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Vovinam in Vietnam

Vovinam-Kämpfer

Viet Vo dao, vietnamesische Kampfkünste, sind über 2000 Jahre alt. Die junge Variante Vovinam entstand in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts im Widerstand gegen die Kolonialmacht Frankreich. Man suchte eine Kampftechnik, mit der die kleinen, aber schnellen Vietnamesen eine möglichst große Wirkung erzielten.

Das Ergebnis ist spektakulär:
"Sie schleichen sich an wie eine Schlange, steigen hoch wie ein Kranich und stürzen sich wie ein Tiger brüllend auf den Gegner."

Phuong beherrscht diese Techniken perfekt, und das harte Vovinam-Training kommt ihr auch bei den paramilitärischen Übungen der Dorfverteidigung zugute. Die junge Frau lebt mit ihrer Familie in Ho Chi Minh Stadt. Im Bezirk Q8 haben sie eine kleine private Näherei, die Kleidungsstücke für den Export herstellt.


Phuc, ein junger Landwirt aus dem Mekong-Delta, hilft seinen Eltern bei der Apfelsinenernte und beim Verkauf von Boot zu Boot auf dem schwimmenden Markt von Phong Dien. Auch er ist ein begeisterter Vovinam-Sportler und will dies wie Phuong bei den nationalen Meisterschaften in Na Thrang unter Beweis stellen.


Doch Vovinam ist nicht nur martialischer Kampf, es ist eine "Philosophie, die auf innere Ausgewogenheit abzielt, Menschen formen will, die verantwortungsbewusst sind und nicht auf Abwege geraten." Das betont Le Sang, der über 80-jährige Meister und Vordenker. Er lebt heute in Ho Chi Minh Stadt, dem ehemaligen Saigon, immer noch pulsierende Metropole im Süden Vietnams. Le Sang hat die Anfänge des Vovinam persönlich miterlebt, damals im Norden, in Hanoi.


Ein Film von Tilman Büttner


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