzung bei verschiedenen Wirbeltieren vergleichen;

● einen einfachen Bestimmungsschlüssel auf unbekannte Tiere und Pflanzen anwenden (hier: einfache Bestimmungsübung an Amphibien: Kröten, Frösche, Molche und Salamander)

● die Gefährdung einheimischer Tier- und Pflanzenarten erläutern und Schutzmaßnahmen aufzeigen (hier: das Amphibiensterben – Ursachen, Folgen und Maßnahmen)

Ein Feuersalamander verspeist eine Nacktschnecke. (Foto: SWR - Screenshot aus der Sendung)
Bei den Feuersalamandern steht Lebendnahrung auf dem Speisezettel, dazu gehören auch Schnecken und Würmer Bild in Detailansicht öffnen
Feuersalamander lieben klares, sauberes Wasser Bild in Detailansicht öffnen
Für Menschen ist der Feuersalamander ungefährlich; Händewaschen ist trotzdem ratsam Bild in Detailansicht öffnen

Einsatz im Unterricht

In den gängigen Schulbüchern der Sek I finden sich vor allem die Froschlurche (Teichfrosch, Grasfrosch und Erdkröte). Die Schwanzlurche, in der Regel der Teichmolch, werden eher kürzer gefasst. Da im Film viele der typischen Amphibienmerkmale beziehungsweise -lebensbedingungen angesprochen werden, kann man auch mit diesem Film gut in die Unterrichtseinheit starten oder nach den Froschlurchen das Thema wiederholend abrunden, denn...

„Feuersalamander sind wechselwarm, überwintern in Winterstarre, haben eine besondere dauerfeuchte Haut, atmen als Larve im Wasser über Kiemen, als adulte Tiere an Land über Haut und Lunge, sind nachtaktiv, begatten sich an Land, setzen ihre Larven im Wasser ab,....“ .

Wie man leicht erkennt, bietet der Film umfangreiche Amphibienmerkmale am Beispiel des Feuersalamanders.

Der Film selbst kann auf www.planet-schule.de, unter dem Menu Filme online, mit dem Suchbegriff: Feuersalamander (oder Regenmännchen), direkt auf einem PC mit Internetanschluss angeschaut oder auch heruntergeladen werden. Der Film ist mit Einsprungstellen aufgearbeitet, sodass man auch im Rahmen von Stationsarbeit oder Einzelaufgaben direkt zu den gewünschten Inhalten im Film springen kann. Die Materialien zur Sendung sind je nach Ausstattung (mehrere PCs mit Internet, nur Film mit Beamer, ...) für offenen oder zentrierten Unterricht nutzbar. Während die Arbeitsmaterialien 1 bis 4 für die Grundschule den Film als Einheit betrachten, sind die Arbeitsblätter 5 bis 9 für die Sek I auf die Einsprungstellen abgestimmt, da hier weitergehende Arbeitsaufträge angeschlossen sind.

Die Bildungspläne sowie die Kompetenzbereiche versuchen den Schülern aller Schularten einen ganzheitlichen Zugang zur Natur und den Lebewesen um uns herum zu geben. Deshalb sind eine Exkursion, das Sehen und in die Hand nehmen von Amphibien sowie das erzählt bekommen über diese Tiere von einem „Spezialisten“ sicher sinnvolle Ergänzungen zur Arbeit mit dem Film. Vorbereitend oder nachbereitend können am Film exemplarisch die Angepasstheiten eines Amphibs, hier des Feuersalamanders, an das Leben zwischen Wasser und Land erarbeitet werden.

Der Film endet mit dem Kommentar: „Feuersalamander können über 20 Jahre alt werden, wenn sie sauberes Wasser, etwas zum Fressen und Verstecke zum Überwintern finden. Sie gehören zu den Amphibien, die noch nicht vom Aussterben bedroht sind. Das soll auch so bleiben.“ Dieser Abschluss leitet in die anfangs erwähnte Problematik der Gefährdung und ihrer Ursachen bzw. der Schutzmaßnahmen über. Hier bieten sich (je nach Geschmack) zwei Varianten an: Die Exkursion vorbereitend zuerst den Film erarbeiten oder als ergebnissichernd den Film zum Abschluss. Weiterführende Aufgabenstellungen und vertiefende Themenbereiche, wie Rechercheaufträge zum Einzelaspekten des Themas, Einladen eines Mitarbeiters der regionalen BUND- oder Agenda-Gruppe, die klassische Amphibienaktion im Frühjahr beim Weg zum Laichgewässer oder vieles mehr. Alle diese Unternehmungen zielen auf das Thema „Schutz der heimischen Amphibien“.

Arbeitsblätter

Der zur Arbeit mit dem Film vorgeschlagene Unterrichtsverlauf 1 und die Arbeitsblätter 1-4 wurden für die Grundschule erstellt; der Unterrichtsverlauf 2 sowie die Arbeitsblätter 5-9 für die Sekundarstufe I.

Unterrichtsverlauf 1 – Grundschule

Einstieg:

Wie oben erwähnt, kann das Material im offenen (Lernzirkel) oder zentrierten Unterricht eingesetzt werden. Für Stationsarbeit ist es wichtig – auch beim wiederholten Fall einer solchen Arbeitsform – dass der Klasse die Arbeitsanweisungen gemeinsam und deutlich vorgestellt werden.

Die Klasse schaut gemeinsam den Film. Danach dürfen sich die Schüler spontan zum Gesehen äußern, wobei die wesentlichen Inhalten, die auf diese Weise widergegeben werden, an der Tafel/auf Folie festgehalten werden können. Bei Unklarheiten kann mit Hilfe der Einsprungstellen die entsprechende Filmsequenz erneut angeschaut werden. Dies trainiert das konzentrierte Zuschauen und stärkt die Fähigkeit, Informationen aus dem Medium Film aufzunehmen und anschließend sprachlich widerzugeben. Danach wird der Klasse der Ablauf der Unterrichtseinheit, das Nutzen der Materialien, die Kontrollmöglichkeiten, das Auffinden der Filmabschnitte im Netz oder auf der Festplatte erklärt.

Es empfiehlt sich, vor dem Austeilen der Laufzettel (= Stationenplan) die einzelnen Stationen kurz mit der Klasse zu besprechen, dann kann die Arbeit beginnen.

Stationenplan zum Lernzirkel

Stationenerledigtkontrolliert
Richtig oder falsch? / Fragen zum Film
Bilderrätsel zum Film
Erkläre Begriffe / Irrglaube von Giftigkeit
Schreibe einen Steckbrief / Gefährdung

Unterrichtsverlauf 2 – Sek. 1

„ Lurche führen ein Doppelleben

Vor etwa 360 Millionen Jahren waren lurchähnliche Tiere die ersten Lebewesen, die die Gewässer zumindest zeitweilig verließen und das Land eroberten. Doch brachte der neue, überwiegend trockene Lebensraum eine Menge Probleme mit sich.“

Mit diesen Worten leitet eines der gängigen Schulbücher (Fokus Band 1, Cornelsen-Verlag) das Kapitel der Amphibien ein. Für die Schüler ist die Einstiegsfrage klar, „Auf welche Probleme mussten die Amphibien eine Antwort finden?“ Der Lehrer sieht die Folgefrage, „Wie sehen diese Lösungen aus?“ Dieses einleitende Unterrichtsgespräch sollte

● die Haut der Amphibien als besondere Angepasstheit (Schutz vor Austrocknung, Hautatmung, Schleimschicht, zum Teil Giftsekretion, Tarnfarbe oder Warnfarbe,..)

● den Wechsel der Atmung, je nach Umgebung (äußere Kiemen oder Lunge- und Hautatmung)

● sowie die Wahl des Lebensraumes (dauerfeucht, schattig) bzw. die Nachtaktivität (kühl und feucht)

beinhalten.

Eine andere Einstiegsmethode ist ein Rätselblatt, das allgemeine Amphibien-Kennzeichen erarbeitet und „Artenwissen“ mithilfe des Schulbuches oder www.kaulquappe.de abfragt. Daran lässt sich später auch der Gebrauch eines Bestimmungsschlüssels (in der Regel ganzseitig im Schulbuch vorhanden) anknüpfen.

Im weiteren Verlauf kann der Film selektiv begleitend in einem Stationsbetrieb (online- Einsprungstellen) oder auch abschließend als Zusammenfassung der Ergebnisse der Stationsarbeit eingesetzt werden.

Stationenplan zum Lernzirkel

Stationenerledigtkontolliert
Von Lurchi und Froschkönig, was genau weißt du?
Was haben Salamander und Menschen gemeinsam?
Gift - eine Frage der Dosis?
Feuersalamanders Liebesspiel...
Über Kiemenbüschel und Co.
Lurche in Gefahr?

Hinweise zur Sendung

Der Film eignet sich zum Einsatz im Sachkundeunterricht der Grundstufe und im Biologieunterricht der Sekundarstufe I. Im Sachunterricht sollen sich die Kinder im Themenbereich "Tiere und Pflanzen" mit heimischen Arten beschäftigen. Der Biologieunterricht der Sekundarstufe I hat wechselwarme Wirbeltiere als Thema. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit deren Körperbau, Entwicklung und Lebensraum auseinandersetzen.

Die wenigsten Kinder werden einem echten Feuersalamander bereits begegnet sein. Dennoch dürften dessen Aussehen alle kennen aus Tierbüchern oder eher durch Lurchi, die Werbefigur einer bekannten Schuhfirma.
Der Film eignet sich nicht nur zur reinen Wissensvermittlung über eine Tierart. Mit seinen faszinierenden Aufnahmen spricht er die Schülerinnen und Schüler auch auf affektiver Ebene an und weckt damit das Interesse an den Tieren und an deren Schutz.

Als Unterrichtseinstiege sind folgende Beispiele denkbar:

  • Die Lehrerin / der Lehrer liest eine Passage von Plinius` Ausführungen zum Feuersalamander vor ohne den Namen des Tieres zu nennen. Die Klasse versucht herauszubekommen, welche Tierart beschrieben wird. Egal ob das Tier erraten wurde oder nicht - es wird ein späteres Gespräch über den vorgelesenen Text angekündigt, das aber erst stattfinden soll, wenn die Kinder zu "Salamander-Experten" herangereift sind.
  • Der Klasse werden verschiedene Symbole präsentiert, wie z.B. eine schwarze und eine gelbe Karte; ein Feuerzeug und ein Häufchen Laub. Die Klasse muss erraten für welche Tierart diese Symbole stehen.
  • Im weiteren Unterrichtsgang wird der Film gezeigt. Allerdings empfiehlt sich - besonders für die Grundschule - das Zeigen in Sinnabschnitten. Die Teilthemen werden gleich besprochen, das Erarbeitete z.B. durch Lösung passender Aufgaben aus den Arbeitsmaterialien gefestigt.

Folgende Lernziele sind beim Zeigen und Aufarbeiten des Filmes zu berücksichtigen:

  • Kenntnisse über den Körperbau des Feuersalamanders erlangen.
  • die Entwicklung eines klassischen Amphibiums am Beispiel Feuersalamander nachvollziehen.
  • erklären können, über welche Amphibien-Merkmale der Feuersalamander verfügt.
  • begreifen, dass die ausgeprägte Abhängigkeit dieser Tiere von bestimmten Lebensräumen eine starke Gefährdung bedeutet.
  • Bewusstsein für die ökologische Verantwortung des Menschen entwickeln.
  • Lust und Freude an Naturbeobachtungen gewinnen.

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · Im Bach

Leben im Fließgewässer

Spannend verläuft der Existenzkampf unter der Wasseroberfläche eines sauberen naturnahen Baches. Das Stichlingsmännchen baut sein Nest und verteidigt es gegen Feinde. Otter jagen nach Fischen. In der Nacht schreitet der Flusskrebs über den Bachgrund, auf der Suche nach Aas und Schlammröhren-Würmern. Köcherfliegen-Larven verkleben Steinchen zu schützenden Hüllen. Die zieht ihnen die Wasseramsel wieder aus. Sie frisst nur nackte Steinmännchen. Ein Film von Otto Hahn.

Natur-Nah SWR Fernsehen

Der Flusskrebs

Was die meisten nur noch aus dem Zoo oder dem Feinkostgeschäft kennen, war vor 130 Jahren nichts Besonderes – der Flusskrebs. Damals besiedelten die Edelkrebse in rauen Mengen unsere Bäche und wanderten genauso selbstverständlich in den Kochtopf wie ein Fisch. Heute müssen Feinschmecker auf Exemplare aus der Zucht zurückgreifen, wild lebende Flusskrebse sind selten und geschützt. Der Film erhellt das heimliche Leben des nachtaktiven Panzerträgers. Er zeigt, wie sich der Flusskrebs das Fressen hinter die Kiemen schiebt, wie er die Scheren einsetzt, um einen Rivalen zu verjagen oder seine Auserwählte aufs Kreuz zu legen, und wie der weibliche Krebs seine Jungen beschützt.

Natur nah: Heimlicher Panzerträger SWR Fernsehen

Der Bach der Nasen

Der Fisch mit der Knollennase trägt einen äußerst treffenden Namen. Nasen sind bei uns sehr selten geworden. Nur in wenigen naturbelassenen Bächen kann man Zeuge des einmaligen Schauspiels ihrer Laichwanderung werden. Wo Nasen sich wohl fühlen, ist auch für viele andere Bachbewohner die Welt noch in Ordnung: Groppe, Flusskrebs, Steinfliegenlarve, Gebirgsstelze oder Eisvogel. Feuersalamander setzen in kleinen Zuflüssen ihre Larven ab. Die Larven der Nasen bilden kleine Schwärme im Oberlauf des Bachs und ernähren sich von Algen. Wenn sie herangewachsen sind, werden sie flussabwärts in den Inn wandern. Wie der Bach der Nasen im Laufe der Jahreszeiten sein Gesicht verändert und sich die Bewohner im und am Bach den Gegebenheiten anpassen, erzählt dieser Film.

Natur nah: Der Bach der Nasen SWR Fernsehen

Der Feuersalamander

Feuersalamander sind dämmerungs- und nachtaktiv. Nur wenn es nach langen Trockenperioden im Sommer regnet, verlassen sie auch tagsüber ihre Verstecke, um auf Nahrungssuche zu gehen. Daher nennt man den Feuersalamander im Volksmund auch „Regenmännchen“. Der Film beschreibt das Leben des Feuersalamanders, seinen Lebensraum, seine Ernährung und Fortpflanzung. Eine kurze Sequenz ist dem Alpensalamander gewidmet, der voll entwickelte Junge zur Welt bringt und somit vom Wasser unabhängig ist. Normalerweise sind Lurche an Wasser und Land, an zwei Lebensräume gebunden, wie schon ihr Name sagt: „Amphibien“ (griechisch für: Doppellebige).

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Der Bach lebt

Ein Bach ist oberflächlich betrachtet nur fließendes Wasser. Doch unter der Oberfläche verbirgt sich jede Menge Leben. Dieser Film begibt sich auf die Spur von Flusskrebs, Stichling, Fischotter und Co. und zeigt die Besonderheiten des aquatischen Lebensraums auf. Auch die durch Menschen verursachten Probleme wie Verschmutzung und Begradigung werden angesprochen. Ein möglicher Ausweg: Renaturierung. Sie schafft neuen Lebensraum und kann gleichzeitig Hochwasserkatastrophen vorbeugen. Der Schutz der Gewässer liegt in unserem eigenen Interesse. Schließlich sind wir selbst auf schadstofffreies Trinkwasser angewiesen. Und dort, wo die Wasseramsel genügend Sauerstoff liebende Insektenlarven zu fressen findet, ist die Wasserqualität noch in Ordnung.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

STAND
Autor/in
Bernhard Maier
Silke Harrer