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Brücken können vom Wind zum Schwingen gebracht werden. Die Ingenieure testen heute Modelle von großen Brücken zuvor im Windkanal, um Schwingungskatastrophen zu verhindern.

Häufig wird in diesem Zusammenhang von "Resonanzkatastrophen" gesprochen. Jeder Körper hat bestimmte bevorzugte Schwingungsfrequenzen, mit denen er anfängt zu schwingen.

Brücke

Golden Gate Bridge © Mauritius

Diese nennt man "Eigen-frequenzen". Von Resonanz spricht man bei einer kontinuier-lichen Schwingungsanregung durch andere Schwingungen.
Wind hat jedoch nicht den Charakter einer Schwingung.
Der Wind bläst zwar auch stoßweise aber insgesamt doch eher gleichmäßig. Insofern ist die Bezeichnung "Resonanz" hier irreführend.

Deshalb beschreibt der Begriff "Schwingungskatastrophe" das Phänomen der schwingenden Brücken besser als "Resonanzkatastrophe".

Sängerknaben

Nicht nur Brücken können überraschend beginnen zu schwingen. Unbeabsichtigte Schwingungen begleiten den Alltag. In der Straßenbahn ist eine Scheibe lose und fängt an zu klirren, im Auto klappert irgendetwas im Belüftungssystem und nervt, weil man es nicht abstellen kann, die Waschmaschine des Nachbarn schleudert und das Geschirr im eigenen Küchenregal fängt an zu scheppern.

Ein weiteres Beispiel für eine nicht ungefährliche Schwingungskatastrophe mit weitaus glimpflicherem Ausgang als der Brückeneinsturz war das Konzert der Wiener Sängerknaben 1988 in Australien. Die zum Teil sehr hohen Tonlagen versetzten die Decke des Konzertsaales in Schwingung, sodass Teile des Putzes sich lösten und in den Zuschauerraum fielen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Versuchen Sie selbst, Dinge mit Tönen in Schwingung zu versetzen, und begeben Sie sich in das interaktive
Akustik-Labor!

Ob der Putz wohl hält? Der Gesang eines Chores kann schon mal den Putz von der Decke fallen lassen. © dpa