Der Wolf ist wieder da! Aber wie wird seine Zukunft in unseren Wäldern aussehen? Wird uns der „Rückkehrer“ Probleme bereiten - vielleicht sogar zur Gefahr für Leib und Leben werden? Das Thema ist brisant und wird es vermutlich auch noch lange bleiben. Nach einem Jahrhundert „Raubtier-Abstinenz“ in unseren Wäldern muss der Umgang mit Wolf, Luchs und Bär erst wieder „geübt“ werden. Ist es überhaupt sinnvoll, Raubtiere auszuwildern? Eine einfache Antwort gibt es nicht. Für den Unterricht werden Pro- und Kontra-Argumente vorgestellt, die eine gute Grundlage zur Gruppendiskussion in der Klasse bilden können. Klar ist: je mehr man über Wildtiere weiß, desto besser kann man sich auf sie einstellen. 1993 starteten Wildbiologen in Kooperation mit der rumänischen Staatsforstverwaltung ein Wolf-Monitoring Projekt in den Karpaten. Verhalten und Ausbreitung der dort lebenden Wölfe wurde von den Forschern über einen Zeitraum von 10 Jahren beobachtet, dokumentiert und ausgewertet. Auf den folgenden Seiten wird das Projekt ausführlich vorgestellt. Auch Bär und Luchs kehren wieder zurück. Die Merkmale dieser großen heimischen Raubtiere, wie auch die ihrer kleineren Verwandtschaft: Fuchs, Dachs Baummarder und Wildkatze werden per Steckbrief und Porträt vorgestellt. Natürlich darf als „großer Waldbewohner“ auch das Wildschwein nicht fehlen. Es ist der Urahn unseres Hausschweins und so finden sich in Körperbau und Verhalten noch viele „wilde“ Spuren, die in einer Tabelle gegenübergestellt werden.
Hintergrundmaterial zu einzelnen Themen
Lebensräume · Große Waldbewohner | Hintergrund: Energiekreislauf
So idyllisch und romantisch das Leben im Wald auf den ersten Blick scheinen mag - auch hier gilt das ewige Gesetz: Fressen und gefressen Werden. Die komplexen Räuber-Beute Beziehungen werden mit Modellen wie „Nahrungskette“, „Nahrungsnetz“ und „Nahrungspyramide“ überschaubar und greifbar dargestellt und geben eine gute Grundlage für das Verständnis von Energie- und Stoffkreisläufen. Vor allem interessant ist die Frage: Was kommt vor dem Anfang und nach dem Ende einer Nahrungskette? Eine zentrale Rolle bei der Beantwortung spielt die Fotosynthese. Pflanzen sind als einzige Lebewesen dazu in der Lage, die Energie des Sonnenlichtes zu nutzen, um aus Wasser und Co2 Zucker herzustellen. Sie werden deshalb als Primärproduzenten bezeichnet und stehen ganz am Anfang der Nahrungskette. Tiere am Ende der Nahrungskette („Endverbraucher“) werden zwar nicht gefressen, müssen aber dennoch sterben. So genannte „Destruenten“ sorgen dann dafür, dass der tote Körper eines Endverbrauchers zersetzt wird und damit dem Nahrungskreislauf im Wald wieder zur Verfügung steht. Auf den folgenden Seiten werden die Themen Energie- und Stoffkreislauf detailliert behandelt. Weiterhin wird am Beispiel „DDT und dessen Auswirkungen auf den Sperberbestand“ gezeigt was passiert, wenn ein Giftstoff in die Nahrungskette gelangt und warum dieser sich in deren Endgliedern besonders stark anreichert.