Spechtarten in den Wäldern Mitteleuropas

Buntspecht (Dendrocopos major)
BuntspechtEinmal einem Buntspecht zu begegnen, ist gar nicht unwahrscheinlich. Er ist nämlich der Specht, der in unseren Wäldern am meisten vorkommt. Buntspechte sind zwischen 20 und 24 cm groß, schwarz-weiß gefiedert und haben unter dem Schwanz einen knallroten Fleck. Ein Männchen kann man an dem roten Federstreifen im Nacken erkennen. Im Sommer fressen die Buntspechte am liebsten Insekten und Larven, besonders Käfer sind eine Köstlichkeit. Im Winter begnügen sie sich dann mit Nüssen und Samen. Das Trommeln der Buntspechte ist zuweilen schon im Dezember zu hören, ab Februar intensiver. Damit versuchen Buntspecht-Männchen ihr Revier zu markieren und ein Weibchen anzulocken. In höheren Berglagen setzt die Paarbildung später ein. Die wichtigsten Lebensräume für den Buntspecht sind Laubwälder, Wälder mit alten Bäumen, Eichen, Buchen, Eschen, in denen sie Nahrung und Höhlen finden. Buntspechte finden sich häufig auch in Parkanlagen – wie auch dem Favoritepark in Ludwigsburg. Manchmal benutzen Buntspechte zum Höhlenbau sogar Pfosten in der Landschaft, wie beispielsweise alte Telefonmasten oder neuerdings auch Fassaden mit Styropormantel.

Ist die Brautwerbung erfolgreich, baut das Spechtpaar gemeinsam eine Spechthöhle. Für den Bau der Höhle benötigen sie zwei bis vier Wochen. Auf einen kurzen waagerechten Gang folgt eine senkrechte Höhle, in die das Weibchen bis zu sieben Eier legt. Spechte sind ausgesprochen schnelle Brüter. Nach einer Brutdauer von nur achteinhalb bis neun Tagen schlüpfen die Jungen, die anfangs noch nackt und blind sind. In den ersten Tagen müssen sie daher von den Eltern pausenlos gewärmt werden. In der Fachsprache nennt man das „Hudern“. Die Nesthocker werden drei Wochen lang von den Altvögeln gefüttert, bis sie schließlich selbst flugfähig sind. Männliche und weibliche Jungspechte haben einen roten Scheitel. Buntspechte haben ihre Höhlen vorzugsweise in alten Bäumen. Manchmal liegt die Höhle nur einen halben bis einen Meter über dem Boden, das erleichtert dem Spechtforscher natürlich die Arbeit. Viele Höhlen finden sich jedoch auch in größerer Höhe.

Verlassene oder halbfertige Spechthöhlen sind ein beliebter Unterschlupf für Meisen, Kleiber, Eulen, Hohltauben oder Dohlen. Selbst Siebenschläfer und Marder richten ihre Wochenstuben gerne in fertigen Spechthöhlen ein.

Der Bestand der Buntspechte ist hierzulande im Moment nicht bedroht. Da jedoch Buntspechte in den Laubwäldern Mitteleuropas den Schwerpunkt ihrer Verbreitung haben, sollten wir sehr darauf achten, dass seine Bestände nicht zurückgehen.

[Real PlayerReal-Video: Buntspecht [1:03 Min.]
[Real PlayerReal-Video: Buntspecht beim Höhlenbau [0:41 Min.]


[ Buntspecht trommelt ]
[ Buntspechte bei der Paarbildung ]
[ Buntspechte – einzelnes Kieksen ]
[ Buntspechte – Rährufe bei Brutablösung ]
[ Buntspecht – Schrei beim Auftauchen eines Feindes ]


Grünspecht (Picus viridis)
GrünspechtWie der Name schon sagt, hat der Grünspecht ein grünes Gefieder. Er ist besonders leicht an seiner „Räubermaske“ – dem schwarzen Gesicht – zu erkennen. Der einzige Unterschied zwischen Weibchen und Männchen zeigt sich im Bartgefieder: Es ist bei den Männchen teilweise rot, bei den Weibchen ganz schwarz. Mit seinen 32 cm zählt er zu den größeren Spechtarten in Mitteleuropa. Sein Leibgericht sind Ameisen. Er pickt sie mit seiner klebrigen, besonders langen Zunge direkt vom Ameisenhaufen. Im Winter macht er sich auf die Suche nach roten Waldameisen. Der Grünspecht hüpft oft auf dem Boden herum und zählt daher auch zu den Erdspechten. Seine Höhlen hat der Grünspecht vor allem in alten Bäumen mit krankem Holz. Die Höhe über dem Boden ist sehr unterschiedlich, sie beträgt manchmal bis zu zehn Meter. Das Grünspecht-Weibchen legt auf einer Unterlage von Spänen fünf bis sieben Eier. Die Brutdauer beträgt ungefähr drei Wochen. Jungvögel sind etwas blasser als Altvögel gefärbt. Auf der Oberseite sind sie deutlich hell gefleckt, auf der Unterseite dunkel gebändert. Die frisch geschlüpften Grünspechte halten sich noch ungefähr drei Wochen in ihrem Nest auf, bevor sie es das erste Mal verlassen. Sie werden aber noch sehr lange von ihren Eltern geführt und begleitet. Charakteristisch für den Buntspecht ist ein Pendeln des Kopfes bei der Paarbildung. Im Frühjahr hört man vom Grünspecht ein lachendes „glük-glük-glük“. Trommeln hört man vom Grünspecht hingegen nur selten. Immer seltener wird auch der Grünspecht selbst: Der Rückgang von Brutbäumen, vor allem aber von ungepflegten Bereichen mit vielen Ameisen, wirkt sich auf die Grünspechte sehr nachteilig aus.

[Real PlayerReal-Video: Grünspecht - Fütterung von Jungen [1:07 Min.]

[ Grünspecht – Lachen ]
[ Grünspecht – Trommeln ]
[ Grünspecht – Flugrufreihe ]
[ Grünspecht – erregtes Käk ]
[ Grünspecht – Jungspechte ]


Grauspecht (Picus canus)
GrauspechtMit etwa 28 cm ist der Grauspecht ein bisschen kleiner als der Grünspecht. Sein Gefieder ist gräulich, eher unscheinbar. An der roten Stirn erkennt man, dass es sich um ein Männchen handelt. Die Weibchen sind ganz einfarbig. Grauspechte ernähren sich überwiegend von Insekten sowie Spinnen vom Boden, jedoch auch von Bäumen. Sie essen zwar genauso gerne Ameisen wie Grünspechte, sind aber weniger darauf spezialisiert. Die Höhlen des Grauspechts befinden sich in unterschiedlicher Höhe, vorwiegend in krankem Holz. Das Grauspecht-Weibchen legt auf einer Unterlage von Spänen rund sechs Eier. Die Brutdauer beträgt etwa zweieinhalb Wochen. Das Federkleid der Jungvögel wirkt insgesamt verwaschener und gestreifter als das der Altvögel. Die Nestlingszeit beträgt rund dreieinhalb Wochen. Während der Aufzucht seiner Jungen ist der Grauspecht genauso auf Ameisen angewiesen wie der Grünspecht. Deshalb leidet auch er, wenn offene Wiesenbereiche oder grasige Heckenränder weniger werden. Der Grauspecht trommelt häufiger als der Grünspecht. Charakteristisch für den Grauspecht sind auch abfallende Rufreihen, deren Lautfolge gegen Ende verzögert ist.

[ Grauspecht – Rufreihe ]
[ Grauspecht – Trommeln ]
[ Grauspecht trommelt auf Sirene ]


Wendehals (Jynx torquilla)
WendehalsSeinen Namen hat der Wendehals bekommen, weil er seinen Hals wie eine Schlange verdrehen kann. Er ist grau-braun gefleckt – eine gute Tarnfarbe. Der Unterschied zwischen Weibchen und Männchen ist am Gefieder nicht zu erkennen. Mit seiner klebrigen Zunge verzehrt der Wendehals genüsslich Ameisen. Sein Schnabel ist allerdings zu schwach, um im Winter an die Ameisen in tiefergelegenen Gängen zu kommen oder die Erde aufzuhacken. Im Gegensatz zu allen anderen heimischen Spechtarten ist der Wendehals daher ein Zugvogel. Den Winter verbringt er im warmen Afrika.

Die Zoologen zählen den Wendehals nicht zu den „echten“ Spechten, sondern nur zu einer Unterfamilie. Der Wendehals hat auch keinen Stützschwanz wie die anderen Spechtarten, und er kann auch selbst keine Höhle bauen. Ihre Nester haben Wendehälse vorzugsweise in alten Baumhöhlen, Spechtlöchern und Kunsthöhlen, gelegentlich auch in Bruchsteinmauern. Man kann auch aus Holz einen speziellen Wendehalskasten bauen.

Auffallend ist, dass Wendehälse selbst kein Nestmaterial einbringen; alte Nester werden in der Regel ausgeräumt. Wendehals-Weibchen legen zwischen sieben und zehn, manchmal bis zu vierzehn Eier. Gelegentlich gibt es sogar zwei Bruten innerhalb eines Jahres. Die Brutdauer beträgt elf Tage, die Nestlingszeit ungefähr drei Wochen. Die jungen Wendehälse haben ein ähnliches Gefieder wie die Altvögel, aber der Schwanz ist stärker gestuft. Ihren Lebensraum haben Wendehälse vorzugsweise in offenen Laubwäldern mit grasbestandenen Blößen, Parkanlagen, Gärten mit alten Obstbäumen, Obstwiesen und Auwäldern. In Süddeutschland halten sie sich besonders gerne in Streuobstwiesen auf. Wendehalsbestände haben in den letzten Jahren erhebliche Einbußen erlitten. Das liegt zum Teil an der starken Stickstoffdüngung und damit am Rückgang der Ameisen auf den Wiesen sowie an der Beseitigung von Ödland und Rainen, ferner an der Zerstörung von Streuobstbeständen.

[ Wendehals – Zwitschern im Duett ]
[ Wendehals – Kontaktlaute ]
[ Wendehals – Ablösung bei der Brutpflege ]
[ Wendehals – Tschäken bei Feindesnähe ]
[ Wendehals – Warnruf ]
[ Wendehals – Jungvögel ]
[ Wendehals – Schrei bei Erregung ]


Kleinspecht (Dendrocopos minor)
KleinspechtSeinen Namen hat der Kleinspecht nicht ohne Grund: Mit 14 cm ist er der kleinste hier lebende Specht. Besonders gut zu erkennen ist er an seinen „Zebrastreifen“ – schwarzen Querstreifen – auf dem Rücken. Männchen haben im Gegensatz zu den Weibchen einen roten Scheitel. Die typischen „ki-ki-ki-ki“-Reihen sowie schnurrendes Trommeln sind Hinweise auf Kleinspechte. Was das Essen angeht, sind die Kleinspechte nicht so heikel, wie manch andere: Sie essen Insekten, Spinnen und auch hin und wieder ein paar Beeren.

Seinen Lebensraum hat der Kleinspecht vorzugsweise in Bereichen mit alten Baumbeständen, in Auwäldern, Parkanlagen, alten Eichenwäldern, aber auch auf Obstwiesen mit alten Bäumen. Dort hält er sich vorwiegend in den oberen Bereichen auf. Der winzige Kleinspecht mit einem Körpergewicht von etwa 25 Gramm ist ein ausgesprochener Großgrundbesitzer. Zur Winterzeit kann er ein Gebiet von fünfhundert Hektar sein Eigen nennen. Das fand die Biologin Kerstin Höntsch heraus. Während der Brutperiode sind die Aktionsbereiche stärker auf die Höhle bezogen, darum auch wesentlich kleiner. Kerstin Höntsch war auch diejenige, die die Kleinspechte der Polygamie überführte. Das Kleinspecht-Weibchen Marie legt nicht nur in die Höhle von Alex sechs Eier ab, sondern sie fand auch Paul so sympathisch, dass sie ihn mit weiteren fünf Eiern beglückte. Dass ein Weibchen sich mit zwei Männchen einlässt und sogar in zwei Höhlen Eier legt ist nur möglich, weil die Männer nachts brüten. Spannend wäre natürlich zu verfolgen, wer bei den Kindern jetzt der wirkliche Vater ist. Kleinspechte haben ihre Höhlen meist weit oben in den Kronen alter Bäume, oder in überalterten Obstbäumen. Kleinspechte brüten in der Zeit zwischen Ende April bis Juli. Die Brutdauer beträgt etwa zwei Wochen. Nach einer Nestlingszeit von zweiundzwanzig Tagen können die Jungvögel das Nest verlassen. Junge Männchen sind auf dem Kopf rot, junge Kleinspechtweibchen hingegen schwarz.

Die bessere Erschließung der Wälder und die frühere Abholzung von Bäumen aus ökonomischen Gründen führt zu einem starken Rückgang alter Bäume. Dadurch wird dem Kleinspecht immer mehr der Lebensraum entzogen.

[ Kleinspecht – Trommelwirbel ]
[ Kleinspecht – Kieksreihen ]
[ Kleinspecht – Krähen ]


Mittelspecht (Dendrocopos medius)
MittelspechteMittelspechte sehen den Buntspechten sehr ähnlich und werden auch oft mit ihnen verwechselt. Allerdings sind Mittelspechte kleiner (etwa 18 cm) und vor allem sehr viel seltener als Buntspechte. Auch Mittelspechte haben einen roten Schädel, der bei den Weibchen allerdings etwas matter und fast ein bisschen orange wirkt. Der Speiseplan der Mittelspechte ist üppig: Insekten, Larven, Raupen, Samen und Nüsse. Mittelspechte leben in Laubwäldern mit Eichenanteil, in Auwäldern, alten Obstanlagen, aber auch in stillen Parks. Die höchste Brutdichte haben Mittelspechte in stark gestuften Wäldern, das heißt in Wäldern, in denen es Bäume in unterschiedlicher Höhe gibt. Ihre Höhlen liegen vor allem in Stämmen und Ästen alter Bäume, oft an Nebenästen starker Eichen. Auf einer Unterlage von Holzspänen werden vom Mittelspechtweibchen im Schnitt fünf Eier abgelegt. Der Nachwuchs schlüpft nach einer durchschnittlichen Brutdauer von zwölf Tagen. Im Nest halten sich die Jungvögel, bevor sie flügge werden, gut drei Wochen auf. Flügge Jungvögel haben ein blasseres Federkleid als die Altvögel. Mittelspechte trommeln nicht, dafür haben sie einen quäkenden Gesang („wäd-wäd-wäd“). Charakteristisch für den Mittelspecht ist auch sein flatternder Balzflug mit aufgestelltem Schwanz. Durch den Rückgang alter Eichenbestände und die Zunahme von Fichtenbeständen wird dem Mittelspecht immer mehr der Lebensraum entzogen.

[Real PlayerReal-Video: Mittelspecht [0:37 Min.]

[ Mittelspecht – Paarbildung ]
[ Mittelspecht – Kieksen ]
[ Mittelspecht – Angstruf ]


Dreizehenspecht (Picoides tridactylus)
DreizehenspechtDer Dreizehenspecht ist etwa 20 cm groß. Er ist schwarz-weiß gefiedert, und besonders auffällig sind die schwarzen Streifen, die sich von den Augen zu den Schultern ziehen. Im Gegensatz zu dem weißen Scheitel des Weibchens, ist der Scheitel beim Männchen gelb. In Mitteleuropa ist der Dreizehenspecht im bayerischen Wald und in den östlichen Alpen anzutreffen. Besonders wohl fühlt er sich allerdings in Sibirien und Skandinavien. Am liebsten verspeist der Dreizehenspecht Insekten und Larven, ab und zu lässt er sich auch Vogelbeeren und Fichtensamen schmecken. Während der Vegetationsperiode schlägt der Dreizehenspecht (wie auch der Buntspecht) Löcher in die Rinde lebender Bäume und trinkt den Saft. Daher kommt auch der Ausdruck „Schluckspecht“. Dieses ringförmige Löcherschlagen um einen Ast oder Stamm nennt man „Ringeln“. Seine Höhlen baut der Dreizehenspecht gerne in kernfaulen Stämmen, oft in Fichten oder Arven, nicht selten nur rund 1 m über dem Boden. Anscheinend wird alle Jahre eine neue Höhle gebaut. Das Weibchen legt für gewöhnlich drei Eier, die insgesamt etwa zwölf Tage ausgebrütet werden. Die Nestlingszeit beträgt gut drei Wochen. Flügge Jungvögel sind an Brust und Bauch grauer als Altvögel und ihre gelbe Kopfplatte ist weniger dunkel als beim Männchen. Jungvögel werden noch etwa zwei Monate von ihren Eltern begleitet.

Dreizehenspechte wirken meistens sehr vertraut, lassen sich gewöhnlich auch nicht stören, wenn der Beobachter nur wenige Meter entfernt ist. Dreizehenspechte sind viel weniger lautfreudig als Buntspechte. Für den Dreizehenspecht charakteristisch ist auch sein intensives Trommeln, das man in den Alpen meistens erst ab Mitte April hören kann. Der Dreizehenspecht ist der einzige Specht, dem das Waldsterben sogar nützt – allerdings natürlich nur solange nicht ganze Waldflächen absterben. Reine Totholzbereiche meidet er. Wird jedoch zuviel Totholz aus dem Wald geholt, findet der Dreizehenspecht keine Nahrung.

[ Dreizehenspecht – Trommelwirbel ]
[ Dreizehenspecht – Käken bei Erregung ]
[ Dreizehenspecht – Wachablösung ]
[ Dreizehenspecht – Angstschirpen Jungvogel ]
[ Dreizehenspecht – Üks ]
[ Dreizehenspecht – Altvogel und Jungvogel ]


Schwarzspecht
Schwarzspechte sind die größten Spechte in Mitteleuropa. Bis zu 45 cm können sie groß werden. Auch ihr Federkleid ist ganz besonders auffällig: rabenschwarz mit knallroter Kappe auf dem Kopf. An der "Kappe" erkennt man, ob man ein Weibchen oder ein Männchen vor sich hat. Die Kappe der Weibchen ist nämlich ein bisschen kleiner und weiter hinten am Kopf.
Schwarzspechte sind intelligenter als andere Spechte. Sie haben ein differenzierteres Gehirn. Sie sind sozialer als andere Spechtarten. Sie haben den schönsten Flug, die klangvollsten Rufe. Im Frühjahr zur Zeit der Paarbildung hört man immer wieder ihr erregtes Kwih-Kwih. Den Flugruf brrr-brrr-brrr oder das Kijah kann man das ganze Jahr über hören. Die Leibspeise der Schwarzspechte sind rote Waldameisen und Holzameisen. Aber auch Insektenlarven stehen auf dem Speiseplan des Schwarzspechts.

Zum Brüten brauchen Schwarzspechte alte Bäume. Schwarzspechte haben ihre Höhlen bevorzugt in alten Buchen mit langen, astlosen Stämmen. Im Schwarzwald nisten sie auch in alten Tannen oder Kiefern. Schwarzspechte brüten oft viele Jahre lang immer in derselben Höhle. Schwarzspechthöhlen sind allerdings auch bei anderen Tierarten sehr beliebt. Rauhfußkauz, Waldkauz und Hohltaube können selbst keine Höhlen bauen, sie brauchen den Baumeister Specht.

Schwarzspechtweibchen legen vier bis sechs Eier; die Jungen schlüpfen nach einer Brutdauer von zwölf Tagen und verlassen das Nest nach ungefähr vier Wochen. Sehr lang ist die Führungszeit bei Schwarzspechten. Sechs Wochen oder länger kann das dauern. In dieser Zeit lernen die jungen Schwarzspechte, sich in ihrer Umwelt artgemäß zu bewegen, Nahrung zu suchen, Schlafhöhlen zu finden. Durch die immer intensivere Nutzung der Wälder und die frühzeitige Abholzung der Wälder wird den Schwarzspechten jedoch immer mehr Lebensraum entzogen.

[ Real Video: Schwarzspecht in Aktion [2 Min.]

[ Schwarzspecht in Balzstimmung ]
[ Schwarzspecht erregt ]
[ Schwarzspecht Flugruf ]
[ Schwarzspecht-Männchen und -Weibchen kommen sich näher ]
[ Schwarzspechte: Jung- und Altvögel ]