Bild des jungen Charles Darwin (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Darwins Reise zur Evolution | Unterricht

Stand
Autor/in
Thomas Schmid

Bezug zu den Bildungsplänen

Zu den elementaren Zielen naturwissenschaftlichen Unterrichtens gehört der Kompetenzerwerb durch bestimmte Denk- und Arbeitsweisen. Schülerinnen und Schüler sollen beispielsweise "Besonderheiten finden" und "Hypothesen bilden", sie sollen "gewonnene Erkenntnisse bewerten und gegebenenfalls anwenden" sowie "Ergebnisse reflektieren und diskutieren". Als biologische Inhalte sind in den Bildungsplänen explizit die Artenvielfalt, die Angepasstheit von Tieren an das Leben an Land, in der Luft oder im Wasser in Körperbau, Funktion und artspezifischem Verhalten und nicht zuletzt die Entwicklung des Lebens ausgewiesen. Der Film "Darwins Reise zur Evolution" führt in eindrücklicher Weise an diese vielfältigen Aspekte naturwissenschaftlichen Lernens heran.

Beschreibung des Unterrichtsablaufs/Hinweise für Lehrer

Zu Beginn des Unterrichts präsentiert die Lehrkraft die Abbildung des Riesenhirsches, beispielsweise per Folie (AB1 ohne die aufgeführten Aussagen!). Der Klasse wird verdeutlicht, dass es anschließend darum geht, durch die Betrachtung des Skeletts und den Größenvergleich mit dem Menschen Erkenntnisse über die Lebensweise dieses ausgestorbenen Tieres zu gewinnen.

Nun werden die sieben Aussagen (AB1) vorgelesen, aber noch nicht eingeblendet. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert in Einzelarbeit die jeweils genannte Information mit richtig oder falsch zu bewerten, dazu können Notizen gemacht werden. In einer zweiten Phase werden die Aussagen zum Bild Schritt für Schritt eingeblendet. Im Klassengespräch kommen die Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler zur Geltung und werden zusätzlich begründet und gegebenenfalls korrigierend besprochen (siehe Lösung zu AB1). In diesem Unterrichtsabschnitt ist es wichtig, die jeweilige Entscheidungsfindung durch naturwissenschaftliche Methoden bewusst zu machen.
Nun folgt ein kurzer Lehrervortrag, der die gerade angewandte Vorgehensweise (durch Betrachtung und Beobachtung Vermutungen anstellen und Erkenntnisse gewinnen) betont und gleichzeitig verdeutlicht, dass berühmte Naturforscher in ähnlicher Weise bahnbrechende neue naturwissenschaftliche Theorien entwickeln konnten. Charles Darwin wird genannt und Vorwissen der Klasse zu seiner Person kurz abgefragt.

Bevor der Film "Darwins Reise zur Evolution" gezeigt wird, sollte das passende Arbeitsblatt (AB2) ausgegeben werden, damit sich die Schülerinnen und Schüler vorab informieren, auf was im Folgenden zu achten ist: Darwins Beobachtungen, Vermutungen und Erkenntnisse, seine Grundfragen zur Evolution, die Reaktion auf seine Veröffentlichung sowie der heutige Forschungsstand diesbezüglich. Dann wird der Film gezeigt.

Im Anschluss können in Partnerarbeit oder in Kleinstgruppen (höchstens zu dritt) die Lösungen erarbeitet und zum Abschluss des Unterrichts im Plenum verglichen werden. Es bietet sich an mittels eines weiteren Arbeitsblattes (AB3) das Gesehene zu Hause zu vertiefen. Die entscheidenden Stationen von Darwins Reise und seine wichtigsten Erkenntnisse werden so wiederholt.

Am Beginn einer Folgestunde kann das Rätsel (AB4) eingesetzt werden. Die Schülerinnen und Schüler werden dadurch rasch in Darwins Gedankenwelt zurückgeführt. Der Evolutionsbegriff ist nun definiert, also kann an den verschiedenen Aspekten der Thematik weitergearbeitet werden.

Spielszene: Darwin arbeitet am Schreibtisch (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
In England schreibt Darwin sein Werk "Über die Entstehung der Arten" Bild in Detailansicht öffnen
Farbige Zeichnung zweier verschiedener Finken (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Finken untermauern Darwins Theorie zur Entstehung der Arten Bild in Detailansicht öffnen

Methodische Erläuterungen

Der Film "Darwins Reise zur Evolution" eignet sich ausgezeichnet für den Einstieg in die Einheit "Entwicklung des Lebens". Da dieses Thema ausschließlich in höheren Klassen Unterrichtsinhalt ist, bietet es sich an, die Schülerinnen und Schüler die Erkenntnisprozesse Darwins (und weiterer Naturwissenschaftler) quasi im Kleinen nachvollziehen zu lassen.
Zu Beginn des Unterrichts wird deshalb bereits angeeignetes Fachwissen mittels der Bewertung der Aussagen zur Lebensweise des Riesenhirsches (AB1) angewendet. Dabei ist die Zweischrittigkeit (erst Einzelarbeit, dann Besprechung im Plenum) wichtig. Gleichzeitig deutet sich in dieser Anfangsphase bereits Darwins Vorgehen hinsichtlich seines allmählichen Erkenntnisgewinns bis hin zur detaillierten Ausarbeitung seiner Evolutionstheorie an. Der Film und die dazu passende Beschäftigung mit den Aufgaben (AB2) zeigen dies in aller Deutlichkeit. Für die Schülerinnen und Schüler werden so die Grundlagen zur weiteren Bearbeitung der Thematik gelegt. Denn Darwins Ausgangsfragen, der Begriff "Evolution" und einige ihrer Mechanismen bilden zentrale Inhalte dieser naturwissenschaftlichen Stunde. Das Filmende, die empörte Reaktion einiger Zeitgenossen Darwins sowie kurze Informationen zum derzeitigen Forschungsstand bieten zusätzlich Anknüpfungspunkte für die "Weiterreise" in Sachen Evolution.

Stand
Autor/in
Thomas Schmid