Malaria

Sprechertext:
Charles Lavaran entdeckt, dass die Malaria von Parasiten ausgelöst wird, die Blutzellen zerstören. Ronald Ross klärt später den Lebenszyklus der Malariaparasiten auf, die von Anophelesmücken auf den Menschen übertragen werden.

Charles Louis Alphonse Laveran (1845-1922) und Ronald Ross (1857-1932) fahndeten jahrelang nach der Ursache der Malaria. Die auch "Sumpffieber" genannte Erkrankung verursachte vor allem in den Tropen alarmierend viele Todesfälle unter Soldaten, aber natürlich auch unter der Zivilbevölkerung. Dem detektivischen Spürsinn der beiden Mediziner verdanken wir die Erkenntnis, dass bestimmte Parasiten Malaria verursachen, die von Anophelesmücken auf den Menschen übertragen werden.

Ursprünglich vermutete man, schädliche Sumpfgase seien die Auslöser der gefürchteten Malaria. Der französische Militärarzt Laveran gab sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden. Systematisch untersuchte er das Blut von Malariakranken und fand auffällige Veränderungen: Die roten Blutzellen waren von Parasiten geschädigt - Einzellern, sogenannten Protozoen. Für diese Entdeckung erhielt Laveran 1907 den Nobelpreis für Medizin.
Zwar war nun die Krankheitsursache bekannt, aber die Übertragung blieb vorerst ungeklärt. Erst dem britischen Militärarzt Ronald Ross gelang es, die Malariaerreger in Anophelesmücken nachzuweisen. Er hat auch den Entwicklungszyklus des gefährlichen Malariaparasiten Plasmodium falciparum aufgeklärt. Dieser durchläuft in der Mücke und im Menschen mehrere Entwicklungsstadien. Ross erhielt den Nobelpreis für Medizin im Jahre 1902.