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Experiment Verwandtschaft

Mensch Affe | Unterricht

STAND
Autor/in
Silke Harrer

Die Frage nach der Herkunft der heute lebenden Organismen einschließlich des Menschen bewegt uns alle, denn sie gehört zu unserem Weltverständnis und zum Selbstverständnis des Menschen. Daher ist das Thema Evolution in den Bildungsplänen des Biologieunterrichtes aller Schularten vertreten. Die Schülerinnen und Schüler sollen Einblicke in Denkmodelle und die Evolutionstheorie erhalten. Es soll ein Eindruck von der Entwicklung der Lebewesen in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen vermittelt werden. Besondere Berücksichtigung soll dabei der Mensch erfahren. Seine Stellung im natürlichen System soll verdeutlicht werden und die Besonderheiten in Bezug auf seine biologische und kulturelle Evolution sollen herausgearbeitet werden. Aufgrund des hohen Abstraktheitsgrades der evolutionären Sachverhalte kann die vertiefende Behandlung erst in höheren Klassenstufen erfolgen. Als grundsätzliche Vorgehensweise bietet sich folgende an:



Teil 1: Überblick über die Vielfalt der heutigen Organismen und die Stammesgeschichte der Lebewesen

Teil 2: Beweise für die Stammesgeschichte wie z.B. Fossilien und Altersdatierung; in der Sekundarstufe II auch molekularbiologische Methoden

Teil 3: Die Evolutionsfaktoren und Darwins Evolutionstheorie

Teil 4: Der Mensch – Teil des natürlichen Systems und damit Teilnehmer an der Evolution.

Collage - Lucy, Homo rudolfensis, Homo erectus, Paranthropus Boisei, Neandertaler, Homo sapiens sapiens (Foto: SWR)
3 Millionen Jahre Menschheitsgeschichte - verwandte Wesen

Für die Erarbeitung von Teil 4 kann „Mensch Affe - Experiment Verwandtschaft“ zentrales Medium sein. Der Film fasst sehr anschaulich die wesentlichen Schritte der Menschwerdung zusammen. Grundsätzlich ist das Zeigen des Filmes am Abschluss der Einheit „Evolution Mensch“ als Zusammenfassung zu empfehlen. Liegt den Schülern hierbei ein einfacher Hominidenstammbaum vor, dann können sie in diesem die wesentlichen im Film genannten neuen Evolutionsmerkmale bei der jeweiligen Gruppe stichwortartig festhalten.



Genauso sinnvoll ist der Einsatz des Films in einzelnen Schritten zur Erarbeitung der Teilthemen wie zum Beispiel die Entwicklung des aufrechten Ganges. Bei der Erarbeitung dieses Themas in einer Unterrichtsstunde Stunde bietet sich folgende Vorgehensweise an:



Einstieg: Stummfilmsequenz Filmminute 6.20 – 7.10 mit anschließender Diskussion des Gesehenen und Benennung des Themas.

Hinführung:

- Vorstellung der Akteure und des Gesamtzusammenhanges von „Mensch Affe - Experiment Verwandtschaft“, durch Zeigen der ersten drei Filmminuten

- Austeilen des Arbeitsblattes und kurze Erläuterung der Beobachtungsaufträge

Erarbeitung: Zeigen von Film (Filmmin. 3.00 bis 11.30) und Bearbeitung des Arbeitsblattes „Aufrechter Gang“ in Partnerarbeit

Lernzielkontrolle: Die bereits bekannten Evolutionsfaktoren werden sollen benannt und auf das heute erarbeitet angewendet werden (Mutation – Selektion – Rekombination – Gendrift)

Alle Themen zum Schwerpunkt Experiment Verwandtschaft

Vom Ein- zum Vielzeller

So exotisch manche von ihnen auch aussehen mögen – den Tieren ist der Mensch ähnlicher, als man auf den ersten Blick glauben mag. Denn unser Körper ist ein Archiv der Evolution. Die Durchsichtigkeit unserer Augen-Hornhaut, die aus Kollagen besteht, das auch Quallen durchsichtig macht, zeigt dies ebenso deutlich wie unsere Haare, die ein Relikt aus unserer Säugetier-Vergangenheit sind. Der Mediziner Aart Gisolf, Paläontologe Oliver Sandrock und Axel Wagner, Biologe und Wissenschaftsjournalist, präsentieren unsere tierische Vergangenheit in bisher ungesehen Bildwelten. Sie machen sich auf eine abenteuerliche Spurensuche und begegnen jenen tierischen Verwandten, die in der Anatomie des menschlichen Körpers erhalten blieben: Fossilien und ihre seit Urzeiten unverändert noch heute lebenden Nachfahren. Mit Zeitreisen und Studio-Aktionen liefert „Experiment Verwandtschaft – Das Tier in Dir“ interessante Antworten auf die Frage, warum wir heute so aussehen, wie wir aussehen. Folge 1 der dreiteiligen Dokumentation beschreibt den Weg unserer Urverwandten vom Einzeller zum Vielzeller.

Planet Schule: Experiment Verwandtschaft - Das Tier in Dir: Vom Ein- zum Vielzeller WDR Fernsehen

Vom Fisch zum Lurch

Der Mensch ist ein Wasserwesen. Denn in den Urozeanen der Erdgeschichte liegen unsere tierischen Wurzeln. Dies zeigt Teil 2 der Dokumentation „Das Tier in Dir“ aus der Reihe „Experiment Verwandtschaft“ mit ungewöhnlichen Einblicken in den menschlichen Körper und in dessen Vergangenheit. Noch heute werden beim Embryo zwischen den Fingern Schwimmhäute angelegt, die sich erst später zurückbilden. Ebenso wurden unser Kopf und das Baupatent der Wirbelsäule im Urmeer angelegt. Und auch Lungen bildeten sich – wie bei jedem menschlichen Embryo – einst als Darmaussackungen von Wasserlebewesen, ähnlich dem noch heute lebenden Lungenfisch. Mit ungewöhnlichen Studiogästen, besonderen Kameratechniken und aus Computertomografien generierte 3D-Animationen zeigen Aart Gisolf, Oliver Sandrock und Axel Wagner, wie viel Fisch im Menschen zu finden ist. Auch medizinische Aspekte des tierischen Erbes werden beleuchtet. So zeigen sich bei manchen Patienten im Halsbereich Vertiefungen, die Halsfisteln. Ein Rücksprung der Evolution und eine anatomische Erinnerung an die Kiemen unserer Fischverwandten.

Planet Schule: Experiment Verwandtschaft - Das Tier in Dir: Vom Fisch zum Lurch WDR Fernsehen

Vom Reptil zum Säuger

Die Evolution macht den Menschen zu einer lebenden Verbindung mit der Vergangenheit des blauen Planeten. Dies ist auch der Inhalt von Teil 3 der Dokumentation „Das Tier in Dir“ aus der Reihe „Experiment Verwandtschaft“. Besonders deutlich zeigen sich unsere tierischen Wurzeln an den Patenten der Natur, denen wir verdanken, an Land leben zu können. Stabile Knochen, Muskulatur und Extremitäten etwa haben wir von den Amphibien geerbt, den ersten Landwirbeltieren. Und was eine Schlange vor der Austrocknung schützt, ist auch in der Haut des Menschen als Verdunstungsschutz zu finden: Keratin aus Hornzellen. Auch unsere Fingernägel stammen aus der Reptilienzeit. Vermutlich waren sie einst Krallen und haben sich erst bei unseren Primatenvorfahren für das Hangeln von Ast zu Ast abgeflacht. Doch Teil 3 des Projektes zeigt auch, dass wir unsere Existenz einer Katastrophe verdanken, die für unsere Säugetiervorfahren die große Chance eröffnete, aus dem Schatten der Dinosaurier herauszutreten. Eine bildstarke und abenteuerliche Zeitreise durch den Körper des Menschen, die uns vor Augen führt, dass wir nicht die Krone der Schöpfung sind, sondern nur ein Teil von ihr.

Planet Schule: Experiment Verwandtschaft - Das Tier in Dir: Vom Reptil zum Säuger WDR Fernsehen

Mensch Affe

Was haben wir mit unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, gemeinsam? Was trennt uns von ihnen? Diese Fragen sollen uns Sina und Oliver in einem außergewöhnlichen TV-Experiment beantworten.
Sina ist ein Schimpanse und Oliver ist ein Mensch, ein Wissenschaftler: Dr. Oliver Sandrock. Als Paläontologe beschäftigt er sich mit den Wurzeln des Menschen, also auch mit seiner eigenen Herkunft und dem kleinen-großen Unterschied zwischen uns und einem Affen. Durch Zeitreisen, die Oliver für uns zu unseren Urahnen unternimmt, werden wir mit ihm Antworten suchen auf die Frage, ob der Mensch vom Affen abstammt und warum sich beide so ähnlich sehen. Oliver besucht auf seiner Expedition in die Vergangenheit die wichtigsten Urahnen des Menschen, die mal mehr mit Sina, mal mehr mit ihm gemeinsam haben. Er beginnt seine Spurensuche in einer Zeit rund dreieinhalb Millionen Jahre vor heute, als unsere Vorfahren das Laufen auf zwei Beinen lernten.
Die inhaltlichen Säulen des Beitrags sind aufrechter Gang, Werkzeuggebrauch, Entwicklung von Sprache, die „Wanderung“ von Afrika nach Europa sowie die kulturelle Entwicklung und natürlich der direkte Vergleich von Oliver und Sina: das „Experiment Verwandtschaft“.

Experiment Verwandtschaft SWR Fernsehen

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Autor/in
Silke Harrer