Fresszellen

Sprechertext:
Ilja Metschnikow findet im Körper des Menschen Abwehrzellen, die Krankheitserreger regelrecht auffressen: Die Makrophagen oder Fresszellen. Sie sind Teil der unspezifischen Abwehr.

Ilja Iljitsch Metschnikow (1845-1916) zählt zu den Pionieren auf dem Gebiet der Immunologie. Er machte im Jahre 1884 eine überraschende Entdeckung: Bestimmte weiße Blutzellen können Fremdkörper aufnehmen und verdauen. Damit hatte er einen wichtigen Abwehrmechanismus gefunden, der den Menschen vor Krankheitserregern schützt.

Metschnikow hatte sich lange mit der Erforschung einfacher Meeresorganismen beschäftigt. Ein Experiment wies ihm den richtigen Weg. Er stach einen Rosendorn in die Larve eines Seesterns und beobachtete, dass Zellen zu dem Dorn wanderten. In diesem Vorgang sah der russische Gelehrte eine Abwehrstrategie des Organismus. Die Zellen waren sogar in der Lage, Farbstoffpartikel aufzunehmen und abzubauen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Phagozytose. Entscheidend war Metschnikows Nachweis, dass solche Fresszellen auch im Körper des Menschen aktiv sind. Sie sind wesentlicher Bestandteil der unspezifischen Abwehr.
Metschnikows Vorstellungen stießen zunächst auf Ablehnung, wurden dann aber doch in der Fachwelt anerkannt. Zusammen mit Paul Ehrlich bekam er 1908 den Medizinnobelpreis.