Der Glaube eines Volkes, das uns selbst kaum Schriftquellen hinterlassen hat, ist natürlich schwer zu rekonstruieren. Auch gibt es keine Tempel oder Kirchen, denn so viel weiß man: Die Germanen im Südwesten hatten eine ausgeprägte Naturreligion, verehrten Bäume, Flüsse, Quellen und auch Tiere. Die Bezeichnung der Wochentage geht vermutlich auf die germanische Götterwelt zurück. Der Film beleuchtet anhand des „Sängergrabs von Trossingen“ die germanischen Bestattungsriten. In Experimenten werden Grabbeigaben nachgebaut: eine Leier und verschiedene Holzobjekte.
Alle Themen zum Schwerpunkt Germanen im Südwesten
Woher kamen sie?
Woher kamen die Germanen? Der Film erkundet die Gründe für den Limessturm und die anschließende Einwanderung der Germanen. Geschichte ab Klasse 6.
Wie siedelten sie?
Der Film zeigt die Unterschiede der Lebensweise und Siedlungen von Germanen und der Zivilisation der Römer im Südwesten. Geschichte ab Klasse 8.
Wie kämpften und wie jagten sie?
Archäologische Ausgrabungen in Lauchheim auf der Schwäbischen Alb bringen es zutage: Wohl waren die Germanen gefürchtete Krieger, doch Pfeil und Bogen dienten noch einem anderen Zweck: der Jagd. Wie ein germanischer Bogen gefertigt wird – aus einem einzigen Stück Eibenholz – zeigt das Experiment.
Der Film zeigt auch, dass in Lauchheim vorwiegend eine bäuerliche Gesellschaft lebte, die ihre wenigen Fleischtage mit etwas Jagd aufbesserte. Und der eine oder andere glückliche Krieger brachte einen Hauch von Luxus ins Dorf, wenn er erfolgreich von einem Beutezug zurückkehrte. Aus den Ausgrabungen schließen die Forscher: Angenehm unspektakulär lebten unsere Vorfahren im Südwesten vor 1500 Jahren.
Wie stylten sie sich?
Langes Haar war bei den Germanen das Vorrecht des freien Mannes. Sklaven wurden die Haare geschoren. Wenn die freie Germanenfrau einen Eid schwor, dann stolz auf ihren meist blonden Zopf. Und sie ging selten ungeschminkt aus dem Haus: Lippenrot, Lidschatten und Rouge waren weit verbreitet, das haben die Archäologen nachgewiesen.
Dass die Germanen im Südwesten reinlich waren, beweist unser Experiment. Aus feingesiebter Buchenholzasche und Ziegentalg stellen wir Seife her, „Seipfa“ wie sie selbst es nannten. Auch die Kleidung webten und färbten die Germanen im Südwesten selbst. Sie benutzten hauptsächlich Wolle und Leinen, liebten kräftige Farben und webten gern „vierbindige Gleichgradköper“. Wir alle tragen diese Stoffart heute noch: mit unserer Jeans!
Wie ernährten sie sich?
Rind, Schwein, Schaf und Ziege standen auf dem Speisezettel der Germanen, aber auch Gerste und Linsen als Proteinersatz. Das haben Auswertungen von Funden in Siedlungen und Gräbern ergeben. Eigentlich eine ausgewogene Ernährung, so das Fazit einer Ernährungsberaterin. Dennoch litten die Alamannen an Mangelernährung. Der Film zeigt, was sie aßen und auch, was sie gerne tranken: Bier zum Beispiel, dessen Bestandteile heute genau bekannt sind und das experimentell nachgebraut wird: Das Alamannen-Bier ist das erste gehopfte Bier, so wie wir es heute kennen.
Woran glaubten sie?
Der Glaube eines Volkes, das uns selbst kaum Schriftquellen hinterlassen hat, ist natürlich schwer zu rekonstruieren. Auch gibt es keine Tempel oder Kirchen, denn so viel weiß man: Die Germanen im Südwesten hatten eine ausgeprägte Naturreligion, verehrten Bäume, Flüsse, Quellen und auch Tiere. Die Bezeichnung der Wochentage geht vermutlich auf die germanische Götterwelt zurück.
Der Film beleuchtet anhand des „Sängergrabs von Trossingen“ die germanischen Bestattungsriten. In Experimenten werden Grabbeigaben nachgebaut: eine Leier und verschiedene Holzobjekte.