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Lebensräume · Große Waldbewohner | Ergänzender Hintergrund

STAND
Autor/in
Susanne Decker

Der Wolf ist wieder da! Aber wie wird seine Zukunft in unseren Wäldern aussehen? Wird uns der „Rückkehrer“ Probleme bereiten - vielleicht sogar zur Gefahr für Leib und Leben werden? Das Thema ist brisant und wird es vermutlich auch noch lange bleiben. Nach einem Jahrhundert „Raubtier-Abstinenz“ in unseren Wäldern muss der Umgang mit Wolf, Luchs und Bär erst wieder „geübt“ werden. Ist es überhaupt sinnvoll, Raubtiere auszuwildern? Eine einfache Antwort gibt es nicht. Für den Unterricht werden Pro- und Kontra-Argumente vorgestellt, die eine gute Grundlage zur Gruppendiskussion in der Klasse bilden können. Klar ist: je mehr man über Wildtiere weiß, desto besser kann man sich auf sie einstellen. 1993 starteten Wildbiologen in Kooperation mit der rumänischen Staatsforstverwaltung ein Wolf-Monitoring Projekt in den Karpaten. Verhalten und Ausbreitung der dort lebenden Wölfe wurde von den Forschern über einen Zeitraum von 10 Jahren beobachtet, dokumentiert und ausgewertet. Auf den folgenden Seiten wird das Projekt ausführlich vorgestellt. Auch Bär und Luchs kehren wieder zurück. Die Merkmale dieser großen heimischen Raubtiere, wie auch die ihrer kleineren Verwandtschaft: Fuchs, Dachs Baummarder und Wildkatze werden per Steckbrief und Porträt vorgestellt. Natürlich darf als „großer Waldbewohner“ auch das Wildschwein nicht fehlen. Es ist der Urahn unseres Hausschweins und so finden sich in Körperbau und Verhalten noch viele „wilde“ Spuren, die in einer Tabelle gegenübergestellt werden.

Hintergrundmaterial zu einzelnen Themen

Raubtiere des Waldes | Hintergrund

Das Wildschwein ist ein typischer großer Waldbewohner. Der Wildschweinbestand hat in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Inzwischen sind die „Schwarzkittel“ auch in Stadtwäldern und Parks keine Seltenheit mehr. Trotz der Nähe zum Menschen bekommt man sie nur selten zu Gesicht, denn sie sind menschenscheu und nachtaktiv. Unübersehbar dagegen: Die Spuren, die sie nach einem nächtlichen Besuch zum Beispiel auf einer Parkwiese hinterlassen. In der Landwirtschaft können Wildschweine beträchtliche Schäden anrichten. Im Wald dagegen, ihrem eigentlichen Lebensraum, stellen Wildschweine kein Problem dar. Im Gegenteil – dort ist ihre „Bodenarbeit“ höchst willkommen. Wildschweine – sie sind die Urahnen der domestizierten Hausschweine - sind übrigens echte "Riechkünstler". Bei gutem Wind nehmen sie einen Menschen schon aus dreihundert Metern Entfernung wahr. Auf den folgenden Seiten sind viele Informationen über Lebensweise, Sozialverhalten und Bestandsentwicklung aufgeführt. In einem weiteren Kapitel werden die Raubtiere des Waldes ausführlich vorgestellt: Wolf, Luchs, Dachs, Fuchs, Baummarder, Braunbär und Wildkatze. Ihre Verbreitung, typische Merkmale, ihre Lebensweise und ihre jeweilige Beziehung zum Menschen, die viel Konfliktpotenzial bergen kann. Eine Tabelle mit Pro- und Contra-Argumenten macht deutlich, dass es gar nicht so einfach ist, die jeweilige Gegnerseite in einer Diskussion beim Thema „Wiederauswilderung“ zu überzeugen.

Wildschweine | Hintergrund

Das Wildschwein (Sus scrofa) gehört zur Familie der echten Schweine und ist die Stammform des Hausschweins, welches vor etwa 9000 Jahren im östlichen Europa domestiziert wurde. Aufgrund seiner dunkler Färbung wird es auch als Schwarzwild bezeichnet.

Lebensräume · Große Waldbewohner | Hintergrund: Energiekreislauf

So idyllisch und romantisch das Leben im Wald auf den ersten Blick scheinen mag - auch hier gilt das ewige Gesetz: Fressen und gefressen Werden. Die komplexen Räuber-Beute Beziehungen werden mit Modellen wie „Nahrungskette“, „Nahrungsnetz“ und „Nahrungspyramide“ überschaubar und greifbar dargestellt und geben eine gute Grundlage für das Verständnis von Energie- und Stoffkreisläufen. Vor allem interessant ist die Frage: Was kommt vor dem Anfang und nach dem Ende einer Nahrungskette? Eine zentrale Rolle bei der Beantwortung spielt die Fotosynthese. Pflanzen sind als einzige Lebewesen dazu in der Lage, die Energie des Sonnenlichtes zu nutzen, um aus Wasser und Co2 Zucker herzustellen. Sie werden deshalb als Primärproduzenten bezeichnet und stehen ganz am Anfang der Nahrungskette. Tiere am Ende der Nahrungskette („Endverbraucher“) werden zwar nicht gefressen, müssen aber dennoch sterben. So genannte „Destruenten“ sorgen dann dafür, dass der tote Körper eines Endverbrauchers zersetzt wird und damit dem Nahrungskreislauf im Wald wieder zur Verfügung steht. Auf den folgenden Seiten werden die Themen Energie- und Stoffkreislauf detailliert behandelt. Weiterhin wird am Beispiel „DDT und dessen Auswirkungen auf den Sperberbestand“ gezeigt was passiert, wenn ein Giftstoff in die Nahrungskette gelangt und warum dieser sich in deren Endgliedern besonders stark anreichert.

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Autor/in
Susanne Decker