Bannerbild (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Französische Literatur

Molière | Unterricht

Stand
Autor/in
Martin Dürr

Die Sendungen der Reihe „Französische Literatur“ unterstützen die Arbeit mit Werken der klassischen französischen Literatur an Gymnasien, vor allem in der Kursstufe.

Sie ermöglichen eine alternative Annäherung an literarische Texte, geben Einblick in die Biographie der Autoren und veranschaulichen den zeitgeschichtlichen Kontext, in dem die Werke entstanden. Des Weiteren schulen sie das Hör-/Sehverstehen und erlauben es den Schülerinne und Schülern, Auszüge aus zeitgenössischen Inszenierungen von französischen Theatern zu sehen. Gleichzeitig vermitteln sie authentisch gesprochenes Französisch und Bühnenfranzösisch. Sie geben außerdem Anregungen für die Auseinandersetzung mit den in den Werken angesprochenen philosophischen Themen.

Damit dienen sie der Erfüllung der in den unterschiedlichen Bildungsplänen formulierten Ziele des Französischunterrichts in der Oberstufe.

Die Sendung "Molière"

Die Sendung stellt einen Querschnitt aus dem Theater Molières vor. Sie ist gedacht als Einführung in Leben und Werk des großen Theatermanns. Erfahrungsgemäß eignen sich gerade manche Molière-Stücke gut zur Lektüre im Französisch-Unterricht der Kursstufe. Szenen aus dem Leben Molières wechseln sich mit Auszügen aus verschiedenen Theaterstücken ab. Diese repräsentieren gleichzeitig verschiedene Spielarten des komischen französischen Theaters. Während die biographischen Zwischenspiele für die Schüler kaum sprachliche Verständnisschwierigkeiten aufweisen, ist es vor dem Betrachten der Auszüge aus den Stücken ratsam, den Schülern die Texte an die Hand zu geben, um ein Detailverständnis zu ermöglichen und um die Szenen auch inhaltlich zu erarbeiten.

Methodische Überlegungen und mögliche Lernziele

Die Schwierigkeit bei der Durchnahme der Sendung im Unterricht liegt darin, dass in einem relativ eng begrenzten zeitlichen Rahmen sowohl wesentliche Stationen im Leben des Dramatikers, Autors und Menschen Molière sowie Szenen aus fünf seiner Komödien erarbeitet werden sollten. Hinzu kommen politische, gesellschaftliche, philosophische, kulturelle und religiöse Hintergründe, die verschiedenen Gattungen des komischen Theaters und die Inszenierung, d.h. Kostüme, Mimik und Gestik, Sprechweise, Bühnenbild und Accessoires). Da all diese Aspekte wohl kaum in wenigen Unterrichtsstunden zu erarbeiten sind, sollte man sich darüber im Klaren sein, was man mit der Sendung erreichen will und kann: sicher nicht eine umfassende Darstellung der Biographie Molières und auch wohl keine erschöpfende inhaltliche und interpretatorische Durchleuchtung der fünf Stücke, aus denen die kurzen Szenen stammen, und schon gar kein komplexer Aufriss des "siècle classique". Welche möglichen Lernziele könnte man also formulieren?

Da die Sendung Einführungscharakter hat, sollten die Schüler durch die biographischen Szenen
• einen groben Überblick über das Leben und Schaffen Molières bekommen
• Molières Einstellung zu einigen Kernfragen seiner Zeit kennen lernen,
• Molières Zeit- und Traditionsgebundenheit als dramatischer Autor sowie seine innovative Kraft und sein Selbstverständnis als Dramatiker sehen

Durch die Auszüge aus den Theaterstücken sollten die Schüler
• die groben strukturellen Zusammenhänge in den vorgestellten Stücken nachvollziehen können (grobes Handlungsmuster, "who is who?" )
• die jeweiligen Leitgedanken, Hauptmotive und Ansätze (komischer) Zeitkritik sehen
• die verschiedenen Arten von Komik erkennen und klassifizieren
• die "mise en scène" mit dem gedruckten Text vergleichen
• die verschiedenen Varianten komischen Theaters kurz charakterisieren können
• ein gewisses metasprachliches Vokabular zum Beschreiben und Interpretieren der Szenen kennen lernen und benutzen.

Übergeordnetes Lernziel sollte es sein, die mit der Sendung erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten bei der gemeinsamen anschließenden Lektüre der Ganzschrift einer Komödie Molières anzuwenden. Die vorliegende Sendung kann so zur Entlastung der eigentlichen Lektürearbeit beitragen und deren Effektivität erhöhen, wenn die Schüler das Gelernte auf einen neuen, vielleicht umfangreicheren Komplex anwenden können (Transfer).

Aus der Fülle der möglichen Aufgabenstellungen ergibt sich das Problem, das Interesse der Schüler wach zu halten. Eine relativ zügige Durchnahme der Sendung ist unerlässlich, da die Schüler sonst ein krasses Missverhältnis empfinden würden zwischen Länge der Sendung und der Dauer ihrer Behandlung im Unterricht. Dies würde mit ziemlicher Sicherheit zu einem Motivationsverlust führen und die ganze Unternehmung in Schüleraugen suspekt machen, nämlich, dass die Sendung nur als Alibi dient, um das Thema Klassik angenehm zu verpacken. Grundsätzlich ist es notwendig, dass bei der Erarbeitung einer Fernsehsendung auch in jeder Stunde "ferngesehen" wird. Ein Zeitaufwand von circa 8 bis 10 Unterrichtsstunden scheint das Maximum zu sein, zumal man für eine anschließende Lektüre eines Stückes mindestens noch einmal diese Stundenzahl wird aufwenden müssen. Aus dem Gesagten ergibt sich auch, dass die Lehrkraft ihren Schülern zuarbeiten muss, z.B. in Form von Zusammenfassungen, Hintergrunderläuterungen, Bereitstellen von Arbeitsblättern, Leitfragen, Strukturschemata, weiterführenden oder begleitenden Texten, usw. Es folgen einige Vorschläge die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben und schon gar nicht der Weisheit letzter Schluss sein sollen.

Konkrete Vorschläge für die Arbeit mit der Sendung im Unterricht

L'Illustre Théâtre en province / Le médecin volant (00:00 – 00:55 / 00:55 – 02:10 / 02:10 – 03:53)

Da die gesamte Sendung in einen biographischen Rahmen eingebettet ist, sollte Molière auch "persönlich" gegenwärtig sein. Zur Unterstreichung der Präsenz des Autors könnte man für die erste Stunde nach einer Vorlage ein übergroßes Porträt anfertigen lassen und es im Klassenzimmer aufhängen. Als Alternative zu einer selbstgefertigten Zeichnung wäre auch eine vergrößerte Fotokopie einer Abbildung denkbar.

Vor dem ersten Erscheinen Molières und seiner Truppe in der Sendung sollte also eine gewisse Spannung oder Vorerwartung erzeugt werden: Die Schüler werden Molière mit größerem Interesse begegnen, wenn sie einige Vorinformationen über seine Jugend bekommen. Dies könnte in der Form geschehen, dass ein kurzer, leicht verständlicher Text über das Leben Molières bis zum Ende seiner Provinztournee vorgetragen wird. (Text 1)

Das Verständnis kann nach einem zweiten Vortrag entweder durch eine "prise de notes", durch Leitfragen oder durch einen kleinen Multiple-Choice-Test kontrolliert und abgesichert werden. An der Tafel könnten so vor der ersten Filmszene kurz die wichtigsten Fakten festgehalten werden (Tafelbild 1), wobei es zweckmäßig wäre, die Schüler eine zweispaltige "feuille de mémorisation" anfertigen zu lassen, die sie fortlaufend ergänzen können. Die linke Spalte könnte den Titel "La vie de Molière", die rechte den Titel "Les pièces de Molière" tragen. Auf diese Weise würde der Aufbau der Mitschrift dem der Sendung entsprechen, und Zusammenhänge zwischen Leben und Theater können deutlicher nachvollzogen werden.

Prinzipiell kann man jetzt entweder durchlaufende Untersuchungsaufträge vergeben und/oder die Sendung szenenweise im Plenum erarbeiten. Welche Vorgehensweise man wählen wird, hängt von der Größe der Gruppe, deren Niveau und Arbeitseinstellung und nicht zuletzt von der Unterrichtssituation und Bereitschaft des Lehrkraft ab, seinen Schülern ein größeres Maß an Selbständigkeit zuzugestehen. Zu überlegen ist auch, wie die Einbindung der vorgestellten Szenen in den Gesamtrahmen des jeweiligen Stückes geschehen soll: entweder durch die Lehrkraft selbst (bringt Zeitersparnis) oder durch Schüler-"Experten" (zwei pro Theaterstück).). Diese "Experten" können anhand einer Inhaltsangabe über "ihr" Stück und die darin vorkommenden Personen und deren Beziehungen zueinander berichten, da eine Ganzlektüre – auch auf Deutsch – nebenher nicht zu leisten wäre.

Nach der biographischen Einleitung kann man die erste Sequenz ohne weitere Vorbereitung vorspielen, wobei man die Schüler auffordern kann, jetzt mehr auf das zu achten, was sie sehen, als auf das, was sie hören. Anschließend kann man entweder durch gezielte Fragen den Aufbau der Sequenz darstellen oder die Schüler einfach berichten lassen, was sie gesehen haben. Vor dem zweiten Vorspielen sollten die Schüler dann die entsprechenden Leitfragen (Arbeitsblatt 1) lesen, sodass die Szene auch inhaltlich erarbeitet werden kann.

Erst danach empfiehlt es sich, den Text der kurzen Szene 4 aus "Le médecin volant" auszuteilen und sie gemeinsam zu lesen – vielleicht werden einige Schüler erstaunt sein, dass es sich bei den Personen um einen "gestandenen" Familienvater samt laszivem Diener und (liebestoller?) Nichte sowie einen "weltberühmten Arzt" handelt. Nachdem die Lehrkraft die Funktion der Szene im Stück dargestellt und den weiteren Verlauf der Farce zusammengefasst hat, kann nach Erarbeitung der Leitfragen die ganze Sequenz kurz an der Tafel zusammengefasst werden (Tafelbild 2). Sollte am Ende der Stunde noch Zeit bleiben, kann man den ersten Teil der Sendung nochmals vorspielen.

Als Hausaufgabe sollten die Schüler sich über die "Commedia dell' arte" und über die "Farce" informieren (Lexikon, Internet) und die wichtigsten Aussagen stichwortartig auf einem Extrablatt mit den entsprechenden Überschriften notieren. Die "Experten", falls vorhanden, müssen für die nächste Stunde die "Précieuses ridicules" bzw. die "École des femmes" vorbereiten, und alle Schüler müssen die entsprechenden Szenen aus den beiden Stücken lesen (vor der Vervielfältigung sollten einige Wortangaben am besten neben die Texte geschrieben werden, um sie leichter lesbar zu machen). Zwei weitere Schüler sollen einen Text 2 über die Preziosität vorbereiten.

Les précieuses ridicules (03:53 - 05:19 / 05:19 - 09:30)

Zu Beginn der folgenden Stunde können die Notizen über die Commedia dell‘ arte und die Farce ausgewertet und in Stichworten an der Tafel festgehalten werden. Rückblickend auf den Beginn der Sendung wäre dann festzustellen, inwieweit Elemente der Farce bzw. der Commedia dell' arte dort nachzuweisen sind.
Ehe nun die beiden Sequenzen zu den "précieuses ridicules" gezeigt werden, kann ein Schüler kurz über das Phänomen der Preziosität berichten, damit der Gegenstand der Diskussion in der ersten Sequenz (03:53 – 05:19) verständlich wird. Bereits nach dem ersten Vorspielen dieser Szene ist deren Inhalt von den Schülern nachvollziehbar bzw. kann mit den entsprechenden Leitfragen (Arbeitsblatt 2) leicht zugänglich gemacht werden. Nach einer kurzen Einführung in das Stück kann man die Schüler auffordern, sich vorzustellen, wie Preziöse aussehen und sich benehmen könnten und dann ihre Erwartungen mit der Szene aus Molières Komödie konfrontieren.

Nach dem gemeinsamen Betrachten der Szenen 5 und 6 aus „Les précieuses ridicules“ (sie wurde ja sprachlich vorbereitet) sollte man die Schüler ihre Eindrücke schildern lassen hinsichtlich Bühnenbild, Aussehen und Kleidung der Personen, ihrer Rede- und Verhaltensweisen sowie ihrer Beziehungen untereinander. Dabei sollte man die Beobachtungsschwerpunkte vorher verteilen, da die Schüler nicht auf alle Aspekte gleichzeitig achten können. Nach der Lektüre der Szene mit verteilten Rollen können in einer kurzen Stillarbeitsphase einige Beispiele für preziöse Sprache im Text gefunden werden. Eine reizvolle kleine Zusatzaufgabe könnte sein, die eine oder andere der gestelzten Wendungen in "normalem" Französisch wiederzugeben.

Mit Hilfe der "Experten" kann nun die gesamte Farce dargestellt und in einem knappen Tafelbild festgehalten werden (Tafelbild 3). Anschließend sollte zum Vergnügen aller die Szene aus den "précieuses ridicules" nochmals vorgespielt werden, ehe man dann unmittelbar zum nächsten Teil übergeht.

L'école des femmes (09:30 – 11:15 / 11:15 – 15:34)

Hier kann man jetzt mehrere Szenenausschnitte des biographischen Teils (09:30 -11:15) anhand von Standbildern deskriptiv erarbeiten (das Verhalten Armandes, der Schauspieler, Molières). Die kurze Lektüre der Leitfragen erlaubt den Schülern wieder, sich beim zweiten Vorspielen der Szene auf das Gefragte zu konzentrieren. Anschließend können resümierend Molières Verhältnis zu Armande bzw. deren wachsende Entfremdung und die möglichen Gründe dafür zur Sprache kommen. Auch werden die Schüler in der Lage sein, die Zielrichtung, die Molière mit seinem Stück im Auge hatte, zusammenzufassen.

Die Tatsache des eminenten Altersunterschiedes zwischen Molière und Armande leitet auf natürliche Weise über zur Thematik der "école des femmes". Bevor die Szene (Akt II, Szene 5) gezeigt wird, sollten die entsprechenden Schüler in der bereits gewohnten Weise in das Stück einführen und mit den Hauptpersonen bekannt machen. Anschließend kann man entweder gleich die Szene vorspielen oder sie zuerst mit verteilten Rollen lesen. Letztere Alternative würde es ermöglichen, Vermutungen hinsichtlich der Inszenierung anzustellen (z.B. Aussehen der Personen, ihre Sprechweise, Arnolphe's Reaktion auf das zunächst anscheinend harmlose Ende des Rendezvous seines Mündels Agnès mit Horace). Will man die Szene noch ein weiteres Mal vorspielen, so wäre auch denkbar, den Ton abzustellen und die Schüler den Dialog kommentieren zu lassen.

Nach einer Zusammenfassung des ganzen Sendungsteils (Tafelbild 4) kann man die Schüler auffordern, die Rolle der Frau in Gesellschaft und Ehe, wie sie sie sehen, zu schildern und die (wahrscheinlichen) Ergebnisse als die Sichtweise Molières in das Tafelbild einarbeiten: Hier wird Molières Modernität bzw. sein für die damalige Zeit fortschrittliches Menschenbild deutlich.

Für die folgenden Stunden sollte wieder in der üblichen Weise zu Hause vorgearbeitet werden: Die "Experten" bereiten "Dom Juan" bzw. "Le malade imaginaire" in der gewohnten Weise vor und alle lesen die entsprechenden Szenen aus den beiden Stücken und fertigen mit Hilfe der Leitfragen (Arbeitsblatt 4) einige Notizen dazu an.

Dom Juan (15:34 – 16:38 / 16:38 – 21:22)

Nach einer kurzen Wiederholung der bisher erzielten bzw. notierten Ergebnisse kann die Lehrkraft kurz selbst auf den Skandal um den "Tartuffe" eingehen, aus dem in der Sendung keine Szene vorgestellt wird. Anschließend kann die biographische Sequenz (15:34 – 16:38) vorgespielt und das Verständnis entweder mit den Leitfragen oder mit vrai/faux-Alternativen überprüft werden. Jetzt könnte man zur Abwechslung auch einmal sofort die Szene aus "Dom Juan" gemeinsam mit verteilten Rollen lesen und die Schüler Fragen an die Experten richten lassen, was vor und nach dieser Szene im Stück passiert. Dies gibt den Experten die Möglichkeit, von der konkreten Szene aus sozusagen in Vor- und Rückblenden den Inhalt des Stückes zu präsentieren. Vor dem Vorspielen der Szene aus "Dom Juan" (Akt II, Szene 5) sollten sich die Schüler überlegen, wie sie sie inszenieren würden (la forêt, l'édifice, le tombeau, la statue, le comportement de Sganarelle et de Dom Juan, la réaction de la statue). Nach dem Betrachten sollen die Schüler die Szene beschreiben und sie mit ihren eigenen, vielleicht vorher schriftlich festgehaltenen Inszenierungsideen konfrontieren.

Mithilfe der Leitfragen und der Diskussionsbeiträge kann wieder eine schriftliche Zusammenfassung der gesamten Sequenzen erfolgen (Tafelbild 5).

Le malade imaginaire (21 :22 – 24 :09 / 24 :09 – 29 :32)

Vor Beginn des letzten Teils sollte die Lehrkraft auf das Alter von Molière (51) und Armande (31) hinweisen. Beim ersten Vorspielen der biographischen Szene (21:22 – 24:09) sollen die Schüler auf das achten, was sie sehen, und anschließend möglichst viele Einzelheiten schildern. Nach dem zweiten Betrachten der Szene kann man mit den Leitfragen (Arbeitsblatt 5) die wichtigsten Zusammenhänge aufarbeiten.

Ehe man die Szene aus "Le malade imaginaire" vorspielt, sollte im Rückgriff auf den ersten Teil der Sendung ("Le médecin volant") kurz noch einmal auf die Rolle verwiesen werden, welche die Ärzte in den Stücken Molières spielen. Dann kann man die Schüler fragen, was sie sich unter einem "malade imaginaire" vorstellen. Möglicherweise kommen Äußerungen, die der Gestalt des Argan recht genau entsprechen (se croit malade sans l'être vraiment, veut attirer l'attention de tous, est égoïste, ne pense qu'à lui-même, a des problèmes dans sa vie et se réfugie dans une maladie, dépense beaucoup d'argent à l'achat de ses médicaments, etc. ). Die Experten kommentieren und ergänzen die Äußerungen ihrer Mitschüler, sodass sich die Lehrkraft hier im Hintergrund halten kann. Auf diese Weise werden die Schüler mit dem Stück und den Hauptpersonen bekannt gemacht, können die Szene in einen größeren Zusammenhang einordnen und sie somit besser verstehen. Man lässt sie jetzt entweder zuerst mit verteilten Rollen lesen und mit Hilfe der Leitfragen inhaltlich erarbeiten, oder man spielt sie zuerst vor und lässt die Schüler im Anschluss daran sich zur Inszenierung (costumes, accessoires, langage, mimique) äußern. Vorausgesetzt wird bei der zweiten Vorgehensweise allerdings eine in häuslicher Vorbereitungsarbeit erworbene gute Textkenntnis.

Es bleibt noch, die Zusammenfassung der letzten Sequenz in die "feuille de mémorisation" zu übertragen (Tafelbild 6).

Schlussbetrachtung

In einer Art schematischem Überblick sollten in der nächsten Stunde noch einige Dinge besprochen und aufgezeichnet werden, welche die Sendung insgesamt betreffen. Zu denken wäre dabei an eine schematische Darstellung von Molières Theater (Tafelbild 7) und der Form von Komik (Tafelbild 8), an ein "lexique de l'époque classique" (in das man den Begriff wie "préciosité", "salon", "honnête homme", "bienséance", "la règle des trois unités", "la vraisemblance", etc. aufnehmen könnte), einen Bericht der Schüler oder Gruppen, die mit durchlaufenden Untersuchungsaufträgen betraut waren, sowie an die Erstellung eines "centre d'intérêt" zum Thema "Theater". Wie viel die Lehrkraft hier vorgibt bzw. wie viel bereits z.B. in Form durchlaufender Arbeitsaufträge zusammengestellt worden ist, wird von Fall zu Fall verschieden sein. Den Abschluss der Arbeit mit der Sendung sollte, wenn irgend möglich, die Vorführung der gesamten Sendung ohne Unterbrechung bilden – sicherlich zur wohlverdienten Entspannung der Lehrkraft und zum unbeschwerten Vergnügen der Schüler.

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Autor/in
Martin Dürr