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Lebensräume · Gefiederte Waldbewohner

Spechten auf der Spur | Hintergrund

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Autor/in
Silke Harrer

Allgemeines zum Thema "Spechte"

Spechte, typische Waldvögel, halten sich häufig im Stammbereich auf. Es gibt in Mitteleuropa acht verschiedene Arten aus dieser Familie; Buntspecht, Grünspecht, Grauspecht, Wendehals, Mittelspecht, Kleinspecht, Schwarzspecht und Dreizehenspecht. Gemeinsamkeiten aller Spechtarten sind ein kräftiger Meißelschnabel, Kletterfüße, eine lange Zunge und ein kurzer Stützschwanz. Diese Merkmale sind es, die die Anpassung an den Lebensraum Baum ausmachen.

Die Kletterfüße mit je zwei nach vorne und hinten gerichteten Zehen und scharfen Krallen ermöglichen die Fortbewegung und das Festhalten an senkrechten Stämmen. Der federnde Stützschwanz mit kräftigen Federschäften, "das dritte Bein", kann sich in jede Unebenheit der Rinde eindrücken. Der Meißelschnabel wird beim Höhlenbau als Axt oder Meißel eingesetzt und beim Nahrungserwerb als Pinzette oder Stocherwerkzeug. Mit der langen Zunge können die Tiere in Spalten und Ritzen eindringen und Waldinsekten hervorholen.

Alle Spechte ernähren sich vorwiegend von Insekten. Einzelne Arten, wie z.B. der Buntspecht, aber auch von Samen, Beeren, Zapfen und Nüssen. Der Nahrungserwerb erfolgt hauptsächlich an Bäumen, z.B. unter der Borke. Allerdings werden auch drei Arten als Erdspechte bezeichnet: Wendehals, Grün- und Grauspecht. Sie ernähren sich überwiegend von leicht zugänglichen Ameisenarten der Wiesenbiotope, die aus oberirdischen Nesthügeln erbeutet werden.

Am häufigsten registrieren wir Spechte nicht durch Beobachtung sondern durch das Trommeln. Dieses Geräusch entsteht beim Höhlenbau, es ist aber auch neben dem Rufen ein Signalsystem der Tiere, durch das sie z.B. Partner anlocken oder ihr Revier abgrenzen. Spechte bauen Höhlen als Brut- und Schlafraum. Manche Höhlen werden für mehrere Jahre bezogen. Verlassene Spechthöhlen sind beliebte Unterschlüpfe für Meisen, Kleiber und Hohltauben, aber auch für Siebenschläfer und Marder.

Hintergrundmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Lebensräume · Gefiederte Waldbewohner | Ergänzender Hintergrund

Der Wald bietet seinen gefiederten Bewohnern mehrere „Stockwerke“ mit den unterschiedlichsten ökologischen Nischen als Lebensraum. So findet jeder sein Plätzchen, an dem es sich gut leben lässt. Während sich zum Beispiel das Rotkehlchen gerne in Bodennähe aufhält fühlen sich Buchfink und Eichelhäher eher in den oberen Stockwerken des Waldes wohl. Buntspechte bevorzugen den Wohnort „Baumstamm“. Die einzelnen Wald-Stockwerke mit ihren jeweiligen Eigenschaften und Besonderheiten werden auf den folgenden Seiten ausführlich vorgestellt. Gut beobachten lassen sich die sonst eher scheuen Vögel im Winter. In der kalten Jahreszeit ist ihr Energiebedarf besonders hoch und man kann sie jetzt mit Samenkörnern, Haferflocken und Fettknödeln ans Futterhäuschen locken und aus nächster Nähe betrachten. Einige der bekanntesten „Gäste“ am Futterhäuschen werden auf den folgenden Seiten ausführlich im Steckbrief vorgestellt. Zusätzlich gibt es vertiefende Informationen zu den Themen „Winterfütterung“ und „Specht“.

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · Gefiederte Waldbewohner

Vögel im Winter

Wird es kalt in unseren Breiten, verlassen uns die Zugvögel und machen sich auf in wärmere Regionen. Für die Standvögel brechen dagegen manchmal harte, sehr kalte Zeiten an.

Natur nah: Vögel im Winter SWR Fernsehen

Spechten auf der Spur

In über 30 Jahren Spechtforschung ist es dem Ornithologen Klaus Ruge noch nie gelungen, das Rätsel zu lösen, was sich im Inneren eines Spechtnests abspielt. Doch dank Tierfilmer Markus Zeugin und dessen Spezialkameras erhalten die beiden Forscher völlig neue Einblicke ins Spechtleben: vom Ei bis zum Flüggewerden.
Ein umfassendes Internet-Angebot bei Planet Schule ergänzt diesen Film zu einem ganz besonderen multimedialen Bildungsangebot. Schüler werden abwechslungsreich an das Thema „Ökosystem Wald“ herangeführt. Durch tägliches Beobachten einer Spechtfamilie im Internet wird eine enge Beziehung zu den Tieren aufgebaut. Dadurch findet eine Sensibilisierung für die Belange unserer Umwelt statt. Neugier über das Funktionieren ökologischer Zusammenhänge wird geweckt und aktive Mitarbeit im Umweltschutz angeregt.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Spying on Woodpeckers

In über 30 Jahren Specht-Forschung ist es dem Ornithologen Klaus Ruge noch nie gelungen, das Rätsel zu lösen, was sich im Inneren eines Specht-Nests abspielt. Doch dank Tierfilmer Markus Zeugin und dessen Spezialkameras erhalten die beiden Forscher völlig neue Einblicke ins Specht-Leben: vom Ei bis zum Flüggewerden.
Ein umfassendes Internet-Angebot ergänzt diesen Film zu einem ganz besonderen multimedialen Bildungsangebot. Schüler werden abwechslungsreich an das Thema „Ökosystem Wald“ herangeführt. Durch tägliches Beobachten einer Specht-Familie im Internet wird eine enge Beziehung zu den Tieren aufgebaut. Dadurch findet eine Sensibilisierung für die Belange unserer Umwelt statt. Neugier über das Funktionieren ökologischer Zusammenhänge wird geweckt und aktive Mitarbeit im Umweltschutz angeregt.

Knocking on Wood SWR Fernsehen

Specht & Co

Wenn im Bergwald die Knospen sprießen und in den Tälern der Frühling einzieht, bricht bei den Spechten das Baufieber aus. Das Weibchen klopft nur leicht an den Stamm, doch das genügt, um ihren Auserwählten anzuspornen. Jetzt lassen Bunt- und Schwarzspechte ihren spitzen Schnabel mit voller Wucht gegen den Buchenstamm krachen, bis die Späne fliegen – eine harte Arbeit bis die Höhle fertig ist. Dietmar Keil hat das vielfältige Leben im Wald in unterschiedlichen Jahreszeiten eingefangen. Wildschweine brechen durchs Unterholz, suhlen sich genüsslich, Frischlinge toben ausgelassen, sind verspielt, wie auch die kleinen Füchse. Im Frühjahr überzieht ein Blütenmeer aus Buschwindröschen, Blausternlilien und Veilchen den Boden. Im Herbst wachsen die bizarren Fruchtkörper der Pilze ans Licht. Laut röhrend sorgt der Platzhirsch dafür, dass sein Rudel beisammen bleibt.

Die Rückkehr der bedrohten Vögel

Das Salek-Tal im Norden Sloweniens ist ein Paradebeispiel dafür, wie der Mensch einerseits die Umwelt zerstört, sie andererseits durch die richtigen Maßnahmen aber auch retten kann. Die Seenlandschaft im Salek-Tal war lange ein Vogelparadies. Ab den 1950er Jahren gelangten dann die Abfallprodukte eines Braunkohlekraftwerks jahrzehntelang ungereinigt in den Velenje-See und machten ihn zu einer giftigen, lebensfeindlichen Wasserwüste. Die Vögel waren verschwunden. Ab 1985 wurden Filter- und Schutzmaßnahmen eingeleitet. Seitdem konnte sich der See erholen und viele Vogelarten haben sich ihren Lebensraum zurückerobert. Das Wasser ist sauber genug, dass Blässhühner, Kormorane, Haubentaucher und Zwergtaucher hier ausreichend Nahrung finden. Reiher waten am Ufer entlang und in den Steilufern der Zuflüsse brüten Eisvögel. Die angrenzenden Wälder sind das Revier von Waldkauz, Turmfalke, Pirol und Kuckuck. Beispielhaft zeigt der Film, dass Umweltschutz funktionieren kann. Durch effektive Renaturierung könnten auch ehemalige Braunkohlereviere in Deutschland seltenen Arten in Zukunft neue Lebensräume bieten.

Planet Schule: Natur nah - Die Rückkehr der bedrohten Vögel WDR Fernsehen

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Autor/in
Silke Harrer