Zwei Stöche stehen nebeneinander auf einer Wiese (Foto: Imago/imagebroker)

Lebensräume · Auf Feldern und Wiesen

Der Storch | Unterricht

Stand
Autor/in
Karl-Heinz Renner

Methodisch-didaktische Hinweise

Zunächst kann der Abschnitt „Störche in Deutschland” in der Grundschule zum Einsatz kommen, um die Kinder mit dem Tier bekannt zu machen, während sie sich mit dem alten Kinderlied: „Auf unserer Wiese gehet was, watet durch die Sümpfe, hat ein...” beschäftigen oder bevor sie sich mit einem Storchenmärchen oder einer Geschichte über den Storch befassen. Im Biologieunterricht der Orientierungsstufe „lernen die Schülerinnen und Schüler den Zusammenhang zwischen Körperbau und Flugfähigkeit der Vögel kennen. Sie erfahren, daß diese Tiere an ihren Lebensraum angepasst sind, und verstehen, dass Vögel als Anzeiger für die Veränderung von Lebensräumen und deren Vernetzung Bedeutung haben.” Fächerverbindend können im Erdkundeunterricht, der sich mit Großräumen in Europa auseinandersetzt, die Überwinterung der Vögel und der Vogelzug behandelt werden. Was liegt näher, als Beispiel hierfür den Weißstorch auszuwählen. Konkrete Arbeitsaufträge werden an einzelne Gruppen oder an alle Schüler in der Klasse vergeben:

● An welchen Körpermerkmalen erkennst Du den Weißstorch?

● Wie muß der Lebensraum beschaffen sein, damit sich ein Storchenpaar wohlfühlt und einen Horst baut?

● Welches sind die Nahrungstiere des Storchs?

● Schildere den Nestbau der Störche!

● Stelle das Verhalten der Störche von der Paarbindung bis zur Eiablage dar.

● Beschreibe das Brutverhalten und das Verhalten der Altvögel, das mit dem Füttern und der Aufzucht der Jungtiere in Zusammenhang steht.

● Berichte über das Schlüpfen der Jungtiere und ihre Entwicklung bis zum ersten Verlassen des Nestes.

● Vergleiche die Nistplätze zusammen mit ihrem Umfeld in Deutschland, Spanien und Portugal.

● Suche im Atlas die Orte/Städte Oettingen am Nördlinger Ries, Cáceres in der Extremadura Spaniens und Sines an der Atlantikküste Portugals, in denen bzw. in deren Nähe sich die im Film gezeigten Storchenhorste befinden, und markiere die drei Punkte auf einer Europakarte.

● Zeichne in eine Karte, auf der Europa und Afrika dargestellt sind, die Zugwege der „West- und Oststörche” ein.

Im Biologieunterricht der Sekundarstufe II kann der Film bei „ausgewählten Themen der Ethologie” zum Einsatz kommen. Das Verhaltensrepertoire der Weißstörche lässt sich anhand unterschiedlichster Bildfolgen durch gezielte Fragen erarbeiten. Insbesondere können hier Themen wie Partnerbindung und Nestbindung, Brutverhalten und Brutpflege besprochen werden. Auch Mechanismen der Aggression und Aggressionshemmung lassen sich behandeln, wenn man z.B. das Begrüßungsritual der Störche untersucht: der Kopf wird nach hinten auf den Rücken gelegt und geklappert. Nach Eibl-Eibesfeldt ist dies als „demonstratives Wegkehren der Waffen” zu interpretieren. Beim Drohverhalten ist im Unterschied dazu die Schnabelspitze auf den Gegner gerichtet. Dies zeigt die Haltung der Störche beim Angriff der Silbermöwe im Streit um den Nistplatz und das umorientierte Verhalten des einen Storchs gegenüber seinem Partner in derselben Konfliktsituation.

Fächerverbindendes Arbeiten in der Orientierungsstufe zusammen mit dem Fach Deutsch: Nach dem Duden bedeutet Adebar (mhd. odebar, ahd. odebero) Segenbringer und ist wohl volksetymologisch umgedeutet aus dem germ. udafaran = Sumpfgänger. Storch (mhd. storch, storc, ahd. stor[a]h) hat die Bedeutung: der Stelzer. Die Schüler erweitern ihre Ausdrucksfähigkeit, indem sie Erzählungen nach literarischen Mustern gestalten. Hier lassen sich Märchen, Fabeln oder Geschichten über den Storch einsetzen (Beispiele: Äsop: Wie’s dem Storch mit dem Wolf erging; G.E. Lessing: Der Fuchs und der Storch; Hitopadesa [altindische Fabelsammlung]: Vom Storch, den Fischen und dem Krebs [In: Fabeln, Parabeln und Gleichnisse; Hrsg. Reinhard Dithmar; dtv-bibliothek]; Wilhelm Hauff: Die Geschichte vom Kalif Storch; Richard von Volkmann-Leander: Wie der Storch seine langen Beine bekam; Hans Christian Andersen: Die Störche). Auch der Weißstorch selbst oder sein Verhalten können anhand des Filmes beschrieben werden. Die entstandenen Texte werden von den Schülern vorgelesen und von den Biologie- bzw. Deutschlehrern aus deren jeweils unterschiedlicher Sichtweise analysiert. Fächerverbindendes Arbeiten in der Orientierungsstufe (Latein): Hier bietet sich im Sprachunterricht die Fabel „De vulpecula et ciconia” an. Fächerverbindendes Arbeiten in der Orientierungsstufe zusammen mit dem Fach Französisch: Ausgehend von der Postkarte zur gewünschten Zweisprachigkeit: „GRAND-PÈRE; POURQUOI N’Y A-T-IL PLUS DE CIGOGNES EN ALSACE?”, fragt der kleiner Junge seinen Großvater, der ihm antwortet: „WEISCH BUE, WENN D’STOERICK UEWERS ELSASS FLIEJE; HEERE SE UEWERALL FRANZEESCH REEDE, DANN MEINE SE; SIE WÄRE NOCH NIT ANKUMME UN FLIEJE WIDDERSCH” kann die Notwendigkeit, fremde Sprachen zu lernen, deutlich gemacht werden, und es können einfache Texte über den Storch und sein Verhalten in der Sprache des Nachbarn entstehen.

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Von der Raupe zum Schmetterling

Die Verwandlung einer unscheinbaren, wurmförmigen Raupe in einen prachtvollen Schmetterling ist ein faszinierendes Naturschauspiel. Anhand der Entwicklung eines Schwalbenschwanzes, vom Ei über verschiedene Raupenstadien zum geschlechtsreifen Falter, erleben die Zuschauer exemplarisch das Phänomen der Metamorphose. Extreme Makro-Aufnahmen gewähren Einblicke in den Bauplan der Insekten und in ihre Ökologie.

Tiere und Pflanzen SWR

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Karl-Heinz Renner