Allgemeines zum Thema "Spechte"
Spechte, typische Waldvögel, halten sich häufig im Stammbereich auf. Es gibt in Mitteleuropa acht verschiedene Arten aus dieser Familie; Buntspecht, Grünspecht, Grauspecht, Wendehals, Mittelspecht, Kleinspecht, Schwarzspecht und Dreizehenspecht. Gemeinsamkeiten aller Spechtarten sind ein kräftiger Meißelschnabel, Kletterfüße, eine lange Zunge und ein kurzer Stützschwanz. Diese Merkmale sind es, die die Anpassung an den Lebensraum Baum ausmachen.
Die Kletterfüße mit je zwei nach vorne und hinten gerichteten Zehen und scharfen Krallen ermöglichen die Fortbewegung und das Festhalten an senkrechten Stämmen. Der federnde Stützschwanz mit kräftigen Federschäften, "das dritte Bein", kann sich in jede Unebenheit der Rinde eindrücken. Der Meißelschnabel wird beim Höhlenbau als Axt oder Meißel eingesetzt und beim Nahrungserwerb als Pinzette oder Stocherwerkzeug. Mit der langen Zunge können die Tiere in Spalten und Ritzen eindringen und Waldinsekten hervorholen.
Alle Spechte ernähren sich vorwiegend von Insekten. Einzelne Arten, wie z.B. der Buntspecht, aber auch von Samen, Beeren, Zapfen und Nüssen. Der Nahrungserwerb erfolgt hauptsächlich an Bäumen, z.B. unter der Borke. Allerdings werden auch drei Arten als Erdspechte bezeichnet: Wendehals, Grün- und Grauspecht. Sie ernähren sich überwiegend von leicht zugänglichen Ameisenarten der Wiesenbiotope, die aus oberirdischen Nesthügeln erbeutet werden.
Am häufigsten registrieren wir Spechte nicht durch Beobachtung sondern durch das Trommeln. Dieses Geräusch entsteht beim Höhlenbau, es ist aber auch neben dem Rufen ein Signalsystem der Tiere, durch das sie z.B. Partner anlocken oder ihr Revier abgrenzen. Spechte bauen Höhlen als Brut- und Schlafraum. Manche Höhlen werden für mehrere Jahre bezogen. Verlassene Spechthöhlen sind beliebte Unterschlüpfe für Meisen, Kleiber und Hohltauben, aber auch für Siebenschläfer und Marder.