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  • Religion

    • Die Nächstenliebe ist ein zentrales Gebot der christlichen Ethik. Wer Gottes Liebe erfahren hat, soll „seinen Nächsten lieben wie sich selbst“. Dieser Nächste, dem sich Christen uneigennützig zuwenden sollen, kann jeder bedürftige Mensch in einer Notlage sein.

      Das Gebot der Nächstenliebe

      Das Gebot der Nächstenliebe (griechisch: Diakonia, lateinisch: Caritas) findet sich schon im Alten Testament, wo es im Buch Levitikus heißt: „Sei nicht rachsüchtig noch trag deinem Stammesgenossen etwas nach, sondern liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Lev 19,18) Im Rückgriff auf das griechische Wort Agape, das eine von Gott inspirierte, uneigennützige, bedingungslose und spirituelle Liebe zwischen Menschen meint, macht Jesus von Nazareth die Nächstenliebe im Neuen Testament zu einem zentralen Anliegen des Christentums. Ihre Prinzipien legt er in zahlreichen Aussprüchen und Beispielen dar. So zeigt er im berühmten Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 2537), dass der oder die Nächste nicht eine Person ist, zu der man aufgrund von Herkunft oder Religion eine besondere Nähe hat, sondern die Person, der man gerade räumlich nahe ist. Wendet man sich einem Bedürftigen bedingungslos zu, wird er oder sie zu einem/einer Nächsten. Das prägt bis heute unser Verständnis von Nächstenliebe als selbstloses Eintreten für Andere ohne Rücksicht auf deren soziale Stellung oder Verdienste.

      Von der Gottesliebe zur Feindesliebe

      Das erste und wichtigste Gebot für Christen ist die Liebe zu Gott; sie geht allem voraus. Wer Gottes Liebe und Zuwendung erfahren hat, wird sie nach christlichem Verständnis an andere Menschen weitergeben. Aber auch die von Gott gewährte Selbstliebe ist eine Bedingung und ein Maßstab für die Nächstenliebe, denn “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mt 22,3740) Für den Apostel Paulus ist die Nächstenliebe die Summe aller christlichen Gebote und damit die wichtigste praktische Form der Gottesliebe. Im Römerbrief schreibt er: „... wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren! und was es sonst noch an Geboten gibt, werden ja in diesem einen Wort zusammen-gefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (...) So ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“ (Röm 13,810). Jesus erweitert das Gebot der Nächstenliebe um die Feindesliebe: So heißt es in der Bergpredigt: „Liebet eure Feinde, segnet, die euch verfluchen, tut Gutes denen, die euch hassen, bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet.“ (Mt, 5, 44 – 45) Seine Aussagen sind Grundlage der christlichen Friedensethik, die Feindschaft und Hass durch Vergebung und den Verzicht auf Rache und Gewalt zu überwinden sucht.

      Tätige Nächstenliebe: Caritas und Diakonie

      Beide christlichen Kirchen in Deutschland verfügen über Wohlfahrtsverbände, die die tätige Nächstenliebe im Namen tragen und sie sozusagen institutionalisieren. Bei der katholischen Kirche ist das der 1897 gegründete Deutsche Caritas-Verband, unter dessen Dach tausende von rechtlich eigenständigen Trägern aus dem Bereich der Sozialarbeit versammelt sind. Neben rund 693.000 Mitarbeitern (davon 81,9% Frauen) engagieren sich auch etwa 500.000 ehrenamtliche Helfer in den Einrichtungen der Caritas. Auf der Basis der Lehre der römisch-katholischen Kirche organisiert sie in Deutschland die soziale Arbeit der katholischen Kirche, die eine breite Palette von Dienstleistungen umfasst: Krankenhäuser, Suchtberatung, Sozialpsychiatrische Dienste, Altenhilfe, Hospize, Tafeln etc. Die Caritas will aber auch Sozial- und Gesellschaftspolitik mitgestalten und zur Qualifizierung sozialer Arbeit beitragen. Zugleich engagiert sie sich in vielen anderen Ländern als soziale Hilfsorganisation für Menschen in Not. Das evangelische Pendant ist die Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., deren Vorläuferorganisation („Central-Ausschuss für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche") 1848 auf dem ersten evangelischen Kirchentag in Wittenberg gegründet wurde. Die Diakonie hat etwa 600.000 Mitarbeiter und 700.000 Freiwillige, die in rund 31.600 Einrichtungen und Diensten organisiert sind und eine Vielzahl von Dienstleistungen anbieten. Die stationären und ambulanten Angebote in diesen Einrichtungen summieren sich auf etwa 1,18 Millionen Plätze bzw. Betten. Ebenso wie die Caritas gehört die Diakonie zu den sechs Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege in Deutschland, deren Ziel es ist, die Sozialstaatlichkeit Deutschlands zu fördern. Die Diakonie sieht es als ihren Auftrag, Nächstenliebe „zu leben“ und sich für Menschen einzusetzen, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Sie versucht aber auch, politisch tätig zu sein, indem sie als „sozialpolitischer Impulsgeber“ auf die Gesetzgebung des Bundes einwirkt.

    • Was ist das Pessach-Fest?

      Die 16-jährige Taja und ihre Familie sind in Vorfreude und im Vorbereitungsstress. Denn Pessach steht vor der Tür, eines der wichtigsten Feste im Judentum. Woran erinnern die Juden mit Pessach? Welche Riten und Gebote spielen dabei eine Rolle?

    • Die größte Orgel Europas steht im Passauer Dom. Sie besteht aus 233 Registern und 17.974 Pfeifen. Die einzelnen Orgelregister kann der Organist ein- und ausschalten. Durch die Kombination der Register erhält eine Orgel ihre besonderen Klangfarben.

      Die größte Orgel Europas steht im Passauer Dom

      Eine der größten und berühmtesten Orgeln der Welt steht in Deutschland. Sie befindet sich im Dom Sankt Stephan in Passau. Die Passauer Domorgel wurde 1928 als damals größte Orgel der Welt erbaut: mit 208 Registern und 17.974 Pfeifen. Heute ist sie immerhin noch die größte Orgel Europas – nur übertroffen von zwei Kirchenorgeln in den USA. Einzigartig ist, dass die Passauer Domorgel aus fünf unterschiedlichen Teilorgeln besteht: Sie setzt sich zusammen aus der Hauptorgel auf der Empore, der Evangelien- und Epistelorgel auf der Westempore der Seitenschiffe, der Fernorgel, die sich im mittleren Gewölbejoch des Langhauses befindet und aus der Chororgel im Altarraum.

      Das Register macht die Klangfarben einer Orgel aus

      Der Domorganist hat vom Hauptspieltisch auf der Empore des Doms Zugriff auf alle fünf Teilorgeln zusammen. Von dort kann er alle 233 Register und jede der 17.974 Pfeifen erklingen lassen. Die größte Orgelpfeife wiegt über 306 Kilogramm und hat eine Länge von über elf Metern; die kleinsten Pfeifen sind dagegen nur sechs Millimeter lang. Beide „Extreme“ lassen Töne erklingen, die an der oberen bzw. an der unteren Hörgrenze des Menschen liegen. Die Klangfarben, die eine Orgel ausmachen, ergeben sich aber aus der Zusammenstellung der Register.

      Ein Register besteht aus Pfeifen gleicher Art und Klangfarbe

      Doch was ist ein Register? Ein Register ist eine Reihe von Pfeifen jeweils gleicher Bauart und Klangfarbe. Ein Register kann vom Organisten als Einheit ein- oder ausgeschaltet werden. Das heißt: Bei einer mechanisch betriebenen Orgel schiebt der Musiker die Registerzüge am Spieltisch zum Einschalten heraus und schiebt sie zum Abschalten wieder hinein. Bei vielen Registern erklingt pro Taste genau eine Pfeife, aber es gibt auch die Möglichkeit, die Register unterschiedlich miteinander zu kombinieren - sogenannte gemischte Stimmen. Die Passauer Domorgel ist deshalb so einzigartig, weil sie mit ihren 229 Registern und vier Glockenspielen durch eine unzählige Variation an Klangfarben und Schattierungen besticht.

    • Im Mittelalter konnten die meisten Menschen nicht lesen, aber die biblischen Geschichten waren allen vertraut. Bei Prozessionsspielen wurden die religiösen Szenen dramatisch umgesetzt. Es waren "Open-Air-Aufführungen", die damals die Massen begeisterten. Der Fund eines mittelalterlichen Regiebuchs ist eine Sensation - eine moderne Laiengruppe versucht sich an der Umsetzung.

    • Die meisten Menschen, die auf der indonesischen Insel Bali leben sind Hindus. Um mit ihren Göttern in Kontakt zu treten, spielen sie Gamelanmusik. Ein Gamelanorchester besteht aus über 30 Mitgliedern, die urtümliche Metallschlaginstrumente, wie Gongs, Xylophone, Becken und Klangschalen spielen. Das Orchester wird in seiner Gesamtheit als ein Instrument betrachtet - nur im Zusammenklang bekommt es einen Sinn.

    • Im Schweizer Appenzellerland pflegen die Einheimischen eine ganz ursprüngliche Musiktradition: den mehrstimmigen Jodelgesang, der auch als „Naturjodeln“ bezeichnet wird. Wenn sie das Vieh in die Berge zu den Sommerweiden treiben, stimmen sie diesen besonderen Gesang an. Die Melodien werden nur über das Gehör erlernt und von Generation zu Generation weitergegeben.

    • In der Zeit der Reformation tobten die Bauernkriege in Süddeutschland. Die Bauern kämpften ab 1524 gegen den Adel, der sie unterdrückte. Sie forderten mehr Rechte und die Aufhebung der Leibeigenschaft. Nicht zufällig fielen die Bauernaufstände in die Zeit der Reformation. Martin Luther hatte mit seinen Schriften den geistigen Nährboden bereitet.

      Das Los der Bauern: Frondienst und Armut

      Die Bauern im 16. Jahrhundert hatten es nicht leicht: Sie machten mit rund 80 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe im Mittelalter aus. Sie finanzierten den Adel und die Geistlichen mit hohen Abgaben. Die Bauern besaßen kein Eigentum, viele hungerten und waren Leibeigene ihrer Fronherren. Missernten und ein schnelles Anwachsen der Bevölkerung nach der großen Pest um 1450 verschärften die ohnehin angespannte Situation.

      Der Einfluss der Reformation auf die Bauernkriege

      Der Konflikt zwischen Herrschenden und Bauern entflammte, als Martin Luther die Reform der Kirche forderte. Seine Worte in der Schrift „Von der Freyheith eines Christenmenschen“ verstanden die Bauern als Signal, um auch für ihre Freiheit zu kämpfen. Sie bildeten kleine Gruppen, so genannte „Haufen“, und schmiedeten ihre Werkzeuge zu Waffen um. Diese Drohgebärden brachten den Adel in Rage: Unter dem Heerführer Georg Truchsess von Waldburg-Zeil formierte sich ein hochgerüstetes Söldnerheer gegen die Aufständischen.

      Bauern fordern Menschenrechte in 12 Artikeln

      Was die Bauern nicht wussten: Luther stand nicht auf ihrer Seite. Ihm ging es um die religiöse Freiheit der Menschen im Jenseits, nicht auf Erden. Dies sah der Schweizer Reformator Ulrich Zwingli anders. Für ihn stellte die Bibel die Grundlage für ein christliches Leben auf Erden dar. Damit unterstützte er die Forderungen der Bauern nach besseren Lebensbedingungen. Die Bauern wussten um die militärische Überlegenheit der Söldnerheere. Deshalb bemühten sich Vertreter der „Haufen“ zunächst ihre Forderungen mit Worten durchzusetzen. Im März 1525 verfassten sie in Memmingen eine Schrift und benannten in 12 Artikeln ihre Forderungen.

      Der Bauernkrieg in Süddeutschland, ein ungleicher Kampf

      Doch der Adel reagierte mit Ablehnung. Eine gewaltsame Auseinandersetzung war unausweichlich. Am 16. April 1525 töteten aufständische Bauern in Weinsberg den Grafen Ludwig von Helfenstein mit seinen Begleitern. Das war der Auftakt zu blutigen Auseinandersetzungen in zahlreichen Regionen Süddeutschlands. Hatten die Aufstände am Hochrhein begonnen, zogen sie sich bis 1526 bis nach Thüringen, ins Elsass und zu den Alpenländern hin. Da die „Haufen“ der Bauern der Ausrüstung und der Organisation der Heere nichts entgegenzusetzen hatten, siegten letztendlich die Kanonen. Etwa 70.000 Bauern starben im Kampf für ein besseres Leben.

    • Die Muslime sind die zweitgrößte Religionsgruppe der Welt. Wie sieht ihre Religion aus? Und wie äußert sich diese Religion in ihrem Alltag?

    • Im Jahr 1517 fordert der Augustinermönch Martin Luther eine grundlegende Reform der Kirche. Mit seinen 95 Thesen will er die Öffentlichkeit wachrütteln. Da kommt ihm gerade recht, dass Johannes Gutenberg etwa 60 Jahre zuvor in Mainz ein revolutionäres Buchdruckverfahren entwickelt hat.

    • Die evangelische Kirche entstand durch die Bewegung der Reformation im 15. Jahrhundert. Die Reformation wurde von dem Mönch Martin Luther angestoßen, der den Ablasshandel der katholischen Kirche kritisierte. Bis dahin war die katholische Kirche die einzige Kirche der Christen.

      Die römisch-katholische Kirche - lange einzige Kirche der Christen

      Die römisch-katholische Kirche hat ihren Ursprung vor über 2000 Jahren. Manche Theologen glauben sogar, dass Jesus Christus selbst mit dem sogenannten „Felsenwort“ an den Apostel Petrus die Kirche gegründet hat. Das ist aber unter römisch-katholischen Theologen umstrit-ten. Jedenfalls war die katholische Kirche lange Zeit die einzige Kirche der Christen und wirk-te allumfassend. Sie prägte die Wertevorstellungen der Menschen und begleitete ihr Leben von der Geburt bis zum Tod. Zudem war die Kirche zuständig für Kranken-, Armenhäuser und Schulen und betrieb zahlreiche Klöster. Insbesondere im Mittelalter waren die Klöster Zen-tren der Bildung, der Kultur und des Handels.

      Die römisch-katholische Kirche: Fegefeuer und Ablasshandel

      So wurde die römisch-katholische Kirche sehr einflussreich und mächtig war. Im Mittelalter verfügte sie über große Schätze und Reichtümer. Genau wie die Adligen besaßen die Kir-chenmänner bäuerliches Land und verfügten über politische Macht, indem sie beispielsweise an der Königswahl beteiligt waren. Auch die Wissenschaft an den Universitäten war der Kir-che untergeordnet. Diese Machtfülle führte dazu, dass die katholische Kirche ihre Stellung missbrauchte. Sie jagte den Gläubigen Angst vor der Hölle und dem Fegefeuer ein und er-fand ein zweifelhaftes Geschäftsmodell: Durch den Kauf von sogenannten Ablassbriefen konnten sich die Gläubigen von ihren Sünden freikaufen und dadurch der Hölle entgehen. Das machte die Kirche ungemein reich.

      Martin Luther und die Reformation

      Der Mönch und Theologe Martin Luther, der Ende des 15. bis Mitte des 16. Jahrhunderts lebte, fand den Ablasshandel unredlich. Er suchte in der Bibel nach Argumenten, die diesem Geschäftsmodell der katholischen Kirche widersprachen. Und er wurde fündig: Im Jahr 1517 nagelte Luther seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche – so die Legende. Die Thesen belegen, dass die der Ablasshandel sich gar nicht mit der Bibel vereinbaren lässt. Die Gläubigen sollten frei sein, Gottes Gnade sei nicht käuflich. Die katholische Kirche war von Luthers Thesen nicht begeistert und bekämpfte den Theologen und seine Anhänger. Aber Luther bot der katholischen Kirche die Stirn, übersetzte die lateinische Bibel ins Deutsche und gewann immer mehr Anhänger für seine Ideen. Luthers Bewegung nennt man heute Reformation (Erneuerung). Aus der reformatorischen Bewegung entstand schließlich die evangelische Kirche.

    • Religion prägte das mittelalterliche Leben, die Menschen fürchteten die Hölle und versuchten die göttlichen Gebote einzuhalten. Um von ihren Sünden erlöst zu werden, machten sich die Menschen auf zu Wallfahrten und beteten Heilige und Reliquien an. Die Verehrung konnte manchmal aber ins Extreme umschlagen.

    • In der Antike galt die Erde als Mittelpunkt des Universums. Dieses Weltbild hielt sich über hunderte von Jahren, bis es im Zeitalter der Renaissance durch die Berechnungen genialer Mathematiker ins Wanken kam. Einer von ihnen war Johannes Kepler. Was genau hat er herausgefunden?

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